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Review zu Temple Of Dread - Blood Craving Mantras - 1592 Hits
disc Band: Temple Of Dread
Album: Blood Craving Mantras
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 30:09.2019
Label: Testimony Records
Laufzeit: 32:57
Wertung: 9.0 / 10.0
 
Spiekeroog ist nicht nur ein schöne Nordseeinsel vor Ostfriesland, sondern auch eine Gegend, die zum Glück nicht vom Extrem Metal-Virus verschont wurde :). Einer dieser vom Virus Befallenen ist Markus Bünnemeyer. Jener Herr zockt neben seiner Hauptband Thrashhammer auch live den Bass bei den berüchtigten Slaughterday und ist euch sicherlich daher kein Unbekannter mehr. Der Name seiner Hauptband lässt die musikalische Ausrichtung ja bereits vermuten, aber Markus hatte zusätzlich noch tierisch Bock darauf, lecker Old School Death Metal zu zocken und so seinen alten Helden Tribut zu zollen. So machte er sich ans Werk und fing 2017 an, Songs zu schreiben. Lyrische Unterstützung fand er beim Virusträger Frank Albers, der passend zur Musick Texte über Leid, menschliche Abgründe und das unbekannte Bedrohliche an sich zu schreiben :). Herr Albers verblieb beim Texten und Markus dürstete es weiter nach einer richtigen Band, um die Liebe zum Death Metal komplett ausleben zu können. Zum Glück schwappte die Kunde seiner Suche nach musikalischen Mitstreitern wie eine Springtide hinüber auf das ostfriesische Festland und erreichte zwei uns sehr bekannte Herren. Die Rede ist von Jens Finger, Gitarrist/Bassist bei Slaughterday und ehemaliges Obscenity-Mitglied, sowie Jörg Uken, grandioser Produzent und Besitzer des Soundlodge Studio und Livedrummer bei Rumble Militia und – tadaaaa - Slaughterday. Na, wenn das mal kein Zufall ist, hehehe ;-). So war Temple Of Dread, um das Kind endlich auch mal beim Namen zu nennen, komplett. Es war an der Zeit, "Blood Craving Mantras" aufzunehmen und uns Liebhaber*innen der alten Schule vor den Latz zu knallen - und das macht das Trio wirklich mit Wonne :)!

Nach einem sehr atmosphärischen und düsteren Instrumentalintro geht dieses herrliche Höllenfeuer auch schon los :). Dass die Jungs Old School Death Metal schreddern, habe ich ja bereits erwähnt, aber welche Schiene? Vielleicht schönen Anfang-90er-Stoff? Schwedisch vielleicht, wie es so gerne zelebriert wird? Nope! Temple Of The Dread gehen noch einen Schritt weiter und zocken meiner Meinung nach astreinen 80er Jahre-Death Metal mit nur leichten Anleihen aus der frühen Periode des großen Booms :). Also eher die Zeit, als diese göttliche Musick gerade in ihrer Entwicklung war, oft noch diesen ungehobelten Thrash-Charme hatte und oft noch nicht mal Death Metal genannt wurde. Sehr geil, denn darauf fahre ich ja sehr ab :). Stellt euch also einen Bastard aus den jeweils ersten beiden Scheiben von Death, Pestilence und Asphyx vor, mischt das mit Possessed, alten Morgoth, den Autopsy-Demos, Benediction ("Transcend The Rubicon"), Morbid Angel ("Abominations Of Desolation) und Necrovore :). Dazu ballert ihr noch ordentlich räudigen Thrash von ganz alten Slayer, Kreator und Sodom dazu! Damit aber nicht genug! Es gibt es noch fette Prisen vom Sadus-Debüt, den Demos der chilenischen Pentagram und early Sacrifice (Can) :)! Wird es euch bei den Namen schon heiß im Schritt? Meine Hose hat schon Feuer gefangen, hehehe :). Nicht nur die Auflistung dieser Einflüsse ist lecker, sondern was daraus entstanden ist, erst recht :). Herrlich mitreißendes Riffing voller Energie und Herzblut, das sofort zündet und euren Bregen ordentlich durchschütteln wird. Die Songs gehen richtig geil nach vorne los und brettern wie Sau. Dazu gibt es immer wieder Breaks, kurze Grooveparts zum Verschnaufen und coole Melodien. Das Songwriting ist also schön abwechslungsreich, dabei aber knackig und genau auf den Punkt gebracht. Alles klingt wie aus einem Guss und es erwartet euch ein mächtiger und reißender Todesbleifluss, in den ihr mit Wonne eintauchen wollt, denn das wollt ihr euch nicht entgehen lassen :). Diese Scheibe ist ein geiles Feuerwerk der Spielfreude :). Es ist auch nicht zu überhören, dass hier echte Fans am Werke sind, die einfach nur tierisch Bock darauf haben, alten und geilen Death Metal zu spielen, der ihre Herzen zum Glühen bringt :). So muss das sein! Ich kann mir jetzt auch nicht vorstellen, dass einer von euch Lunatics bei diesem Stoff nicht in große Freude gerät und einfach nur dazu headbangen will :).

