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Review zu Depression - Ära Der Finsternis - 1538 Hits
disc Band: Depression
Album: Ära Der Finsternis
Genre: Death Grind
Rls. Datum: 01.09.2020
Label: Rotten Roll Rex
Laufzeit: 70:00
Wertung: 9.5 / 10.0
 
"Groovy DeathGrind since 1989!" ist seit jeher das Motto der folgenden Band, und zum 30jährigen Jubiläum gab es September 2020 mit etwas Verspätung, aber immerhin begannen die ersten Aufnahmen schon 2019, dazu die akustische Geburtstagstorte :). Die Rede ist natürlich von den alten Haudegen von Depression, die uns mit ihrem sechsten Longplayer "Ära der Finsternis", veröffentlicht über Rotten Roll Rex, zu einer grandiosen Krachparty, die es echt in sich hat, einladen :)! Ich bin ja auf die Band erst recht spät gestoßen, auch wenn der Name mir schon öfter mal über den Weg gelaufen war. Aber seitdem ich den ersten Song auf der Compilation "Eine Rückbesinnung" damals nach der Veröffentlichung gehört hab, bin ich von dieser Band absolut begeistert und versuche seither, wenn möglich, nichts mehr von ihnen zu verpassen :). Warum? Weil diese Band einfach nur scheißengeile muSICK herausbringt, die immer sofort zündet, mich einfach nicht kalt lässt, mich sofort packt und mit einem breiten Grinsen abgehen lässt :). Deshalb war ich auch sehr aufgeregt und gespannt darauf, wie sehr mir Kai (Drums/Guitars/Piano/Screams), Ron (Esophagus and Sore Throat) und Marc (Bass/Growls And Booze-Worship) dieses Mal meinen Popo versohlen würden :).

Eingeleitet wird die Finsternis durch ein schönes Klavier, das in einen wirklich tollen Song übergeht, auf den jede Doom/Death/Gothic-Metal-Band aus den frühen 90ern, also bevor es kitschig wurde, sehr neidisch gewesen wäre. Genial! Düster, melancholisch, brutal und betörend werden wir durch diese schöne Überraschung am Anfang grandios eingelullt, bevor das Inferno beginnt :). Und wie herrlich es doch wieder aus den Boxen hämmert :). Fans der Band wissen schon, was sie so Piekfeines erwartet. Falls ihr Depression bisher noch nicht kennen solltet, stellt euch einen megageilen und fetten Bastard aus straightem Old School Death und altem Grindcore vor, gewürzt mit einer ordentlichen Prise Crust und rockigem Arschkick-Flair :). Das Ganze wird uns in einer wirklich sehr explosiven Mischung präsentiert, die gezündet durch die enorme Spielfreude der Band und ihre Hingabe zum groovy Death/Grind eure Wohnung akkurat zerlegen wird :). Bei diesem muSICKalischen Wirbelwind kann eigentlich niemand von euch still sitzen bleiben, wenn solch ein Sound euer Ding ist :). Zu zwingend sind die Riffs und Rhythmen auf "Ära der Finsternis", als dass es nicht eure Leiber erfassen wird, um zu diesem Stoff ausrasten :). Das musikalische Feld ist ja an sich eher enger gesteckt, aber Depression schaffen es mal wieder, enorm was aus diesem Spektrum herauszuholen, und das Ergebnis lässt mich einfach nur vor Freude strahlend die Songs genießen :). Wirklich sehr ansteckend, was mir da entgegenschallt :). Das liegt aber nicht nur an den Songs, sondern auch daran, dass zu hören ist, was für eine Freude die Herren mit und an ihrer Musik haben. Sehr schön :). Alle Stücke sind von Kai, außer “Tormentor”, geschrieben von Skaldir, vielen sicherlich noch von der Band Hel bekannt, der auch für die Gastsolos bei den Coversongs zuständig ist. “Concept Of Time” geht auf die Kappe des Livegitarristen Apollyon (Kadaverficker) und “Grin” ist von Marc. Das angenehm sperrige Klavierinstrumental "Der weinende Tod”, welches die Mitte dieser Scheibe markiert, wurde von einer Person namens Phelina geschrieben und auch eingespielt. Gecovert werden dieses Mal die legendären Master mit gleichnamigen Song und eine mir unbekannte Band namens Green Machine und ihr Song "Alone". Bei "Master" kann eigentlich nichts schief laufen und so servieren uns Depression eine feine Brutal-Version dieses Klassikers. Green Machine würde ich von dem, was ich höre, im Alternativ/Stoner-Bereich verorten. Rockt auf alle Fälle ordentlich und der teilweise vorliegende Klargesang macht auch was her. Hebt sich gut aus dem Rest der Scheibe hervor und ist auch mal was Anderes, als Songs aus dem extremeren Bereich zu covern :). Der Titelsong, gesprochen von Nico Steckelberg, vereint auf herrliche Art und Weise die bisherige Diskographie der Band von ihren Anfängen bis zum aktuellen Release und geleitet zu "Era of Darkness", einem Klavierinstrumental, welches melancholisch und dramatisch das Ende von "Ära der Finsternis" einläutet. Der Spaß ist aber dann doch noch nicht ganz zu Ende, denn als Bonus gibt es noch eine komplette Neuaufnahme der "Ein Hauch von Moder Pt.2"-Split-7" mit Rejectamenta. Ursprünglich aus dem Jahr 1998 gibt es hier nun eine Generalüberholung der Stücke, die ursprünglich schon ordentlich Laune machten, aber nun so richtig fett zünden und arg geil aus den Boxen ballern :)! Tolle Idee, die eine wirklich hammergeile Scheibe schön abrundet :).

