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Review zu Soulthreat - Storm Of Time - 659 Hits
disc Band: Soulthreat
Album: Storm Of Time
Genre: Melodic Death Metal
Rls. Datum: 01.01.2009
Label: -
Laufzeit: 37:53
Wertung: 4.0 / 10.0
 
Zeit ist relativ. Dieses Phänomen kennt jeder, der schon mal bei strömenden Regen 5 Minuten auf den Bus gewartet oder sich einen 90 Minuten Gig seiner Lieblingsband angeschaut hat. Die gefühlte Zeit stimmt nicht mit der tatsächlichen Minutenanzahl überein. Wenn jetzt im vorliegenden Fall der Sturm der Zeit mit knapp 38 Minuten Lauflänge über mich hereinbricht, dann erdulde ich ein gefühlt zwei Stunden langes, laues Lüftchen.
Hinter SOULTHREAT steht Pius Grave, der neben dem Gesang sämtliche Gitarren eingespielt und das Album auch produziert hat. Einige Bassspuren und die Drums kommen hingegen aus der Konserve. Und gleich nach den ersten Sekunden wird klar, dass es besser gewesen wäre, wenn sich Pius Grave Mitmusiker und einen vernünftigen Knöpfchendreher geholt hätte:
Das dargebotene klingt, als hätte Pius zwischen Tonausgang und Aufnahme eine (virtuelle) meterdicke Pappwand aufgebaut, die über sämtliche Frequenzen einen hässlichen, dumpfen Schleier legt. Das führt neben dem unsauberen Klang dazu, dass sowohl vom Bass als auch von den Drums über weite Strecken so gut wie nichts zu hören ist. Und Metal ohne Drums ist irgendwie doof.
Aber auch egal: Denn die Musik ist sowieso eher Gothic mit Death Metal Anleihen, also etwa das, was geschätzte 17.649 Bands ebenfalls machen; nur das hier auf die die Trällerfee verzichtet wird (ist ja auch ein Ein-Mann-Projekt mit Computer). Es erwartet einen also nicht wirklich aggressives Songmaterial, das aber immerhin über eine ganz nette Gruselatmosphäre verfügt. Diese Atmosphäre täuscht aber nicht darüber hinweg, dass die Songs noch zu sehr vor sich hin dudeln, als das sie einen zum Mitwippen bringen, oder dass viel hängen bliebe.
Zwar finden sich einige nette Riffs auf der Scheibe, aber das war es dann auch im Großen und Ganzen: Insgesamt kein wirklich überzeugendes Songwriting, ein miserabler Klang und viel zu viel Tristesse.
Da aber die Songs, die zuletzt entstanden sind (und sich auch am Ende der Aufnahme befinden), auf alle Fälle schon mal eine Steigerung zu den Stücken vom Anfang des Albums darstellen, bleibt die Hoffnung, dass Pius Grave in ein paar Jahren mit SOULTHREAT eine gute Death Metal Platte aufnimmt. Dann am besten mit richtigen Musikern, die dem Ganzen mehr Schmackes verleihen und dem Herrn Grave klar machen, dass man beim Death Metal auch ruhig mal die Keule hervorholen sollte.

// Wile E. Coyote

 ec

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