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Review zu Cryptic Brood - Outcome Of Obnoxious Science - 1772 Hits
disc Band: Cryptic Brood
Album: Outcome Of Obnoxious Science
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 22.11.2019
Label: War Anthem Records
Laufzeit: 38:36
Wertung: 10.0 / 10.0
 
"Meine Güte, wer hat denn wieder das Tor zur Versuchshalle offen gelassen?! Flackerndes, grünes Licht... dass der Professor auch immer wieder vergisst, den Energiestrahler auszuschalten und die Reagenzgläser zu verstauen! Bald reicht es mir! Mmmmh... warum stinkt das eigentlich so bestialisch? Der Boden ist auch so glitschig. Waren das gerade Knochen und Gedärme?!? Oh Gott, ich glaube ich muss kotzen! Dieses tiefe Brummen, das Gegurgel und Geröchel sind aber auch neu. Hallo? Ist da jemand? Sie können ruhig herauskommen! Ich weiß doch ganz genau, dass da jemand...". Mist... aufgewacht! Gerade jetzt, da es so richtig geil wurde. Ach so, die Scheibe ist zu Ende. Dann mal schnell wieder an damit, denn das splatterige Horrorende meines Traumes möchte ich doch schon gerne noch erleben.

Wer begleitet mich so gekonnt auf meine Reise in das Traumland des Verderbens? Die Rede ist von den Wolfsburger Kadaverexperten Cryptic Brood, die uns endlich mit ihrem zweiten Longplayer namens "Outcome Of Obnoxious Science" beehren und abermals voller Blutlust zum All Inclusive-Premium-Verwesungsbüffet einladen :)! Das saugeile Debüt "Brain Eater" ist ja immerhin auch schon wieder von 2017. Seitdem gab es zwar zwei sehr starke Split-7"es, aber unsere unstillbare Gier nach stinkigen und madenzerfressenen Leichenresten, also einem neuen Longplayer, muss ja auch auch endlich mal wieder gestillt werden :). Im November war es dann endlich soweit und das Trio befriedigte unsere nekrophile Lust über War Anthem Records (CD), Terror From Hell Records (LP) und Lycanthropic Chants (Tape) :)! Das Schlachtfest kann also beginnen :).

Ich denke mal, dass es für diese Grabschänder eigentlich keiner Vorstellung mehr bedarf, denn es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn einer von euch Old Skull-Sickos Cryptic Brood nicht kennen würde. MuSICKalische Qualität, die auch live immer wieder astrein dargeboten wird, spricht sich auf dem Friedhof halt schnell herum :). Wie sollte es dann auch anders sein, als dass die Band auf ihrem zweiten Longplayer nicht nur darauf aufbaut, sondern das bisherige Schaffen auch noch überbietet :). Jawohl, ihr habt richtig gelesen, denn sie haben, meiner Meinung nach, ihr bisher bestes Werk veröffentlicht, das euch locker aus euren Sargträgerklamotten ballern wird :). So etwas Geiles aber auch! :). Ihre so herrliche und verführerische Mischung aus abgrundtief rottigem, gammeligem und infektiösem Death Metal, morbidem und Verwesungsschleim förderndem Doom und pulsierende Eiterblasen berstendem (Gore-)Grind kann eigentlich niemand von uns Sickos widerstehen. Das viele Touren ist der Band sehr anzuhören, denn so tight und präzise wie auf "Outcome Of Obnoxious Science" haben sich ihre Symphonien der Krankheit noch nicht angehört. Die Truppe war ja schon vorher top aufeinander eingespielt, aber jetzt ist dieser Kadaver noch besser einbalsamiert :). Sehr geil. Das alles bringt natürlich nicht viel, wenn es kompositorisch nicht stimmt, aber wie bereits erwähnt, hat das Trio hier das Krematoriumsfeuer nochmals ordentlich angeheizt. Alles ist jetzt noch brutaler, intensiver, düsterer, mitreißender, beklemmender und betörender :). Was für ein Genuss diese Scheibe doch ist! :). Einfach nur hammergeil, was Cryptic Brood hier abliefern! Da bleibt kein Leprabein, kein verpilzter Leib und kein todesbleiernes Herz ruhig! Wer sich von diesem akustischen Infektionsherd nicht angesteckt fühlt, ist selber Schuld. Der Rest von euch Freaks wird sich ganz dieser virulenten Kakophonie mit Wonne hingeben und ausrasten :). Was Anderes bleibt bei diesem Beerdigungssoundtrack voller Herzblut und Hingabe aber auch nicht übrig :). Also riskiert euer Leben und schenkt dieser Knallerscheibe eure Ohren - ihr werdet es nicht bereuen :).