Von der bekannten Dreieraufteilung des Gesangs sind die Herren natürlich auch nicht abgewichen und das ist auch gut so, denn geil bleibt halt geil :)! Den Hauptteil übernimmt wie immer Ron und dieser holt so Einiges aus seinen ranzigen Gedärmen heraus :). Was für ein Gegrunze und Gegurgel! Da möchte wohl jemand, dass wir die Texte der aktuellen Scheibe, die abgesehen von "Depressionen II", "Ära der Finsternis" von ihm sind, mal gar nicht verstehen :). Top! Anscheinend sind seine Innereien prall gefüllt mit schleimigen Blut, Maden und Eiter, denn sein derbes Gekotze und Keifen klingt schon sehr danach :). Da will Marc natürlich nicht hinten anstehen und uuuurrrggglgurrrgelt, was das Zeug hält, wenn er an der Reihe ist, uns mit seiner mit Stimme zu betören :). Klingt manchmal wie ein siffiger Kadaver, der langsam auf dich zu kriecht, wobe fiese Geräusche aus seinem ehemaligen Rachen blubbern :). Dazu gesellt sich Kai wieder mit seinen geilen und herrlich überdrehten Schreien, die so klingen, als müssten in seinem Verstand mal ein paar Schrauben nachgezogen werden :). Herrlich, und alles ist so schön intensiv und derbe wie die Musik :). Bei “Knochenfäule” und “Changes” hat sich übrigens noch ein Gastsänger in die Leichenhalle eingeschlichen, und zwar niemand Anderes als der grandiose Marc Grewe (ex-Morgoth, Insidious Disease)! Geile Sache, und er serviert uns wirklich herrliches Geröhre. Vor allem seine Schreie sind echt top :).

Gepackt wurde dieser rappelvolle Leichensack in einen wirklich mördermäßigen Sound, der einfach nur arschgeil ist :)! Für diese Attacke sind mal wieder Skaldir und seine Kalthallen Studios verantwortlich. Abgesehen von den im Swinger of the Axe Studio 2019 aufgenommenen Drums, wurden alle restlichen Instrumente, der Gesang, außer Marc Grewe (Mam Recording Studio), und zusätzliche Instrumente von 2019-2020 von Skaldir eingefangen und zusammen mit dem Schlagzeug von ihm dann auch gemixt und gemastert. Wie gesagt, ist der Sound echt fett und ergibt mit den Knallersongs ein wirklich hochexplosives Gemisch, das euch akkurat euer Hirn aus dem Kopf pusten wird :). Ein herrlich knarzender und roher Basssound, der eure Innereien zum Vibrieren bringt, eine fette, brutale und kratzige Gitarre, die euch einer Motorsäge gleich zerschreddert und knallige und schön natürliche klingende Drums, die nur darauf warten, eure Überreste gekonnt in transportable Teile zu zerkloppen :)! Mitten aus diesem Massaker tönen die Gesänge heraus und heizen das Szenario weiter an. Eine herrlich Produktion, die so richtig schön brutal, erdig, feurig, räumlich und lebendig klingt und allen Beteiligen genügend Platz zur Entfaltung bietet :). Ein brachialer, dreckiger Gesamtsound, der meiner Meinung nach echt keine Wünsche übrig lässt und die Intensität der Songs gekonnt zur Geltung bringt :).

