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Interview mit The Devil's Blood
Band: The Devil's Blood
Homepage:
Datum: 25.06.2008
 
Die niederländischen Retro-Kultisten THE DEVIL´S BLOOD haben mit ihrer aktuellen 7" eindrucksvoll bewiesen, dass der obskure, satanische Rock noch lange nicht am Ende ist! Hauptsongwriter Selim stellte sich einigen Fragen zu Stil, Zielen, religösen Erfahrungen und moderner Musik - lest selbst!


Hi, Grüße aus Deutschland. Wie läuft´s im Lager von THE DEVIL´S BLOOD?

Selim: Es läuft gut. Wir haben kürzlich ein paar Kultisten durch Verschleiß verloren. Aber die Verluste sind ausgeglichen worden und wir bereiten gerade die Riten für die Aufnahme unserer zweiten Veröffentlichung vor. Das wird eine Mini-CD/LP mit fünf Stücken, sie kommt in Eurpa auf Ván Records und auf Profound Lore Records in Amerika raus.


Herzlichen Glückwunsch zu euer aktuellen Veröffentlichung „The Graveyard Shuffle“. Ich mag eure obskure Herangehensweise an Rockmusik, wie kommt es im Rest der Welt an?

Selim: Das ist eine gute Frage. Ich weiß es nicht wirklich. Ich lese keine Reviews und versuche, die Internet-Kritik-Foren so viel wie möglich zu meiden. Ich vermute aber, dass wir uns ganz gut schlagen. Die Reaktionen, die wir über unsere Myspace-Seite erhalten, sind sehr positiv und ermutigend. Wir werden einfach unseren ausgewählten Weg fortsetzen und halt einfach das tun, was wir tun.


Was führte zur Gründung dieser Band? Ihr spielt einen Stil, den viele Leute heute vermutlich als atavistisch ansehen (was er absolut nicht ist, wie ich finde). Worauf wollt ihr hinaus? Warum habt ihr euch entschieden, eure Namen zu verheimlichen?

Selim: Ich habe diesen Kult als eine Art Projekt gegründet und mich später entschieden, ihn in eine live-Umgebung zu bringen. Ich bin nicht daran interessiert, persönlichen Ruhm oder egoistische Belohnung aus dieser Band zu schlagen. Daher sind unsere persönlichen Namen und Identitäten, obwohl wir sie nicht gezielt verstecken, nicht von Interesse, und werden nicht benutzt werden, um die Ziele dieses Kultes voranzutreiben. Wenn Leute wirklich daran interessiert sind, wer hinter dieser Sache steht, können sie uns kontaktieren. Aber unsere Gesichter als Postermotive zu verwenden, wie es die meisten Bands tun, ist nicht unsere Sache.


Was hältst du von der heutigen Rockmusik? Schaltest du das Radio überhaupt mal ein?

Selim: Ich besitze keinen Fernseher und auch kein Radio. Ich kaufe keine Alben auf anderen Wegen als durch die Labels oder Bands direkt. Ich hasse die heutige Popkultur. Ich will nichts damit zu tun haben. Im Untergrund finde ich die Kunst, die mich reizt.


Wie seid ihr mit eurem Label Ván Records in Kontakt gekommen? So weit ich das beurteilen kann, haben sie sich nicht gerade auf okkulten und psychedelischen Rock spezialisiert. Was führte zu eurer Zusammenarbeit?

Selim: Wir haben uns stundenlang über Musik unterhalten, über THE DEVIL´S BLOOD, über faire Arten, Geschäfte zu machen und so weiter. Wir kamen durch unsere guten Freunde von URFAUST auf sie, die schon in der Vergangenheit mit ihnen gearbeitet hatten. Ich denke, in dieser Welt ist es wichtig, Geschäfte mit Leuten zu machen, die man respektiert und denen man vertraut. Deshalb haben wir eine Wahl getroffen, die einigen Leuten seltsam vorkam, aber wir haben diese Wahl nie bereut.


Das Cover der 7“ ist großartig. Der Kontrast zwischen schwarz und rot gefällt mir sehr gut und die Zeichnung erinnert mich an sehr alte Horrorfilmplakate. Wer hat dieses feine Stück angefertigt?

Selim: Ein Freund von uns hat die Zeichnung basierend auf einer Malerei von Doré gemacht, und sie trifft das Gefühl der Musik genau.


Ich habe gehört, dass ihr auf dem diesjährigen Roadburn einen eurer ersten Auftritte hattet. Ich war auch da, aber leider erst spät am Freitag, also habe ich es leider verpasst. Was kann man generell von einer THE DEVIL´S BLOOD Show erwarten?

Selim: Nun, erstens eine echte Repräsentation unserer Musik. Und zweitens eine starke, rituelle Atmosphäre, welche das, was ein normales Rockkonzert sein könnte, in eine religiöse Erfahrung von Gewalt, Hass, Sex, Liebe, Tod und allen Dingen, die Chaos hervorbringen können, verwandeln könnte. Obwohl die Regeln der Klubs in Holland meist sehr restriktiv sind, versuchen wir soviel Feuer, Blut, Wahnsinn und dergleichen zu verwenden, wie wir können.


Hab ich das recht mitbekommen, dass ein Riff in dem Song „The Graveyard Shuffle“ auf einer Melodie aus dem Musical „Das Phantom der Oper“ basiert? Funktioniert ganz gut, finde ich. Ist es ein Zufall oder habt ihr euch durch genanntes Musical inspirieren lassen?

Selim: Es ist mehr oder weniger ein Zufall, der gut funktioniert hat. Ich habe lediglich mit den Akkorden herumgefummelt (A Moll und F#) und die chromatische Melodie zwischen ihnen klang in der Tat sehr vertraut. Sobald ich merkte, dass ich tatsächlich mehr oder weniger über das Thema aus „The Phantom...“ gestolpert war, entschied ich, dass es eine gute Idee wäre und behielt es.


Wann können wir mit eurem ersten vollen Album rechnen? Habt ihr schon mit dem Komponieren angefangen? Wie schreibt ihr im allgemeinen Songs? Bei eurer Liebe zu psychedelischen Klängen spielen vermutlich auch lange, verdrogte Jamsessions eine Rolle, oder etwa nicht?

Selim: Wir haben genug Material fertig für das Album, welches wahrscheinlich irgendwann Anfang 2009 herauskommen wird.
Nein, keine Jams. Ich schreibe alle Songs auf meiner Akustikgitarre und nehme Demos davon zu Hause auf. Dann entscheide ich über alle Parts und schicke sie den Musikern. Danach üben wir sie und sie wachsen noch ein bisschen, aber normalerweise ändert sich nicht mehr viel.


Habt ihr derzeit Tourpläne? Wenn ja, bitte teilt sie uns mit!

Selim: Wir arbeiten gerade an ein paar Ritualen, die in den skandinavischen Ländern stattfinden sollen. Auch auf dem prestigeträchtigen ZXZW Festival (www.zxzw.nl) in Holland, einem Festival für alle möglichen verschiedenen Musikkulturen, wird ein Ritual stattfinden. Abgesehen davon sind wir offen für alle Vorschläge und Angebote von Promotern und Bookern.


Das wäre erstmal alles. Vielen Dank für deine Zeit und rockt weiter! Die letzten Worte sind dein:

Selim: Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit nehmt, über THE DEVIL´S BLOOD zu berichten. Wir hoffen, eure Leser werden erleuchtet werden. The time of No Time Evermore is coming!
// untergangsmelder

 ec

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