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Review zu Arroganz - Primitiv - 2076 Hits
disc Band: Arroganz
Album: Primitiv
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 29.09.2017
Label: F.D.A. Records
Laufzeit: 40:02
Wertung: 10.0 / 10.0
 
Ladies and gentlemen from the very depths of hell Arroganz!!! Mit diesem abgeleiteten Venom-Zitat starten wir in das Review für die neue Arroganz-Scheibe. Vier Jahre nach "Tod & Teufel" und der Split-LP von 2015 haut die Band, abermals über F.D.A. Records, ihren vierten Longplayer "Primitiv" heraus und das Warten hat sich absolut gelohnt! Ihr wart von "Tod & Teufel" genauso angetan wie ich? Dann haltet euch beim Anhören mal eure Kinnlade fest, denn die neue Scheibe ist noch viel geiler geworden, jawoll :)! Dann lasst uns sogleich mal die sieben Tore der Hölle durchschreiten!
Ohne große Atempause geht es auch gleich in die Vollen! Der Titel "Primitiv" ist der Leitspruch für die Musick, was nicht negativ zu sehen nicht! Gerade die Schlichtheit des zu hörenden Materials verhilft den Songs eine enorme Kraft und bedrohliche Stimmung zu erzeugen und gibt einem das Gefühl, dass das Martyrium Verstorbener aus Dantes "Göttlicher Komödie" in unsere Ohren kriecht! Und das macht doch diese Musick aus! Brutalität, Finsternis und Seele! Nicht nur Technik, Technik und noch mehr Technik in den Songs! Ein schlicht gehaltener Song kann doch so viel mehr ausdrücken :)! Um so viel Gefühl in einen einfach gehalten Song zu bekommen, bedarf es natürlich einer großen Menge an Herzblut, die auch in den Songs total durchscheinen muss und Arroganz haben das allemal :)! Die Noten ihrer Songs wurden förmlich mit ihrem pestigen Blut geschrieben und das ist ihnen auch anzuhören :)!
Was mir an Arroganz´ Death Metal sehr gut gefällt, ist dieser ausgeprägte Schwarzmetallanteil in ihrer Musik und es erwächst in mir beim Hören auch der Eindruck, dass Samael in ihrer frühen Phasen so klingen könnten, wenn sie sich entschieden hätten, Death Metal zu spielen! "Into The Pentagram", "Worship Him" oder "Dance Macabre" und Hellhammers "Triumph Of Death" oder "Buried And Forgotten" oder auch Bathorys "Born For Burning", "Call From The Grave" und "Enter The Eternal Fire"... würde diese Art von Noten dieser Songs auf das böse Herz, das einst Asphyxs "Embrace The Death" das verfluchte Leben einhauchte, treffen, dann wären sicherlich Arroganz die Folge dessen! Absolut grandios! Es entsteht dadurch eine raue, aggressive und bösartige Atmosphäre, die mich an den Todesblei der zweiten Hälfte der 80er erinnert. Vor allem an Morbid Angel ("Abominations..."), Incubus (Florida) und Necrovore! Als der Death Metal noch ursprünglich und räudig war :)! Und zu dem an sich schon genialen Gebräu gesellt sich noch ein fieser Doom-Einschlag, der die Stimmung noch bedrohlicher werden lässt und sich in erdrückenden und hypnotischen Riffwalzen ausdrückt! Das Gesamtergebnis ist total genial und presst sich wie heißes Pech aus den Boxen, nur um zäh und schmerzhaft in eure Lungen zu fließen und euch dem erdrückenden Erstickungstod auszuliefern! Aber wie durch ein Wunder geht ihr nicht jämmerlich zu Grunde, sondern habt stets die Kraft nach dem Ende der Scheibe erneut die Playtaste zu drücken, um dem akustischen Tode noch ein Weilchen zu lauschen :)! Ihr merkt schon, dass ich total begeistert bin und ihr werdet es auch sein!
Zu diesem rohen und düsteren Inferno gesellt sich dann noch bester Todesbleigesang! Jetzt kein tiefes Gekotze, sondern richtig kratziges und derbes, mit Hall unterlegtes, Gegrunze, das voller Kraft und Hass aus dem Sänger quillt, um euch das Fürchten zu lehren! Garniert wird dieser stimmliche Tod durch fieses Gekeife und Schreien, auf das einem das Gefühl erschleicht, in einem Meer aus Dämonen und gequälter Geister zu schwimmen! Perfekt :)! So und nicht anders muss Gesang für diese Art des Todesbleis klingen! Und wie sollten die misanthropischen und gotteslästernden Texte auch anders umgesetzt werden :)!
