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Review zu Disgusting Perversion - Eternity Of Death - 2054 Hits
disc Band: Disgusting Perversion
Album: Eternity Of Death
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 30.10.2020
Label: MDD Records/Shop
Laufzeit: 45:08
Wertung: 9.0 / 10.0
 
So, Leute - heute gibt es mal wieder ein Review zu einem Kleinod aus dem hiesigen Untergrund :). Disgusting Perversion nennt sich diese aus Kaufbeuren stammende Band und wurde von Ralf Hauber (Revel In Flesh/Heads For The Dead) mal in einem Post sehr positiv empfohlen. Da mir seine Tipps immer sehr gut reingehen, habe ich dann auch gleich mal ein neugieriges Ohr riskiert und war sofort sehr angetan :). Leider musste ich dann feststellen, dass die CD schon ausverkauft war, weshalb ich die Band anschrieb, um meine Hoffnung auf einen Rerelease kundzutun. Das Glück war mir hold, und Sänger Stefan Bauer konnte mir noch ein Exemplar aus seinem Fundus zukommen lassen, was mir natürlich sehr erfreute, da die Scheibe echt cool ist :). Ich hatte eh schon überlegt, dass ein Review her müsste, um die Band zu promoten. Als dann feststand, dass MDD Records/Shop diesen feinen Tonträger über ihr Sublabel Black Sunset Ende Oktober wiederveröffentlichen würden, war ein Review natürlich Pflicht, da es sicherlich ein paar Leute unter euch gibt, denen dieser Release sehr gefallen wird :). Dann mal noch kurz etwas Info über diese noch nicht ganz so bekannte Band. Nach der Gründung 2013 gab es 2015 eine EP namens "Morbid Obsessions" und fünf Jahre später in diesem Sommer den ersten Longplayer "Eternity Of Death", der auch Im Zentrum dieser Kritik steht :). Die Band setzt sich auf der Scheibe zusammen aus dem bereits genannten Sänger Stefan Bauer, Tobias Ruf (Gitarre), Simon Hörman (Gitarre), Marcus Nagel (Drums) und Klaus Bergmann am Bass. Letzterer hat mittlerweile den Viersaiter nach dem Release an Andreas Gabriel weitergereicht. Für zwei Songs stand auch noch ein Sessionbassist namens Christian Buhl zur Verfügung.

So viel erst einmal dazu, aber die wichtigste Info fehlt ja noch, nämlich was die Band für Musik spielt. Ihr tippt bei dem Bandnamen auf Brutal Death Metal oder Goregrind? Würde ich bei dem Namen auch spontan, aber weit gefehlt! Disgusting Perversion spielen eindeutig old schooligen Death Metal, der stark u.a. von der US-Szene der frühen 90er beeinflusst ist :). Erwartet jetzt aber kein Haudrauf-Geprügel, denn ihr Death Metal geht eher in die technischere Richtung. Wer aber nicht so auf Gefrickel steht, braucht trotzdem keine Angst haben, denn hier wird der technische Aspekt nicht zur Selbstbeweihräucherung genutzt, sondern ausschließlich songdienlich eingesetzt, um daraus arschgeile Old School Todesbleibrecher zu kreieren :). Und ich kann euch sagen, dass das, was Disgusting Perversion hier auf uns loslassen, wirklich sehr geiler und intensiver Stoff ist :). Ich persönlich freue mich wirklich jedes Mal aufs Neue, wenn ich "Eternity Of Death" einlege, da ich weiß, dass gleich packende 45 Minuten toller Musikgenuss auf mich warten :). Bandmäßig würde ich sagen, dass sich Disgusting Perversion im Umfeld von Bands wie Baphomet/Banished, Morta Skuld, Killing Addiction, Morpheus Descends, den ersten beiden Gorguts-Scheiben, um mal nicht nur US-Bands zu nennen ;-), oder auch Monstrosity und Vital Remains gut einnorden lassen :). Dazu gesellt sich ein grandios fetter und nicht zu überhörender Einschlag späterer Death-Werke :) und anhand mancher Rhythmen auch etwas early Atheist und das Cynic-Debüt. Der technische Einfluss wurzelt aber meiner Meinung nicht nur im Death Metal, sondern auch im Thrash, denn beim Hören von "Eternity Of Death" meine ich auch, den Flow von Bands wie Obliveon, Hexenhaus oder die von mir so geschätzten Anacrusis zu vernehmen :). Herrlich :). Zu all dem gesellen sich dann immer wieder eher primitive Parts in Stil von Cianide, mit denen ich so beim ersten Hören zu Beginn der Scheibe nicht gerechnet hätte, und die einen interessanten Kontrast ergeben. Alles einzeln für sich klingt ja schon mal sehr verlockend. Klasse ist, was die Band daraus gemacht hat, nämlich in sich schlüssige und virtuose Songs voller Feuer, Energie und Hingabe, bei denen zu jeder Zeit zu hören ist, wie sehr die Band Bock darauf hat, diesen Stil zu zocken - und düster und brutal ist das Ganze dann auch noch :). Egal ob grooviges Midtempo, technische Spielereien oder straight forward, Simon und Tobias, der Hauptsongwriter, servieren uns ein geiles Riff nach dem anderen, tolle Melodien und schöne Soli, während Klaus ein fettes Bassfundament kreiert und Marcus tight seine Drums bearbeitet. Disgusting Perversion gelingt es, gekonnt ihre abwechslungsreichen Songs wie aus einem Guss klingen zu lassen und sie zu einem morbiden, spannenden und famosen Strom des Todes zu bahnen, der nicht nur Balsam für euer rottigen Herz, sondern auch für eure müffelenden Hirne ist :).

