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Review zu Swarn - Black Flame Order - 1765 Hits
disc Band: Swarn
Album: Black Flame Order
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 02.08.2019
Label: Raw Skull Recordz
Laufzeit: 29:30
Wertung: 9.0 / 10.0
 
Heute verschlägt es uns mal nach Estland, wo die mir bisher unbekannten Swarn umhertoben. Nach einer selbstbetitelten EP im Jahre 2017 haut uns das Trio nun ihren ersten Longplayer namens "Black Flame Order" um unsere Ohren. Bandlogo und Artwork waren auf Anhieb ansprechend und weckten auf alle Fälle gleich meine Neugier. Veröffentlicht wird diese Scheibe übrigens durch den Old School-Lunatic Rai und sein cooles Label Raw Skull Recordz, in den USA übernehmen Redefining Darkness Records den Job, was schon mal ein Garant für coolen Stoff ist. Jener Herr hat ein gutes Händchen für geile Bands und hat mich bisher auch noch nie hängen lassen :). Jetzt war ich also richtig heiß und wurde auch nicht enttäuscht :).

Gleich vom ersten Ton an war klar, dass mich auf dieser Scheibe astreiner Svenska Dödsmetall erwarten wird. Dieser Ersteindruck sollte sich während der halbstündigen Spielzeit auch permanent bestätigen :). Aber Swarn sind keine Band, die nur auf das schwedische Schema schielt. Natürlich ist nicht zu überhören, dass die Band tierisch auf alte Entombed, Dismember, Carnage und Grave abfährt, was mich auch sehr erfreut, denn das ist genau der Stoff, der mich immer zum Rasen bringt :). Hier schwingen aber eindeutig noch andere Töne mit. Neben geilen Einflüssen aus dem Black Metal, die sich vor allem durch eine kalte und pechschwarze Atmosphäre und gelungene düstere Melodiebögen äußern, ist es definitiv nicht zu überhören, dass D-Beat und Crust bei diesem Trio hoch im Kurs stehen :). Das freut mich arg, denn solcher Stoff klopft bei mir auch immer gerne an meine Ohren :). Natürlich sind das Einflüsse, die den schwedischen Death Metal unüberhörbar stark geprägt haben und auch fester Bestandteil der Songstrukturen sind, aber Swarn gehen hier, wie manch andere Band auch, noch einen Schritt weiter. Der Anteil ist hier so hoch, dass es recht häufig einfach nur D-Beat/Crust im Death Metal-Soundgewand ist :). Herrlich! Genauso wie das Gesamtergebnis aus diesen drei Stilen, bei dem der HM2-Anteil überwiegt, denn das, was mir da aus den Boxen entgegenballert, knallt saumäßig, ist sehr aggressiv, arg brutal und mit einer Energie ausgestattet, die euer Blut sofort zum Kochen bringen wird :). Hier wird nicht lange um den heißen Brei herum geredet oder versucht sich frickelig in Details zu verlieren... nein, hier gibt es einfach nur derbe und straight eine aufs Maul :)! Das aber mit Klasse und dem richtigen Riecher für fette und wütende Knochenbrecherriffs und -rhythmen, die sehr ansteckend sind und ordentlich zum Abgehen einladen. Kurz und schmerzlos ausgedrückt: Anti (Gesang/Gitarre), Tiit (Gitarre/Bass) und Sander (Drums) zocken echt sehr geilen, crustigen Svenska Dödsmetall :).

Der Sänger hat auch arg schlechte Laune und und gurgelt und kotzt ordentlich viel Säure, Pech und Schwefel durch die Gegend :). Dieses sehr kehlige Gegrunze klingt wirklich schön angepisst, räudig und brutal, so dass das Aggrolevel auch hier arg hoch ist und wie Brennspiritus für Höllenfeuer der Musick wirkt :). Da kommt doch Freude auf. Das Gegurgel quält die Stimmbänder bis zum Anschlag, aber bei dem Ergebnis nimmt der Sänger das sicherlich gerne in Kauf. Was mir am Gesang auch gefällt, ist dieser knurrige und bösartige Unterton, der hier mitschwingt und auch einer Black Metal-Band gut zu Gesicht stehen würde. In Kombination mit dem kraftvollen deathmetallischen Gekeife macht das echt Laune und rundet den infernalischen Svenska-Cocktail super ab :).

