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Review zu Aorta - Stille Omen - 1009 Hits
disc Band: Aorta
Album: Stille Omen
Genre: Deathcore
Rls. Datum: 09.01.2009
Label: Eigenproduktion
Laufzeit: 33:51
Wertung: 4.0 / 10.0
 
Kompromisslosigkeit und Kreativität, so könnte man wohl zusammenfassend ausdrücken, was sich die seit 2004 aktiven AORTA auf die Fahne geschrieben haben. Dazu passt es, dass sie ihre Musik selbst produzieren und aufnehmen. Respekt zunächst einmal dafür.

Was es indes ein wenig schwer macht, den Schwerinern auch weiterhin kompromisslos Respekt zu zollen, ist ihr jüngstes und zweites Werk „Stille Omen“. Denn was mit fetten, an TOTENMOND erinnernden Growls, derben Stakkatoriffs und reichlich Groove beginnt, ist keineswegs durchgehend eine Erfüllung. AORTA wollen sicher vieles, aber langweilen wollen sie wohl kaum. So ist es zu erklären, dass von Hardcore über Death bis hin zu Black Metal, Industrial und Progressive alles verbraten wird, was nicht bei drei die Proberaumtür vernagelt hat. Dabei ist gegen Vielfalt überhaupt nichts einzuwenden, ebenso wenig wie gegen die Ethik des "do it yourself". Bitter ist es hingegen, wenn ein fieser Groove zwischen RAMMSTEIN und LOW MAN´S TUNE jäh für ein dünnes, klägliches Alternative-Schülerband-Nichts unterbrochen wird, dessen Klang darüberhinaus unerträglich ist. Progressive Deathcore? Schön und gut, aber wenn es einfach nur beschissen klingt und den Song zerstört, wo bleibt da der Fortschritt?
Dummerweise bleibt beschriebenes „Schizophren“ bei weitem nicht der einzige Song auf „Stille Omen“, der an derlei Sperenzchen leidet – besonders wenn es an schwarzmetallisches Saitenflimmern in höherem Tempo gehen soll, kippen AORTA in Sekundenbruchteilen ins Lächerliche. Besonders „schön“ nachzuvollziehen ist dies in „Massaker“, welches ansonsten auch etliche Beweise dafür bereit hält, dass die Jungs nun wirklich keine musikalischen Nieten sind. Gerade in ruhigen, gezupften Passagen zeigt sich, dass mindestens einer der Gitarristen sein Instrument nicht versehentlich statt der Flasche Rostocker in die Hand gekriegt hat, und dem Schlagzeuger fallen ebenfalls einige interessante Dinge ein.

So liegt dann der Verdacht nahe, dass es songschreiberische Unerfahrenheit zum großen Teil mit dafür verantwortlich ist, dass die progressive Seite AORTAs zumindest mir über weite Strecken den Spaß versaut. Der seltsam variable Klang von „Stille Omen“ lässt mich außerdem vermuten, dass hier vieles nachträglich zusammenzubauen versucht wurde. Entweder das oder es mussten einfach ein paar Teile mit rein, welche die Gitarrenfraktion einfach nicht draufbekommt. Wahrscheinlicher ist es indes, dass hier die DIY-Ethik einfach ein Schuss in den Ofen war. Letztlich wurde auf „Stille Omen“ einfach in Punkto Klang und Arrangement zu viel verbockt, als das ich die Scheibe empfehlen könnte. Vielleicht doch mal an irgendeine Plattenfirma ranschmeißen, diese zur Ader lassen und ein vernünftiges Studio aufsuchen? Das Risiko, dass der „Blutknecht“ mit der „Axt“ meine Tür einrumpelt, um „Leichenholz“ aus mir zu machen, nehme ich für diesen Verriss jedenfalls billigend in Kauf.

// untergangsmelder

 ec

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