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Review zu Reckless Manslaughter - Caverns Of Perdition - 1233 Hits
disc Band: Reckless Manslaughter
Album: Caverns Of Perdition
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 24.05.2019
Label: F.D.A. Records
Laufzeit: 44:24
Wertung: 8.5 / 10.0
 
Heute verschlägt es uns mal nach Herne, denn dieser Ort ist nicht nur die Heimat von Rage, sondern auch von Reckless Manslaughter. Ich besaß bisher nur ihre Split mit Arroganz, Lifeless und Obscure Infinity von 2014, hatte sie danach aber nicht mehr so auf dem Schirm gehabt, was wohl auch daran liegt, dass seitdem nur eine Split und ein Demo das Licht der Welt erblickt haben. Das soll sich jetzt aber ändern, denn die Jungs, mittlerweile bei F.D.A. Records unter Vertrag, veröffentlichen nun ihren dritten Longplayer namens "Caverns Of Perdition". Die zweite Scheibe ist immerhin auch schon von Oktober 2015 - die Band scheint die Ruhe weg zu haben.

Dann aber fix zum neuen Langeisen, welches echt ein heftiger Wutbrocken geworden ist. Die fünf Herren sind eindeutig Freunde des Old School Death Metals, was natürlich schon mal eine gute Ausgangsbasis für geile Musick ist :). Die Truppe fühlt sich irgendwo zwischen Europa und der nordamerikanischen Szene pudelwohl und bevorzugt da anscheinend auch gerne mal die etwas heftigeren Sachen. Ganz grob umschrieben sollte eine Mischung aus älteren Bolt Thrower, Incantation, Sinister, Cannibal Corpse, Suffocation oder Deranged ein sehr guter Anhaltspunkt dafür sein, was euren stinkigen Ohren hier so entgegenschallt. Es gibt also ordentlich was auf die Glocke :). Reckless Manslaughter machen auch von Anfang an keine Gefangenen und feuern aus allen Kanonenrohren. Das Ganze hat wahrlich eine enorme Wucht und setzt sehr viel Energie frei, wodurch eure Gehörgänge mal ordentlich durchgepustet werden dürften. Die Band ist auch sehr bemüht darum, abwechslungsreiche Songs zu gestalten, was bei dieser Art von Musik echt wichtig ist, denn die ganze Zeit nur Presslufthammer wird dann doch irgendwann mal öde, finde ich. Gerade dieser Wechsel aus Bolt Thrower-Dampfwalze und eher US-mäßigem Geballer macht echt Laune und überzeugt. Cool ist auch, dass sich die Band nicht zu schade ist, zwischen all diesen Wutausbrüchen ein eher getragenes Instrumental einzubauen und die Scheibe mit einem knapp elfminütigen und doomigen Brecher, ursprünglich von ihrem 2017er-Demo, abzuschließen. Sehr schön :).

Zwischen all diesen coolen Stoff schmuggeln sich für meinen Geschmack leider auch ab und zu mal Midtempo-Stakkato-Riffs, die mehr zünden könnten, im Kontrast zum übrigen Presslufthammer etwas farblos wirken und dem Rest dadurch die Kraft nehmen, weshalb es einen halben Punkt weniger auf die Endnote gibt. Wenn die Band das noch verbessert und etwas mehr ausbaut, dürfte es beim nächsten noch cooler zur Sache gehen als ohnehin schon. Aber wie gesagt, ist das nur mein persönlicher Geschmack, das zu Kritisierende nicht dominant und der Rest ist eindeutig ein geiles Brett :). Denn was das Schreiben von derben, abwechslungsreichen und kraftvollen Brutalosongs angeht, die auch top eingespielt wurden, haben Reckless Manslaughter eindeutig einen guten Riecher :).

Gesanglich geht es auch richtig heftig zur Sache, denn die Stimme erinnert mich an eine sehr geile Mischung aus Jörgen Sandström und dem allerersten Sinister-Sänger Mike van Mastrigt! Das, was der Herr mir hier entgegen grunzt, kotzt und keift ist echt heftig und lässt die Frage aufkommen, was er wohl zu sich genommen hat, um so brutal zu klingen :). Es dürfte wohl ein Cocktail aus Schwefelsäure, Leichenwasser, rostigen Nägeln und garstiger Dämonen sein. Anders lassen sich diese herrliche Brutalität und dieser Hass in seiner Stimme nicht erklären :). Nach der Aufnahmesession musste er sicherlich seine Gedärme und Stimmbänder wieder einsammeln, da er so voller Power sein Gift in die Welt gespuckt hat :). Beide Daumen nach oben.

Jene bleiben auch gleich in der Luft, denn die Jungs sind für ihren dritten Longplayer bei Jörk Uken und seinem Soundlodge Studio eingekehrt :). Das scheint mir langsam ein Produktionsepizentrum für Death Metal-Bands zu werden und das auch absolut zu Recht, denn hier kriegt jede Band einen wirklich erstklassigen und passenden Sound verpasst, ohne im Einheitsbrei zu versinken :). Für Reckless Manslaughter gab es der Musik entsprechend einen schön natürlichen, knüppelharten und furztrockenen Gesamtsound, der euch ordentlich eure Ohren durchpusten wird :). Die Aggression und die hohe Energie der Lieder wurde wirklich gekonnt eingefangen und umgesetzt und wird euch ordentlich die Haut von euren Knochen schmirgeln :).

Zu dieser musikalischen Attacke gesellt sich ein Artwork des Altmeisters der visuellen Todeskunst, nämlich des grandiosen Dan Seagrave :). Wie sehr viele andere Menschen auf diese Planeten bin ich ein großer Fan dieses Künstlers und auch für dieses Scheibe hat er mal wieder ein grandioses Bild erschaffen und dem Albumtitel ein wirklich passendes Gesicht verpasst :). Herrlich! Wie immer ist es ein Genuss, sich an den vielen kleinen Details oder den monolithischen Strukturen zu ergötzen. Was mich an diesem Bild aber dieses Mal sehr fasziniert, ist die Tiefe, die er diesem Bild verliehen hat, welche den Eindruck erweckt, als würde diese Kaverne niemals enden. Mir gefällt auch sehr, wie er mit seinen gezeichneten Lichteffekten arbeitet. Nicht nur, dass die einfallenden Sonnenstrahlen sehr echt aussehen, sie verleihen dem Bild auch eine sehr räumliche Struktur. Echt geil :). Ich vermute auch, dass die Bandmitglieder als Death Metal-Fans echt stolz sein dürften, dass diese Legende ihnen so ein geiles Bild erschaffen hat. Da ging sicherlich ein Traum in Erfüllung :).

Ihr dürstet nach einer Mischung, die die europäischen und nordamerikanischen Varianten des Death Metals zu einem wütenden und heftigen Ungetüm vereint, dessen Groove euch derbe gegen die Wand presst, während ihr durch seine Fausthiebe nach allen Regeln der Kunst verwöhnt werdet, euch aber auch mal eine Verschnaufpause gegönnt wird? Wenn ja, sollten Reckless Manslaughter mit ihrem Drittling "Caverns Of Perdition" genau euer Fall sein.


8,5 Punkte


Songs:

1. Blast Into Oblivion 04:31
2. Unleash The Spirits Of The Fallen 05:35
3. Operation Chastise 02:59
4. Vaporized Crucifix 05:20
5. Into Unknown Caverns (Instrumental) 04:17
6. Catacombs Of Perpetual Damnation 03:43
7. Stiffshifter 02:05
8. Decay In Embryo 04:57
9. Funeralmaster 10: 57

Spielzeit: 44:24

// Rudi

 ec

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