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Review zu Atomwinter / Collapse Instinct - Atomwinter / Collapse Instinct - 1764 Hits
disc Band: Atomwinter / Collapse Instinct
Album: Atomwinter / Collapse Instinct
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 10.03.2018
Label: None
Laufzeit: 24:27
Wertung: 10.0 / 10.0
 
Endlich ist die Atomwinter/Collapse Instinct-Split draußen! Eigentlich war sie ja als Appetitanreger für Atomwinters "Catacombs" gedacht und Collapse Instinct wollten ihre neuen Songs so schnell wie möglich präsentieren. Nun zeigen die beiden miteinander befreundeten Bands halt etwas später als geplant, dass in Göttingen die Todesbleifaust regiert. Das Warten hat sich auf alle Fälle gelohnt.
Dieses Mal möchte ich mit dem geilen Erscheinungsbild beginnen, welches sehr schlicht gehalten wurde, aber dafür umso intensiver wirkt. Das pechschwarze Digipack, auf dem schemenhaft im Hintergrund (wie ich denke) ein Wald zu sehen ist, und nur durch die Bandlogos und die Songtitel aufgelockert wird, wirkt auf mich extrem düster und abweisend und bereitet mich perfekt auf die Musick dieser Split vor. Das visuelle Konzept wird in dem kleinen Booklet fortgeführt und auch hier nur durch die Credits unterbrochen. Die beiden Bandlogos wurden ebenfalls sehr geil integriert und wirken so, als wären sie extra für diese visuelle Präsentation geschaffen worden, da sie so gut dazu passen. Hier feiert auch das neue Collapse Instinct-Logo seine Premiere, welches so richtig schön old School daherkommt und optisch das alte Logo, welches mir auch gefällt, locker schlägt. Sehr schön :). Bestens auf das zu erwartende akustische Begräbnis eingestimmt, werfe ich also die auf 500 Stück limitierte und DIY veröffentlichte CD in meinen Player.
Los geht es mit den beiden Atomwinter-Songs, von denen durch die Verspätung leider nur noch einer neu ist. Das hammergeile Brett "Gathering Of The Undead" sollte mittlerweile durch den "Catacombs"-Release allen Old Skull-Freaks bekannt sein, weshalb ich dann auch mal schnell zum neuen Song "The Stench Ov Death" komme. Ich denke mal, dass es die meisten sicherlich interessiert, wie dieses Stück so ist. Ist es (wie bei so mancher Band) B-Ware, die für Singles oder so aufgehoben wird? Falls bei euch eine entsprechende Befürchtung aufkam, kann ich hier eindeutig Entwarnung geben. Dieser Song ist der absolute Hammer und hält locker das "Catacombs"-Niveau :). Es würde zu den Jungs auch nicht passen, einen qualitativ schlechten Song zu veröffentlichen. Bei diesem Song wird weniger das Gaspedal durchgetreten, sondern die DoomDeath-Schlagseite der Band mit absoluter Hingabe zelebriert :). Pechschwarz, zähflüssig und brutal geht der Track los, um sich dann in eine auftürmende Walze zu verwandeln, die alles gemächlich aber vehement zerschreddert und immer wieder tödlich doomig agiert :). Hier atmet eindeutig ein ganz tief in den frühen 90ern verwurzelter Geist im Sinne einer Truppe wie Asphyx! Ich bin echt hin und weg :).
Dazu passt natürlich das derbe, pechschwarze und abgrundtiefe Gegrunze und Gekeife perfekt und der Song gewinnt nochmal eine ordentliche Extraportion an Brutalität :).
Da der unveröffentlichte Song, wie schon erwähnt, aus der Aufnahmeprozedur von "Catacombs" mit Torsten Sauerbrey und seinem MetalSound Studio stammt, dürfte euch ja bekannt sein, was für ein Sound aus den Boxen kriecht. Dieser kratzige, düstere und natürliche Sound mit dem kultigen "The Rack"-/"Where No Life Dwells"-Feeling ist aber auch sowas von obergeil :). Da gerate ich jedes mal sofort ins Schwärmen :).
So fängt dieser Release doch schon mal sehr geil an, auch wenn die Band mittlerweile nur noch einen neuen Song präsentieren kann.
Es freut mich an dieser Split auch sehr, dass eine geile, aber auch noch eher unbekannte Band wie Collapse Instinct durch Atomwinters verdientes Durchstarten etwas von dieser Aufmerksamkeit mitnutzen und hoffentlich ihren Bekanntheitsgrad ordentlich erhöhen kann. Ich finde es auch von Atomwinter eine ausgesprochen tolle Geste, den Kumpels so eine Chance zu bieten. True Underground Friendship ov Death :)! Das wollen Collapse Instinct natürlich ordentlich nutzen und präsentieren sich in absoluter Bestform! Nicht, dass die Band bisher schlechtes Material abgeliefert hätte. Das absolut nicht, nur stellen die beiden neuen Songs die alten meiner Meinung nach locker in den Schatten. Geil!
