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Review zu Disgusting Perversion - Remember Me - 867 Hits
disc Band: Disgusting Perversion
Album: Remember Me
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 21.10.2022
Label: MDD Records/Shop
Laufzeit: 50:56
Wertung: 9.0 / 10.0
 
Glück auf und gleich ein deftiges Servus hinterher, denn heute verschlägt es uns nach Bayern, genauer gesagt in die Stadt Kaufbeuren. Dort geht es seit Oktober auf den alten Grabfeldern nicht mehr mit rechten Dingen zu! Die Toten erheben sich bereits vor dem Tag des jüngsten Gerichts aus ihren modrigen Ruhestätten und das liegt nicht an der unstillbaren Lust auf Woiza, Weißwuascht mid Brezn und siassm Semf, denn das gibt es auch in der Unterwelt beim Wirtshaus "Himme, Oarsch und Zwian!" in Hülle und Fülle und natürlich in bester Qualität. Der Grund ist musikalischer Natur, denn für eine fiese, siffige Gaudi halten Zither und Hackbrett, so cool sie auch klingen, auf Dauer nur eher mäßig her. Da muss es schon deftiger scheppern und dafür ist Death Metal natürlich eine ausgezeichnete Adresse. Unsere rastlosen, wurmigen Gesellen brauchen auch nicht weit schreiten, denn vor Ort gibt es eine Kombo, die ihnen genau das gibt, was sie brauchen :). Die Rede ist von Disgusting Perversion, die mich schon mit ihrem ersten Longplayer "Eternity Of Death" zu begeistern wussten und es auch immer noch tun. Da war bei mir die Freude natürlich groß, als sich ein zweiter Longplayer ankündigte :). Nach dem Rerelease des DIY-Debüts erfolgt die Veröffentlichung der neuen Scheibe auch wieder über MDD Records/Black Sunset und ich bin echt froh, dass sich ein Label dieser tollen Band annahm und ihnen die Chance gibt, sich einem größeren Publikum präsentieren zu können :). Das sehen Stefan Bauer (Gesang), Tobias Ruf (Lead-Gitarre), Simon Hörmann (Rhythmus-Gitarre), Marcus Nagel (Drums) und Bassist Andreas Gabriel natürlich genauso und waren arg angespornt, sich mit Tobias als Hauptsongwriter an das Schreiben neuer Nummern zu machen. Das Ergebnis liegt nun seit Oktober vor, nennt sich "Remember Me" und ist echt ein famoses und heftiges Todesbleibrett geworden :).

Die Jungs legen auch gleich mit einem fetten Riff akkurat los und zeigen die folgenden knapp 51 Minuten, dass sie von ihrem bisherigen, feurigen Old School-Kurs keinen Millimeter abweichen und sogar noch etwas zulegen konnten :). Ersteres überrascht bei solchen eingeschworenen Death Metal-Lunatics natürlich nicht und Letzteres freut sicherlich nicht nur mich, sondern auch all jene, denen schon das Debüt sehr gut mundete :). Falls euch Disgusting Perversion bisher nichts sagen, ihr aber auf Todesblei abfahrt und euch vor allem für den US-Sound der frühen 90er begeistern könnt, solltet ihr diese Lücke schnell schließen, denn ihre muSICK hat es echt in sich :). Eine ausgeprägte Vorliebe für walzigen, rifflastigen Stoff der Marke Monstrosity oder Brutality kann die Band sicherlich nicht von der Hand weisen, wobei ich auch Bands wie Morpheus Descends, ältere Vital Remains, Psychic Pawn, Phantasm (Wisconsin), Resurrection, Baphomet/Banished nicht unerwähnt lassen möchte :). Dieser an sich schon famose Hexenkessel wird dann noch durch technischeren Stoff der Marke Atheist, dem Cynic-Debüt und vor allem späteren Death schön scharf gewürzt :). Technischer Thrash im Sinne von Sadus, Coroner, Hexenhaus oder Obliveon gesellt sich für mein Gehör auch dazu als Einfluss dazu, genauso wie das Schaffen der grandiosen Anacrusis :). Als Kontrast dazu gibt es dann noch eine akkurate Caveman-Todeskeule im Sinne von Cianide :). Klingt nach richtig fettem Stoff, oder? Ich kann euch sagen, dass es genauso ist, denn die Band fährt echt das volle Brett und auf "Remember Me" sogar noch etwas besser als auf dem Debüt. Ein wirklich packender, virtuoser, zünftiger und intensiver Frontalangriff, der zudem zu jeder Zeit saubrutal, arg düster und schön heavy aus den Boxen knallt :). Egal ob "Voll auf die Fresse", groovig walzend oder technisch verspielt, das sehr abwechslungsreiche, in sich schlüssige und auf den Punkt gebrachte und von Tobias, Simon, Marcus und Andreas an den Instrumenten top umgesetzte Songwriting, bei dem auch mal etwas mehr gewagt wird als beim letzten Mal, zündet wirklich sofort und lässt euch, wohl wissend gerade wirklich coole Musik zu hören, breit grinsend zurück :). Garniert wird dieser Sound durch die wirklich sehr geilen und leidenschaftlichen Soli, die einfach nur Metal sind :). Generell agiert die Band voller Hingabe, was wirklich sehr ansteckend ist und es ist förmlich zu spüren, was der Band ihre Songs und Death Metal bedeuten :). So muss das sein, denn wer von uns will schon gefühlskalten Metal hören? Genau, niemand und hier kocht das Blut voller Passion für den Todesblei, weshalb ich ich diese Scheibe sehr ans Herz lege :). Hier sind wahrlich Fans am Werke, die einfach nur Bock darauf haben, der alten Schule mit ihren Songs gebührend zu huldigen, was ihnen auch wirklich, mit Liebe zum Detail,