So richtig aufs Maul gibt es auch bei der Produktion, denn sie ist ein heftiger Fausthieb in euer Gesicht. Was anderes würde aber auch nicht passen. Die HM2-Kreissäge schreddert hier ohne Gnade und bearbeitet eure Trommelfelle mit aller Kraft, so dass nur Fetzen davon übrig bleiben :). Der Sound knallt wirklich enorm und die Energie, die dabei frei wird, lässt alles in seiner Umgebung in Flammen aufgehen :). Die Produktion hat richtig Power, ist schön brutal, sehr düster und echt herrlich kratzig :). Da klebe ich doch gerne meine Trommelfellreste wieder zusammen, um sie danach gleich wieder schreddern zu lassen :). Die bösartige und kalte Atmosphäre der Kompositionen haben durch die Aufnahme im Pergerus und und den Northern Terror Studios, in denen auch Mix und Mastering stattfanden, ein herrlich adäquates Soundkorsett erhalten, welches euch fest im Griff haben wird :).

Ich erwähnte ja zu Beginn das ansprechende Logo, welches mir durch seine knorrig-wurzeligen Verästelungen und dem herrlich old schooligen Siff-Touch sehr zu gefallen weiß. Ich stehe ja auf sowas :). Es passt auch perfekt zum Artwork von Keiu Grossberg, dessen S/W-Zeichnung ein okkultes Treffen einiger nackter Damen in einem düsteren Wald zeigt, die ekstatisch die Präsenz des dunklen Lords einfordern. Dass sie, unterstützt durch Swarns geile, akustische Attacke, erfolgreich sein werden, zeigt uns die Rückseite der CD-Hülle, auf der das andächtige Treffen im Wald arg an blasphemischer Fahrt aufgenommen hat. Der Zeichenstil gefällt mir echt gut, und dass die Motive eine morbide, düstere und zur Musick passende Atmosphäre erschaffen, stimmt mich umso positiver :). Richtig klasse ist auch das Motiv der Booklet-Rückseite, denn diese schroff gezeichnete Kreatur ist echt spooky und ich möchte ihr wirklich nicht persönlich begegnen. Beim Layout hat Rai wieder persönlich Hand angelegt und ein schlichtes und sehr düsteres Booklet inkl. Texte und Bandphoto geschaffen. Ansprechend ist übrigens auch die CD an sich, denn der Aufdruck erinnert mich vom Stil her an die CDs der frühen 90er :).

Rai hat echt mal wieder ein feines Sahneschnittchen aus dem riesigen Death Metal-Underground gefischt und seinen Stall ein weiteres Mal mit saugeilem und intensivem Todesblei verfeinert. Swarns erster Longplayer "Black Flame Order" ist wirklich geiler Stoff voller mitreißender Energie geworden, der für alle HM2-Lunatics mit einem Faible für Crust und D-Beat (und anders herum natürlich auch) ein gefundenes Fressen des Todes sein wird :)! Eine herrliche halbe Stunde düsteres Geballer, das danach schreit, die Scheibe gleich noch mal anhören zu wollen :).

9 Punkte!


Songs:

1. Mental Inbreeding 02:17
2. They Are Blind 03:09
3. Emptied And Silenced 03:17
4. The Otherness 03:30
5. Black Flame Order 01:54
6. Enter The Depths 02:22
7. Labyrinth Of Amygdala 03:24
8. Molluscian Fever 02:48
9. Midnight Hunger 03:27
10. Enlightenment From The Dark 03:22

Spielzeit: 29:30

// Rudi

 ec

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