Gesanglich geht es schön roh zur Sache, denn Stefan röhrt und kotzt sich voller Wonne und Inbrunst durch seine düsteren und morbiden Texte :). Sein kraftvolles und kratziges Gegrunze und das fiese Keifen, beides ein angenehm herber und derber Angriff auf eure Lauscher, geben den Songs noch zusätzliche Tiefe und Aggressivität :). Generell fügt sich seine hasserfüllte, old schoolige und mit Säure gespülte Stimme sehr gut in den Fluss des jeweiligen Songs ein, und er weiß genau, zu welchem Zeitpunkt er sie nutzen muss, damit diese sich gekonnt mit der restlichen Musik zu einen heftigen, schwarzen Feuer verbinden kann! Das intensive Ergebnis spricht für sich :).

Aufgenommen wurde diese Perle in den Jahren 2018-2019 in Eigenregie, nur beim Gesang gab es Unterstützung durch einen Herren namens Julian Gruber, und das Endergebnis kann sich wirklich hören lassen :). Es erwartet euch ein richtig geiler, druckvoller, lebendiger, fetter und natürlicher Death Metal-Sound, der schön kraftvoll und düster daherkommt, durch seine ausgewogene und transparente Produktion die Dynamik und den technischen Anspruch der Komposition bestens zur Geltung bringt und einfach total stimmig für diese Scheibe ist :). Ich mag es auch sehr, dass die Gitarren akkurat in der Friedhofserde graben und dabei diesen gewissen leicht kratzigen, höher klingen Touch verbreiten, der auch öfter mal bei alten US-Produktion, wie z.B. bei Morpheus Descends, Disciples Of Power, D.V.C., Banished oder Dead Orchestra, vorkommt. Herrlich! Dazu gesellt sich ein voluminöser und angenehm warmer Bass und ein druckvoller, erdiger und furztrockener Drumsound :). Mittendrin dann noch der Gesang und fertig ist diese sehr gelungene Produktion, die mir ein zufriedenes Grinsen beschert :). Die Energie und Vitalität von "Eternity Of Death" wurde echt gut eingefangen. Aber da ist noch was Anderes, das mich bei diesem Sound sehr erfreut, denn der Death-Einfluss ist auch hier zu spüren. Inwiefern? Also, meine Hörsinneszellen und mein Hirn vermitteln mir bei dieser Scheibe häufig ein gewisses "Symbol"-/"The Sound Of Perseverance"-Feeling, welches meiner Meinung nach auch beabsichtigt ist. Es klingt jetzt nicht genauso, aber ich spüre öfter mal eine ähnliche Stimmung beim Hören von "Eternity Of Death" :). Der Sound von Disgusting Perversions erstem Longplayer ist für mich dann noch das Sahnehäubchen für den akustischen Part dieser Scheibe :).