sehr gut gelingt :).

Stefan scheint sich vor dem Einsingen der von Andreas, Simon und ihm verfassten Texte seine gammeligen Brezn und den schimmeligen Obatzter nicht nur mit abgelaufenem Bier, sondern auch mit fieser Säure runtergespült zu haben. Dieser gärige Sud wurde dann auch noch mit einem Schlehenfeuer zur Detonation gebracht und so wundert es nicht, dass er uns fast schon explosionsartig die morbiden Geschichten über Tod, Depressionen und andere düstere Themen förmlich entgegen kotzt! Voller Inbrunst, kraftvoll und hochmotiviert grunzt er sich wirklich richtig rottig und derbe einen ab und garniert dieses noch mit arg fiesen Schreien und Gekeife :). Ein wahrlich von Hass und Abscheu angetriebener brutaler und intensiver Gesang, der sich gekonnt in den Rhythmen der jeweiligen Songs bewegt und diese voller Hingabe noch zusätzlich anheizt und sie noch geiler als so schon klingen lässt! Der Mann hat halt auch echt Bock auf das, was er macht, sieht seine Position in der Band nicht nur als "muss halt auch Gesang dabei sein" an, und das ist ihm auch anzuhören :). Wäre ja auch schade gewesen, wenn die geilen Songs durch schlechten Gesang versaut worden wären, aber wir haben ja Glück :).

Wurde "Eternity Of Death" noch komplett in Eigenregie aufgenommen, erfolgte jenes dieses Mal nur zum Teil, denn während die Gitarren und der Bass wieder im eigenen Studio eingefangen wurden, ging es für die Drums und den Gesang in das Walzwerk Schongau, wo auch das Mixen stattfand. Das Mastering wurde den geschickten Hände von V. Santura und den Woodshed Studios (Triptykon, Dark Fortress, Pestilence) übergeben, der alles zu einer mächtigen Soundwand zusammenfügte, deren Druck euch akkurat gegen die Wand pressen wird :). Alles hat jetzt auch mehr Tiefe, und klingt im Gesamten voluminöser, lauter, dichter, kraftvoller und dadurch noch feuriger als beim letzten Mal :). Der sehr natürliche, erdige, düstere und schön brutale Gesamtsound ist natürlich auch ein Pluspunkt, passt er doch sehr gut zur Old School-Attitüde der Band. Die einzelnen Instrumente sind auch besser herauszuhören, was gerade beim Bass und den Drums cool ist, da sie nicht einfach nur 08/15 daherspielen, sondern neben den Saiteninstrumenten auch ihre Akzente setzen. Das soll natürlich nicht im Mix untergehen, genauso wenig wie der Gesang. All das klingt im Zusammenspiel sehr ausgewogen und wie aus einem Guss, wodurch die Kraft und Intensität der Songs noch stärker wird :). Eine besondere Freude ist für mich, dass Disgusting Perversion diesen herrlich kratzigen, helleren Oberton in ihrem ansonsten fetten und schön runtergestimmten Gitarrensound beibehalten haben, da es mich sehr angenehm an US-Bands wie Afterlife, Psychic Pawn, Dead Orchestra, Baphomet/Banished oder Disciples Of Power erinnert :). Tolle Sache, die der Band in Kombination mit dem Songwriting einen doch recht prägnanten Sound verleiht, wie ich finde :).

