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Review zu God Disease - Drifting Towards Inevitable Death - 1298 Hits
disc Band: God Disease
Album: Drifting Towards Inevitable Death
Genre: Death/Doom
Rls. Datum: 15.02.2019
Label: F.D.A. Records
Laufzeit: 50:15
Wertung: 9.0 / 10.0
 
Meinen ersten Kontakt mit der finnischen Band God Disease hatte ich, als ich mir nach dem Genuss eines Songs 2016 die Tapeversion ihrer EP "Rebirth Of Horror" bei Steffen Brandes und seinem Label Lycanthropic Chants bestellte. Jene EP hat mir auch sehr gut gefallen und umso gespannter war ich, als ich las, dass sich Rico die Truppe für sein Label F.D.A. Records gesichert hat, und ihr erster Longplayer geplant ist :). Jetzt ist es auch tatsächlich soweit und God Disease lassen ein fünfzigminütiges Ungeheuer namens "Drifting Towards Inevitable Death" auf uns los.
Aber aufgemerkt, denn wir haben es hier nicht mit einem Ungeheuer zu tun, welches vor lauter blindem Zorn alles rasend zerstört, sondern mit einem zäh kriechenden Koloss, dessen langsame Wucht alles gnadenlos niederwalzt, denn God Disease haben sich dem Doom/Death der alten Schule verschworen, einem Genre, welches der finnischen Szene auch nicht gerade fremd ist. Die Truppe zieht ihre Energie und Inspiration aus der ersten Paradise Lost, alten My Dying Bride, Thergothon, Cathedral (Demo und Debüt), Hooded Menace, Anatomia, Krypts und den ganz langsamen Momenten von Bands wie Incantation, Drowned, Sonne Adam, Rippikoulu oder Decomposed :). Das Ganze klingt wirklich super, denn Ville Yrttiaho (Gitarre) und Jesse Könönen (Gitarre) schütteln echt hammergeile Riffs und Rhythmen voller morbider Brutalität aus ihren Ärmeln und zaubern nebenbei noch ganz locker wunderschöne Melodien, die wie ein Lichtblick in dieser Finsternis wirken, aus ihren Hüten. Gerade diese Melodien, die an die Hochzeit der entsprechenden britischen Szene erinnern, haben es mir absolut angetan, denn sie sind wahrlich betörend :). Davon bitte beim nächsten Mal noch viel mehr :)! Unterstützung erhalten die beiden von Henry Randström (Bass) und Mika Elola (Drums), die den Riffs ein fettes Fundament liefern. Dieses ist auch wirklich nötig, denn die Kraft der Songs ist enorm. Das ist wirklich die alte Schule dieses Stils, bevor es irgendwann softer und leider oft auch zahnlos und kitschig wurde. Von dieser Entwicklung ist hier aber absolut nichts zu spüren. God Disease geben sich lieber voller Herzblut und Hingabe dem Ursprung hin und kreieren einen intensiven, düsteren, traurig-bedrückenden, brutalen und herrlich zähen Megalithen, der sich nur selten der Schnelligkeit hingibt und seine Kraft daraus eher zieht, dass den Kompositionen Zeit zur Entfaltung gegeben wird. Das Ergebnis ist aber auch wirklich prächtig, denn hier passt alles zusammen und ist genau aufeinander abgestimmt, so dass jede Komposition ein Genuss ist :).
Dass euch hier kein Weichspülgesang entgegenschallen wird, habt ihr sicherlich schon erwartet, und Ilkka Johannes Laaksonen gibt sich alle Mühe, dass eure Erwartung auch erfüllt wird. Herrlich derbes und leicht kehliges Gegrunze, das unterstützt wird von fiesen und gequält wirkenden Schreien, die eine eiskalte und finstere Friedhofsatmosphäre verbreiten und uns das Fürchten lehren! Es wirkt fast so, als würde sich aus seinem Mund, während stinkige Friehofserde aus ihm bröckelt, das Leid der Begrabenen dieses Ortes einen Weg bahnen :). Herrlich :).

Aufgenommen wurde "Drifting Towards Inevitable Death" im eigenen Kauhajoki Nightmare Studio durch ihren Gitarristen Jesse Könönen, der sich auch für das Mixen und das Mastern verantwortlich zeigt. Einem Bandmitglied mit entsprechenden Fähigkeiten die ganze Prozedur zu überlassen, ist wahrlich keine schlechte Idee, denn jene Person weiß dann auch genau, wie die Band zu klingen hat. Das ist hier auch absolut der Fall, denn die Scheibe hat für meine Ohren wirklich den passenden Sound bekommen, der mich an eine Mischung aus "Turn Loose The Swans" und "The Dreadful Hours" erinnert, und mit der Wucht, Düsternis und Brutalität von Incantation verbunden wird :). Hammer! Die Produktion presst sich richtig schön natürlich, erdig und heavy aus den Boxen und gibt den Songs die Atmosphäre, die sie brauchen :).

Passend zu diesem Brocken gibt es dann natürlich auch kein traurig-romantisches Stelldichein auf dem Cover zu sehen, sondern das blanke Entsetzen. Verantwortlich dafür ist der bekannte Künstler Roberto Toderico, welcher mal wieder erstklassige Arbeit abliefert. Das Artwork ist sehr geil geworden und setzt den Albumtitel ausgezeichnet um. Unser Tod ist wahrlich unvermeidbar, aber die Art, wie er uns auf dem Bild präsentiert wird, lässt uns sicherlich wünschen, dass dem nicht so wäre. Der garstige Todbringer, dessen Gesicht wie eine zu Knochen gewordene Pestmaske wirkt, zieht sein auserkorenes Opfer ohne Gnade und voller Zorn in eine erdige und dem Zerfall preisgegebene Welt des Horrors und der ewigen Qual hinab. Passt wirklich sehr gut zur Atmosphäre der Musick :). Geil :). Dieser Spaß wurde dann auch noch für das Booklet-Layout in Fragmenten serviert und mit einem coolen und wirklich sehr stimmigen Bandphoto garniert. Das Ganze sieht wirklich klasse aus :).

Klasse ist auch die gesamte Scheibe an sich, und ich kann euch Anhängern und Anhängerinnen der düsteren und langsamen Tristesse das Reinhören dringend empfehlen, denn es lohnt sich wirklich sehr. Ihr werdet wahrlich nicht enttäuscht sein :). God Disease führen die Tradition des alten Doom/Death Metals mit Bravour fort und werfen mit ihrem ersten Longplayer "Drifting Towards Inevitable Death" einen verdammt garstigen, düsteren und brutalen Brocken in diese Welt!


9 Punkte


Songs:

1. Descending Into Abyss 06:08
2. At The Pillars Of Kadatheron 06:53
3. Cadaver Sculptor 05:52
4. King Of Maggot Crawling Flesh 05:49
5. Cathedral Gates 06:30
6. Death... Is Just A Beginning 03:03
7. Blessed Darkness 06:41
8. Drifting Towards Inevitable Death 09:19

Spielzeit: 50:15

// Rudi

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