Die Band legt auch mit "Proliferating Chaos" sofort ordentlich los und feuert aus allen Rohren. Der Eröffnungspart hat wieder dieses mitreißende, leicht crustige Death Metal-Flair, das ich für Collapse Instinct so typisch finde und das bei einem Konzert gleich zu einem akkuraten Pit vor der Bühne führen dürfte. Sehr geil. Nach einer Vollbremsung, die ordentlich Power hat, kommt dann eine Melodie in herrlichster My Dying Bride-Tristesse, die einfach genial ist und mich absolut verzaubert. Dieser ganze Part ist echt umwerfend und allein schon ein Grund, sich diese Split zuzulegen :). Ich kann mich echt nicht daran satt hören. Gerade noch am Träumen, werde ich durch einen coolen Vollgaspart geweckt, der wieder schön abbremst und uns zum Schluss nochmal diese geile Melodie serviert :). All das wirkt in sich wunderbar schlüssig und überzeugt vom ersten Moment an total :). Die Zutaten sind nicht neu, aber besser, zwingender und effektiver eingesetzt, so dass Collapse Instincts Einstand auf dieser Split gleich ein Volltreffer ist :).
Ihr zweiter Song "Fugacity Remains" bestätigt diesen sehr positiven ersten Eindruck :). Sich doomig-bedrohlich und schön heavy aufbauend und dabei famos an die britische DoomDeath-Szene der frühen 90er erinnernd, gibt es dann besten und kraftvollen Old School Death Metal, der auch von der leicht punkigen Rhythmik her wieder dieses "Sumerian Cry"-Flair vermittelt. Das darauf folgende Duell zwischen Schnelligkeit und wuchtigem Lavasound ist abermals sehr lecker :).
Ich finde es auch immer wieder sehr gelungen, wie es die Band schafft, innerhalb eines Songs die Rhythmen zu wechseln, ohne dass es unpassend klingt. Wirklich geiler Stoff, der sich nicht abnutzt und seine Energie auch nach vielfachem Hören nicht verliert.
Die Band ist wunderbar aufeinander eingespielt und setzt ihre Ideen mit voller Überzeugungskraft und mitreißendem Enthusiasmus um. Hier gibt es echt nichts zu meckern.
Gesanglich geht es auch wieder in die Vollen und ich finde, die kraftvolle, an Jan-Chris de Koeijer zu "Erase"-Zeiten erinnernde Stimme ist genau das Richtige für Collapse Instinct. Dieses kehlige und angepisste Gegrunze ist in Kombination mit dem geilen Songwriting echt eine Wucht im wahrsten Sinne des Wortes :). Ich mag am Gesang zusätzlich, dass es nicht einfach nur Gegrunze ist, da hier trotz der Brutalität eine Menge Gefühl mitschwingt :). Wie ihr seht, ist auch hier alles top :).
Das Ganze wird in einem Soundgewand präsentiert, welches die beiden Songs natürlich von ihrer besten Seite erklingen lässt. Verantwortlich dafür sind ein gewisser Marco Brinkmann vom Hellforge Studio in Detmold. Dieser Mann hat für Collapse Instinct einen fetten, erdigen und natürlichen Sound kreiert, der ordentlich Druck macht, alle Instrumente und den Gesang gut hörbar zur Geltung bringt und ein geiles Livefeeling erzeugt. Der melancholische und düstere Grundcharakter der Songs sowie deren brutale, wütende und apokalyptische Atmosphäre werden in der Produktion gleichermaßen bedacht, so dass alle Facetten der Songs bestens in Szene gesetzt werden. Da kann echt niemand meckern :). Ausgezeichnet!
Wie ihr seht, stehen Collapse Instinct perfekt gerüstet in ihren Startlöchern, um zu zeigen, dass mit ihnen eindeutig zu rechnen ist. Meiner Meinung nach sollten hier auch mal die Labels ihre Fühler ausstrecken, denn sonst verpassen sie echt was. Spätestens wenn Collapse Instinct einen ganzen Longplayer mit dieser Qualität heraushauen, dürfte man sich sonst ärgern, nicht zugeschlagen zu haben, jawoll!
Für mich persönlich ist diese Split ein weiteres Highlight im bisher schon sehr starken Death Metal-Jahr und ich finde, dass hier jeder Death Metal-Freak zugreifen sollte. Aber es sollte sich beeilt werden, da dieser limitierte Rundling sicherlich weggehen wird wie warme Semmeln :). Bei der Bewertung habe ich mich zuerst etwas schwergetan, da das Songmaterial und die visuelle Präsentation absolut top sind, aber einer von vier Songs schon veröffentlicht ist. Gelandet bin ich dann zuerst bei 9,5 Punkten. Weil aber beide Bands sich merklich für diesen Release den Arsch aufgerissen haben, absolut überzeugende Musick schrieben, ein bereits veröffentlichter, geiler Song ja nicht nichts Negatives ist und diese Split volle Möhre knallt, gibt es von mir dann doch die volle Punktzahl.


Songs:

1. Atomwinter - Gathering Of The Undead 04:36
2. Atomwinter - The Stench Ov Death 06:37
3. Collapse Instinct - Proliferating Chaos 07:00
4. Collapse Instinct - Fugacity Remains 06:14

Spielzeit: 24:27

// Rudi

 ec

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