Es gibt auch noch gesangliche Gäste auf diesem Album und zwar gesellen sich Johan Jansson (Interment), Dreier (Purgatory) und van der Lubbe (Lemming Project!!!) dazu, um Arroganz tatkräftig auf ihrem Kreuzzug zu unterstützten! Geile Sache :)!
All diese Höllenflüsse werden dann durch die Produktion zu einem gewaltigen Strom der Qual zusammen geführt! Roh, natürlich, brutal und intensiv ertönen die Fanfarenzüge der Unterwelt! Es wäre aber auch totale Christentaufe gewesen, diese blasphemische Tonkunst in einen modernen, überproduzierten Plastiksound zu zwängen! So wird jedem Instrument genug Raum gelassen, um die Kraft der Songs würdig umzusetzen zu können, ohne in einem Brei unterzugehen! Und das Ergebnis ist pure Finsternis! Das Ganze verbreitet so einen Schwefelgestank, dass euch abermals die Luft wegbleibt! Aber das nehmt ihr sicherlich gerne in Kauf :)! Verantwortlich für das wahrlich gelungene Einfangen der musikalischen Atmosphäre sind bezogen auf die Aufnahme und dem Mix Timo Rotten/ Cube Audio Studios in Rosdorf und Kirche des wiedererwachten Sinns in Elsterberg! Das Mastering übernahm Lasse Lammert in den LSD-Studio in Lübeck. Hut ab Leute, ihr habt der Band echt einen oberamtlichen Höllensound verpasst :)!
Kommen wir nun zum äußeren Erscheinungsbild, denn das kann, trotz der genialen Musick durch einen schlechten Ersteindruck vieles versauen! Aber wir haben Glück :)! Es hätte mich jetzt aber auch wirklich überrascht, wenn das Trio auch hier nicht 666% gibt! Als wahre Überzeugungstäter wollen sie natürlich auch hier einen zu den Songs absolut stimmigen Beitrag leisten! Unterstützung in ihrem tun, fanden Arroganz in Fradellafra (Layout) und Glönn (Illustartions). Gemäß des Albumtitels wurde auch hier alles auf das Nötigste reduziert. Mit dem gleichen Maximum an Effektivität! Die Kraft liegt oft in der Einfachheit der Dinge und was auf dieser Scheibe musikalische Doktrin ist, wurde auch visuell optimal realisiert :)! Einzig allein der Albumtitel ziert das Artwork, das von seiner Gestaltung her an eine alte, rissige Mauer erinnert. Eine Mauer getränkt in stinkigem und verfluchten Blut! Dieser Rotton ist echt grandios :)! Nicht knallig, sondern schmutzig und düster starrt es einem entgegen und passt dadurch perfekt zu den Songs! Im Booklet wird dieser Weg weitergeführt und durch kleine, der Stimmung entsprechenden Zeichnungen ergänzt und ergibt zusammen mit den Texten ein düsteres Bild, welches auch auf dem CD-Druck zu sehen ist! Genial :)! Layouttechnisch hat das Ganze Marc Niederhagemann (ArtWars Mediadesign) schön in Szene gesetzt, und sorgt mit den anderen Künstlern dafür, dass die Band auch optisch oberklasse ist!
Wie ihr lesen konntet, hat die Band ihren bisherigen Pfad der Gottlosigkeit nicht verlassen, punktet mit "Primitiv" auf allen Ebenen und hat sich mit seinem Nachfolgewerk zu "Tod & Teufel" auch noch selbst übertroffen :)! Die Scheibe ist für mich persönlich echt ein absoluter Knaller geworden und ist wirklich allen zu empfehlen, die ihren Sound gerne düster, abweisend und brutal mögen!
Wenn also ohne Vorwarnung der schwarze Tod schroff und ohne Gnade über euch hereinbricht, sich alles in euch verdunkelt und euer deathmetallisches Herz aber trotzdem rät, zu bleiben, kann das nur eines bedeuten: Arroganz sind zurück! Und sie entfachen mit "Primitiv" wahrlich ein Höllenfeuer!


10 Punkte!!!


Songs:

1. Pilgrim
2. Obliviate
3. Strait Paths & Grave Walls
4. Another God, Dead
5. Cortege
6. Sepulchral Cold

Spielzeit: 40:02

// Rudi

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