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Review zu Helangår - [kwIn' Tes Sens] A Spiritual Amputation - 1377 Hits
disc Band: Helangår
Album: [kwIn' Tes Sens] A Spiritual Amputation
Genre: Progressive Metal
Rls. Datum: 28.03.2008
Label: Eigenproduktion
Laufzeit: 46
Wertung: 9.0 / 10.0
 
Bereits gleich zu Anfang von „[kwIn' tes sens] A spiritual Amputation“ machen HELANGÅR klar, wes Geistes Kinder sie sind – des philosphischen, sinnsuchenden Geistes nämlich. Warum sonst sollte man ein Album, und sei es auch musikalisch im Progressive Metal anzusiedeln, mit einem von leicht gequälter Stimme vorgetragenen Schopenhauer-Zitat beginnen?

Das lässt auf schwere Kost schließen, und in der Tat ist „[kwIn' tes sens] A spiritual Amputation“ alles andere als eine eingängige Sauf- und Partyscheibe. Stattdessen wird in zumeist deutscher, aber auch englischer und französischer Sprache und zum Teil über zehnminütigen Stücken von der vierten großen Kränkung der Menschheit berichtet. Und da verlassen sie mich auch schon, die üblichen Phrasen und Vergleiche, denn HELANGÅR entziehen sich über weite Strecken jeder weiteren Kategorisierung. Die Stücke von „[kwIn' tes sens] A spiritual Amputation“ kontrastieren abgehackte Riffs mit schönen, teils vom Bass getragenen Melodien, fiesen Dissonanzen und einen taumelnden, schrägen Groove, von dem man allerdings nicht glauben darf, dass er aus Dilettantismus so holprig klingt – dazu sind die Gebrüder Fuß erkennbar zu versiert. Immer wieder werden die Stücke mit akustischen bzw. unverzerrten Klampfen oder interessanten Keyboard-Zwischenspielen ein wenig aufgelockert – zu wohl darf sich allerdings niemand fühlen, denn oftmals werden eingängige Melodien lediglich angetäuscht um dann rhythmisch verfremdet das Klischee zu umschiffen. In punkto Gesang gibt es ebenfalls reichlich Abwechslung zu verzeichnen; von gepresstem Schreigesang irgendwo zwischen Hardcore und Black Metal über heiseren Sprechgesang bis hin zu traurigem Klargesang ist alles vorhanden. Vor Experimenten mit Effekten und der Stimme im Allgemeinen schreckt man im Hause HELANGÅR ebenfalls nicht zurück. Ergibt mein Geschreibsel eigentlich noch Sinn? Um euch einen weiteren Anhaltspunkt zu geben und doch noch einmal die guten, alten Vergleiche zu bemühen könnte ich vielleicht behaupten, dieses Werk klänge nach einer Mischung aus FORCED TO DECAY, DORNENREICH, CYNIC und Spacerock, aber das träfe es auch nur am Rande.

Sicher bin ich mir hingegen, dass sich an „[kwIn' tes sens] A spiritual Amputation“ die Geister scheiden werden. Wer „Avandgarde“ jedoch weder als Schimpfwort benutzt, noch es als weitere überschaubare Kategorie ohne Überraschungseffekte sieht, für wird diese wütend-traurige, verschachtelt-verträumte Dreiviertelstunde bald nicht mehr wegzudenken sein. Zeit sollte man indes mitbringen, denn vor fünf Durchgängen können HELANGÅR ihren Sog nur zum Teil entfalten. Fernseher aus, Kopfkino an!

// untergangsmelder

 ec

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