Jens Finger hat nicht nur Talent darin, Saiteninstrumenten grandiose Klänge zu entlocken, sondern auch seiner Stimme, und er scheint sich sehr wohl dabei zu fühlen :). Das Ergebnis kann sich nämlich wirklich sehr hören lassen und heizt die energiegeladenen Songs nochmals ordentlich an :). Dem Herren entspringt wahrlich der old schoolige Wahnsinn aus seinem Hals! Ganz im Sinne der Musik wird auch hier der frühen Welle des Todesbleis gehuldigt, soll heißen, dass hier kein tiefes Gegrunze favorisiert wird, sondern dass eher hysterisches, heiseres, aggressives und noch dem Thrash angelehntes Geschreie, Gebelle und Gekeife dominiert - und das mit Bravour :). Es klingt so, als würden early Chuck Schuldiner, Jeff Becerra, Martin van Drunen, Mike Browning, Anton Reisenegger, Tschösi und die jungen Mille und Darren Travis in seinem Rachen eine ordentliche Party feiern... herrlich :). Diese leicht überdrehte Hysterie in seiner Stimme ist echt grandios und entspricht genau dem Gefühl, das sich in mir beim Genuss solcher Musik entwickelt und mich vereinnahmt :). Saugeile Songs und saugeiler Gesang, da können wir doch arg zufrieden sein :). Ich bin auf alle Fälle entzückt :).

Aufgenommen wurde dieses leckere Sahneteilchen, wen überrascht es noch, natürlich im Soundlogde Studio, wenn der Besitzer schon mal in der Band ist :). Aber auch so ist ein Gang zu Jörg Uken immer eine prima Sache und da er ein sehr gutes Händchen für den jeweils passenden Sound hat und da er dieses Mal sogar musikalisch involviert ist, umso besser. Wer sich von euch jetzt wegen der musikalischen Marschroute einen rumpeligen Retrosound ausmalte, wird eines Anderen belehrt werden. Die Liebe zur alten Schule muss ja auch nicht immer gleich so klingen, als würde eine fette Staubmaus an der Plattennadel hängen ;-). Die Produktion dieser Scheibe zeigt, dass es auch mit einer zeitgemäßen Variante absolut gelingen kann, den Geist und die wilde Energie der Ursprünge der Musick perfekt einzufangen, und kein seelenloser Plastikmist sein muss. Frisch, kratzig, heavy, lebendig, kraftvoll und mitreißend, also genau wie die Musik an sich, knallt es mir aus den Boxen entgegen... herrlich :). So säbelt euch also richtig geiler Metalsound eure süßen Ohren ab, die ihr sogleich wieder ankleben wollt, um euch weiterhin von diesen Old School-Klängen berauschen zu lassen :).

Für das Artwork und die Photos ist ein gewisser Cliff (Terrafolio.de) zuständig und er hat wirklich hervorragende Arbeit geleistet. Vor allem sein saugeiles Cover kann meiner Meinung nach kräftig punkten :). Das mich an Dämonendarstellungen erinnernde Wesen, was auch gut zum Albumtitel passt, sieht wirklich bedrohlich, aber auch faszinierend zugleich aus. Das Bild zieht mich nicht nur der geilen Farben, welche eine feurige Düsternis ausstrahlen, in seinen Bann, sondern auch wegen des dynamischen Zeichenstils, der echt klasse ist :). Ein wirklich geiles Motiv, was im LP-Format sicherlich noch fetter rüberkommt :). Dazu passt sich das Bandlogo hervorragend in die Bilddynamik ein. Eine weniger verschnörkelte und deshalb schroffer wirkende Variante des Logos, welche mich irgendwie an die 80er erinnert, findet sich beim Aufklappen des Digipacks und auf der CD an sich, wo ihr den Dämon nochmal genauer betrachten könnt, wieder. Hinter der CD und auf der Rückseite des Digipacks schaut euch das Trio noch düster auf den bedrohlich wirkenden S/W-Photos entgegen, die das angenehm schlicht gehaltene Layout der Hülleninnenseite (ein Booklet gibt es leider nicht) gut abrundet. Das schnieke Digipack ist übrigens auf 300 Stück limitiert, während es vom schwarzen Vinyl 200 Stück und von der transparent-violetten Variante sogar nur 100 Stück gibt. Ihr solltet euch also ranhalten :).

Eile ist aber nicht nur der Limitierung wegen geboten, sondern vor allem der arschgeilen Musik wegen, die euch Old School Lunatics in Ekstase treiben wird. Und wer von euch will das denn nicht? Genau deshalb solltet ihr euch gar fix "Blood Craving Mantras" besorgen und euch daran berauschen, wie drei Herren ihrer Liebe zur alten Schule voller Lust und Energie freien Lauf lassen :)! Mir persönlich mundet dieser Todesbleikracher bestens und das wird auch in Zukunft der Fall sein, denn die alte Schule, dargeboten wie hier, ist bei mir immer absolut willkommen :).

Beyond the unholy grave... 9 Punkte!

Songs:

1. 8:16 AM 02:07
2. Suffocate The Fire 04:40
3. Sentenced To Life 04:21
4. A Question Of Honour 05:43
5. Now You Will Die 02:47
6. Straying The Battlefields 04:42
7. Gone But Still Here 03:11
8. Cottage In The Backyard 05:22

Spielzeit: 32:57

// Rudi

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