Dann mal gleich weiter zur optischen Präsentation, die für mich bei Depression auch immer wieder ein Highlight ist, da sie einerseits nicht auf den typischen und ausgetretenen Pfaden wandelt und zusätzlich häufig recht ästhetisch und atmosphärisch ist :). So auch wieder bei "Ära der Finsternis", denn das über die Bookletvorder- und -rückseite verlaufende Photo von Günter Lenz (www.guenter-lenz.de) ist echt klasse! Zu sehen ist ein herrlich großer, hinter Bergen erscheinender Mond, der im Vordergrund von einem Baum in winterlicher Landschaft akzentuiert wird. Das Grundmotiv an sich ist schon geil, wird aber durch die tollen verschiedenen Lilatöne von der Stimmung her noch um einiges intensiviert :). Ein betörender Augenschmaus :). Dazu gibt es auf der Vorderseite neben dem Albumtitel natürlich auch das kultige Logo. Jenes befindet sich auch auf der Bookletrückseite, plus einem Bandphoto und dem allseits bekannten Wurzelhuber :). Damit aber nicht genug, denn die hohe Qualität setzt sich im Booklet zu 100% fort :). Nicht nur, dass die tollen Farben auch hier genutzt wurden, es gibt es auch pro Doppelseite weitere geile und stimmungsvolle Mond- und Winterlandschaftsbilder plus eine Sonnenfinsternis, auch als Shirt erhältlich, auf der Hüllenrückseite zu bestaunen :). Dazu gibt es alle Texte, eine Menge an Infos zur Scheibe, eine fette Dankesliste und viele tolle Band- und Einzelphotos. Eines versteckt sich auch noch unterhalb der Halterung für die CD, jene übrigens mit einem Mond bedruckt. Geschossen wurden die Bilder von Jörg Müller (www.the-pit.de), Bettina Heiler (Tina On Tour) und einer Person namens Ossi. Das Ganze wurde layouttechnisch von Ron dann noch gelungen in Szene gesetzt. Ihr seht, hier wurde sich wirklich echt Mühe gegeben, um uns mit Liebe zum Detail auch optisch bestens zu versorgen :). Danke! Von der auf nur 1000 Stück limitierten CD gibt es übrigens auch noch eine Doppel-CD-Version, inklusive dem Longplayer "Chronische Depressionen" als Bonus und einem signierten Bandphoto. Da es aber nur 30 Tonträger davon gab, dürfte diese Variante sicherlich schon ausverkauft sein. Aber einfach mal bei der Band nachfragen, vielleicht habt ihr ja noch Glück. Für Freund*innen des Magnetbandes gibt es dann auch noch frohe Nachrichten, denn über Murder Records (www.murder-records.com) erschien das auf 150 Exemplare limitierte Tape mit allen dreißig Songs, einem DIN A 4-Poster und einem Inlay mit den Texten :).

Wenn ihr also auf arschgeilen, packenden, brutalen und arg feurigen Old School Death/Grind mit Pfiff Bock habt, solltet ihr euch dieses herrliche Werk unbedingt zulegen :). Krachfanatiker*innen werden es absolut nicht bereuen :). Das könnt ihr mir glauben, denn Depression beweisen auf "Ära der Finsternis", dass sie auch nach drei Dekaden immer noch voller Wollust unsere Hirne mit famosem Geschredder zum Glühen bringen wollen und dies auch bestens können!


Hier liegen meine Gebeine... ich wollt´ es wären deine... 9,5 Punkte!


Songs:

1. Der Aufbruch
2. Uttermost Belief
3. Knochenfäule
4. Created Reality
5. A Haunted Soul
6. Twisting
7. Of Grief And Pleasure
8. No Excuse
9. Grin
10. Changes
11. The Ballad Of Typhoid Mary
12. Come On Over
13. Spastik & Gesang
14. Tormentor
15. Der weinende Tod
16. Seelenseuche und Geweidepest
17. Concept Of Time
18. Imbecile
19. Alone (Green Machine-Cover)
20. Existing through Thoughts
21. Master (Master-Cover)
22. Coma
23. Master - Madness - Overdose
24. Depression II
25. Ära der Finsternis
26. Era of Darkness

Bonus:
“Ein Hauch von Moder Pt. II“ re-animated
27. Blood On God´s Hands
28. Short Song
29. The Babarian
30. Eroded Epitaph

Spielzeit: 70:00

// Rudi

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