Die zugehörige Kirsche gibt es dann für eure Augen, denn zu guter Letzt weiß "Eternity Of Death" dann auch noch optisch sehr zu überzeugen :). Da laut Stefan am Rerelease nichts geändert wurde, außer dass das Label noch hinten mit drauf steht, kann ich ja zum Glück mein Exemplar für das Review zur Hand nehmen. Als erstes fällt das extreme coole, düstere und schön morbide Artwork von Hari Aryonto (Hand Rotart) auf, der auch schon für die letzte Aeon Of Disease geile Arbeit abgeliefert hat :). Die Ewigkeit des Todes wurde visuell wirklich hervorragend umgesetzt. Zu sehen ist ein eiskalt wirkender und lebloser Fluss eingegrenzt von einem Tal des Horrors, geformt aus garstigen, hasserfüllten, knöchern-knorrigen Wesen, deren einziges Ziel es ist, euch nach dem Ableben ewige Qualen zu bereiten! In dunklen Farbtönen und einem recht lebendig wirkenden Zeichenstil gehalten, kannst du die Präsenz der Kreaturen fast schon spüren :). Das Ganze wirkt echt bedrohlich, finster und lebensfeindlich, also beste Voraussetzungen für ein geiles Death Metal-Cover, welches zudem noch angenehm an die frühen 90er erinnert :). Dazu gibt es dann noch ein sehr cooles und schön old schooliges Bandlogo von Katharina Fumian (KathacombesLeatherPainting), das mich irgendwie an fleischfressende Pflanzen erinnert :). Arrangiert vom Gitarristen Simon und bearbeitet von Leo Bergmann, Klaus' Bruder, ist das Cover echt ein cooler Hingucker geworden. Ausschnitte des Artworks befinden sich auch auf der CD an sich, der Hülleninlayrückseite und dem gelungenen Booklet. Dort gibt es neben Szenen des Covers auch noch dem zugehörige fies aussehende und an Haie erinnernde Kreaturen zu bestaunen, die ich auf dem Artwork nicht entdecken konnte. Dazu gibt es neben allen Texten, Credits und angenehm persönlichen Danksagungen auch noch sehr gelungene S/W-Band- und Einzelphotos.Geschossen wurden diese von Katharina, die ja auch schon für das Logo zuständig war. Jene Bilder entstanden auf einem alten Friedhof in Front eines kargen Waldes, machen echt was her und bringen eine wohlige Death Metal-Atmosphäre rüber, ohne plakativ zu sein. Top. Das Layout ist auch sehr ansprechend und so könnt ihr genüsslich im Booklet stöbern, während ihr die tolle Musik aufsaugt :).

Disgusting Perversion haben mit ihrem ersten Longplayer "Eternity Of Death" wirklich einen für meine Ohren sehr gelungenen Old School Death Metal-Brocken veröffentlicht, der gekonnt den Bogen zwischen technisch anspruchsvollerem Material und urwüchsiger Wucht schlägt :). Todesbleiliebhaber*innen dürften entzückt sein bei diesem Stoff, und MDD Records/Shop sei Dank habt ihr nun auch wieder die Möglichkeit, euch diesen Kracher zu ergaunern :). Allen anderen unter euch kann ich aber auch raten, bei dieser Scheibe unbedingt mal beide Ohre zu riskieren und euch von dieser geballten Ladung toller und mitreißender Songs anstecken und vereinnahmen zu lassen :).


9 Punkte :)


Songs:

1. Cosmic Circle 05:58
2. The Forgotten Grave 04:12
3. Eternity Of Death 05:57
4. Impressions Of Life (Instrumental) 01:01
5. Depression 05:00
6. Encrypted Brutality Of Life 04:44
7. Dead Man´s Face 05:25
8. Rotting Bride 04:38
9. Apud Vultum Tuum 06:13

Spielzeit: 45:08

// Rudi

 ec

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