Dann kommen wir mal zum Gesang, denn dieser ist mal wieder abgrundtief genial! Natürlich ist das Trio auch hier keinen Millimeter vom Kurs abgewichen und zelebriert seinen intensiven Dreigesang des Todes mit voller Inbrunst :)! Während Steffen sein Schlagzeug zerdrischt, schreit er so, als würde er gerade seinen Verstand verlieren, während ihm sein sich auflösendes Gehirn bestialische Schmerzen bereitet :). Das alles treibt ihn in den Wahnsinn und es presst sich die pure Qual aus seinem Hals heraus. Butzke, dem schon vor lauter Freude über die Musick die Gedärme geplatzt sind, presst diese seine Kehle hoch und kotzt diesen stinkigen und ätzenden Brei frohlockend in die Gegend, während dabei abartiges und derbes Gegrunze aus seinem Mund gurgelt :). Das Brutalitätslevel seiner Stimme ist echt enorm und meißelt mir ein fettes Grinsen ins Gesicht :). Michael darf da natürlich nicht fehlen und lässt finsteres und bedrohliches Gekeife von sich ab, als hätte sich ein bösartiger Geist seiner Stimme bemächtigt :). Ist jeder Gesang einzeln schon ein Genuss, lassen alle drei gleichzeitig erklingend eine Stimmung entstehen, deren düstere Bösartigkeit euch das Fürchten lehrt :). Herrlich!

Produktionstechnisch haben Cryptic Brood auch einen Schritt nach vorne gemacht. Nicht dass sie bisher einen schlechten Sound gehabt hätten - ganz im Gegenteil. Aber keine Bange, es erwartet euch keine seelenlose, aalglatte und sterile Produktion. Eher würden sich die Jungs in Säure auflösen lassen, bevor das passiert! Aufgenommen wurde natürlich, wie immer, im eigenen Proberaum, aber für den Mix und das Mastering konnte dieses Mal Olaf Brinkmann (Casket(Detmold)) und sein Hellforge Studio eingespannt werden. Nachdem dieser ja Evoked neulich schon mit einem saugeilen und rottigen Sound versorgt hat, ist er sicherlich nicht die schlechteste Wahl :). Zu dieser Meinung werdet ihr sicherlich auch kommen, wenn der Sound die fettgefressenen Maden in euren Gehörgängen zum Explodieren bringen wird :). Am typischen modrigen und rottigen Grundsound, der uns wie Fliegen zum schleimigen Fleischklumpen lockt, wurde natürlich nichts geändert, aber alles wirkt jetzt frischer und der Klang hat mehr Tiefe gewonnen. Der Sound hat mehr Druck und Raum und kann dadurch seine feurige Kraft um einiges besser entfalten als die letzten Male :). Vor allem der Drumsound hat gewonnen und knallt nun ordentlich mit den fetten und kratzigen Saiteninstrumenten in diabolischem Einklang an eure Wohnungstür :). Dazu die schön räumlich abgemischten Gesänge und es ergibt sich eine Seance, die euch das Fürchten lehrt :). Dieser herrlich kratzige, kotzige, erdige und natürliche Klang ist wahrlich eine Wohltat und leitet professionell und voller Hingabe euer leidiges Ende ein :). Die hier eingefangene Energie und die brachiale Dynamik der Songs werden eure vor dem Zerfall geretteten Leiber aber sofort reanimieren und euch ekstatisch zu diesem vertonten Totentanz total ausrasten lassen :). Operation gelungen!