Für das Cover wurden die blutgetränkten Pinsel, die siffige Staffelei und die modrige Leinwand an niemand anderes als an den famosen Juanjo Castellano Rosado weitergereicht, der mal wieder, wenig überraschend, einfach nur saugeile Arbeit abgeliefert hat :). Es präsentiert sich uns eines der zu Beginn erwähnten Grabfelder und es geht dort wirklich nicht ruhig zu :). Umringt von Skelettteilen und wuchernden und knorrigen Wurzeln, die sehr bösartig wirken, zeigen sich diverse steinerne Ruhestätten der Toten, aus denen ein unheiliges Feuer durch aufgebrochene Stellen nach Außen dringt. Eine wirkliche unheimliche Szenerie, aber eine Möglichkeit zur Flucht gibt es jedenfalls nicht, denn das Friedhofstor ist fest verriegelt und durch den sich davor befindlichen, vom Spuk besessenen Bodennebel will auch keiner gehen müssen :). Aber egal, denn es wartet bereits ein Untoter auf euch, welcher sich auf einen gemütlichen Abend mit euch freut. War die bereits beschriebene Umgebung schon sehr geil dargestellt, gibt Juanjo beim Untoten noch mal alles. Noch nicht ganz verwest, gibt es ein Skelett zu bestaunen, an dem noch richtig schön der Schleim und andere organische Fetzen hängen und die Bekleidung hat in der Erde auch arg gelitten. Aus dieser Erscheinung heraus entfliehen in dicken, nebligen Strömen die vom blanken Horror getrieben Seelen, um Entsetzen und Unheil in die Welt zu bringen :). Total klasse, im Gesamten mal wieder total Death Metal und wieder voller Hingabe, mit Liebe zum Detail gezeichnet und mit einer sehr stimmigen Farbauswahl versehen :). Geil und das coole Bandlogo von Katharina Fumian darf natürlich auch nicht fehlen :). Dieses wirklich famose Cover wurde dann auch für die CD, die Rückseite des Booklets inklusive Songtitel und des CD-Inlays genutzt. Zusätzlich könnt ihr vergrößerte Fragmente im Inneren des Booklets bestaunen, welche dort als Hintergrund für die Texte, die Credits und das sehr coole Bandphoto dienen. Im Vergleich zum Vorgänger wirkt das Booklet aufgeräumter und übersichtlicher, was ja nun wirklich nicht schlecht ist :). Verantwortlich dafür ist Gitarrist Simon, der schon beim Debüt bezüglich der optischen Präsentation mitwirkte. Für meinen Geschmack eine famose optische Abrundung einer sehr coolen Scheibe :).

Disgusting Perversion zeigen uns auf ihrem zweiten Longplayer "Remember Me" mit ihrem virtuosen, brutalen, sehr intensiven, technisch angehauchten Old School Death Metal, dass sie nach ihrem Debüt in der Szene wahrlich keine Eintagsfliege sind und servieren uns erneut einen mitreißenden, packenden und passionierten Sound, der wirklich aufhorchen lässt und so schnell wie möglich in eurer Sammlung landen sollte.


9 Punkte!


Songs:

01. Remember Me 05:18
02. Erebos 06:12
03. Worms Will Crawl On You 05:07
04. Inside Out 05:04
05. Erase The Pain 06:12
06. Memories (Instrumental) 01:13
07. Enforce All Hope 06:16
08. Shellshock 04:41
09. Downfall 04:45
10. From The Cradle To The Grave 06:03

Spielzeit: 50:56

// Rudi

 ec

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