Als Abrundung dieser grandiosen akustischen Leichenschändung darf natürlich auch eine saugeile optische Präsentation nicht fehlen, und diese wurde durch Skaðvaldur absolut gewährleistet :). Das sich uns darbietende Szenario eines völlig außer Kontrolle geratenen Experiments von Wissenschaftlern, die sich gegen die Natur stellen wollten, ist einfach nur der Hammer :). Verzweiflung, Tod, Zerfall und Leid waren sicherlich nicht das erhoffte Ergebnis, aber wer Mutter Natur herausfordert, zahlt halt einen hohen Preis. Vieles ist nur schemenhaft zu erkennen, aber dadurch erhöht sich noch die morbide Atmosphäre, die euch aus diesem Bild entgegenkriecht :). Es macht echt einen Heidenspaß, sich dieses Bild, welches in schönem "Re-Animator"-Grüntönen gehalten ist, in Ruhe anzugucken und dazu die Musick laufen zu lassen :). Dazu das kultige Logo und fertig ist dieses piekfeine Vergnügen :). Aber das war noch nicht alles! Klappt mal bei der CD oder dem Tape das Booklet oder die Gatefold-LP auf und vergesst dann nicht, den Mund wieder zu schließen, der euch vor lauter Staunen offen steht! Warum? Das Cover ist nur der mittlere Teil eines größeren Gemäldes, dessen Anblick euch in Verzückung bringen wird :). Schön ist die Abrundung durch dunklere Töne, wie z.B. Blau, die den grünlichen Bereich gekonnt einrahmen. Was für ein grandioser Anblick!

Für das Layout konnte wieder FINAdesigns gewonnen werden, und es ist wirklich zu merken, dass sie vom Fach ist. Für jedes Tonträgerformat wurde das Artwork gekonnt in die entsprechende Größe übertragen, ohne dass es verzogen oder unpassend wirkt. Gleiches gilt für die Booklets und die LP-und Tape-Inlays, die uns alle Texte und Credits, abgebildet auf dem hier in Dunkelgrün gehaltenen Bild von Skaðvaldur als Hintergrund, optisch sehr ansprechend präsentieren.Von ihr stammt auch das herrliche Bandphoto, auf dem sich die Band uns, fast wie aus dem Ei gepellt, präsentiert. Aber hier ist eindeutig Obacht geboten, denn der Schein trügt, da diese Barden zwar auf eure Herzen aus sind, aber nur, um sie euch bei lebendigem Leibe rauszureißen, um sie dann dann genüsslich zu verspeisen :).
Jene Dame zeichnet sich auch für das kultige Design des limitierten Tapes verantwortlich, mit dem sie wirklich den Vogel abgeschossen hat :). Das Tape inklusive Hülle befindet sich nämlich in einem Pappschuber, der wie eine alte VHS-Hülle aufgemacht ist! Dazu gibt es eine visuell passende Tapebeklebung. Die Idee ist nicht nur klasse, sondern sieht auch so aus :). Herrlich :). Falls ihr nach Magnetband lechzt und ihr keines der 66 Tapes bekommen habt, gibt es noch weitere 66 Stück ohne VHS-Schuber, aber dafür mit einem grünen Tape.


Steffen, Dennis und Michael laden uns also zu einem famosen Festival der Mutationen, des Wurmfraßes, der Nekromantie und des abscheulichen Gestanks des Todes ein :). Falls ihr Cryptic Broods neuen Longplayer noch nicht eurer Eigen nennt, solltet ihr euch sputen, denn ihr intensiver und brutaler Rotten Metal Of Death wird euch ordentlich in Stücke reißen und zu Brei verarbeiten, auf dass dieser anschließend von der Band genüsslich vertilgt werden kann! Old Skull Todesbleifanatiker*innen, Sickos, Leichenschänder*innen und Ghoule werden an "Outcome Of Obnoxious Science" nicht vorbeikommen, denn das ist der perfekte Soundtrack für ihre erschreckenden Untaten :)! So lasset die Maden tanzen!


Dead as fuck... 10 Punkte!


Songs:

1. Biting Through Flesh 03:03
2. Harrowing Hallucinations 04:48
3. Mantled With The Stench Of Death 04:47
4. Wading Through Remains 02:23
5. Slave Of Hypnotic Commands 03:57
6. Ferocious Torment 03:17
7. Outcome Of Obnoxious Science 03:47
8. Haunted By Nightmarish Visions 03:07
9. Interlude 02:17
10. Caoted With Human Skin 03:57
11. Relish In Ecstasy 03:13

Spielzeit: 38:36

// Rudi

 ec

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