Die Münsteraner LONG DISTANCE CALLING gehen auf Europa-Tour, um ihr viertes Album „The Flood Inside“ ausgiebig zu promoten. Hierzu machen sie am 02.03.2013 im Klubsen Station, um den Hamburgern ordentlich die Stiefel auszuziehen.
Unterstützung erhalten sie dabei von SÓLSTAFIR. Die Isländer haben mit ihrem aktuellen Album „Svarta sandir“ europaweit durchweg positive bis enthusiastische Kritiken einheimsen können. Bisher vorranging auf Festivals dargebracht, steht nun endlich wieder eine ausgiebige Tour an.
Dritte im Bunde sind AUDREY HORNE, die im Februar mit „Youngblood“ erneut ein Rock-Juwel auf die Meinschheit loslassen/losgelassen haben.
Der Klubsen hat sich bei mir bisher noch nicht auf dem Radar gezeigt, so dass ich auf den Laden sehr gespannt bin. Der Einlass geht schnell, die Crew agiert sympathisch, und die Halle inklusive Tribüne und großer Bühne macht einen netten Eindruck. Nach kurzer Orientierung gehen dann auch schon die Lichter und das erste Intro des Abends ertönt.
AUDREY HORNE präsentieren sich ausgeschlafen und augenscheinlich heiß auf Gigs. Kein Wunder, denn mit dem neuen Album „Youngblood“ haben die Norweger ein heißes Eisen im Feuer und können aus dem vollem schöpfen. Toschie sucht von Anfang an den Kontakt mit dem Publikum und gewinnt schnell alle Sympathien. Ganz gleich ob er Haare zerwuschelt oder mal eben von der Bühne hüpft, um die Songs inmitten der Fans zu singen. Aber auch der Rest der Mannschaft hat definitiv Spaß. Bassist Espen grimassiert wie ein Wilder, und die Gitarristen treffen sich des Öfteren zum Duo-Posing. Die Stücke von „Youngblood“ zünden live genauso, wenn nicht gar noch mehr, so dass schnell Bewegung ins Publikum kommt und AUDREY HORNE am Ende mit viel Beifall verabschiedet werden.
Setlist: Intro – Redemption Blues – Youngblood – Pretty Little Sunshine – This Ends Here – There Goes A Lady – The King Is Dead – Straight Into Your Grave – Blaze Of Ashes
In der Umbaupause wird auch in den ersten Reihen gewechselt, da nun die SÒLSTAFIR-Fans nach vorne drängen. Die Isländer hatten den Verlust ihrer Gitarren zu beklagen, die mit gebrochenen Hälsen aus dem Flugzeug kamen, konnten/durften sich aber mit den Ersatzklampfen von AUDREY HORNE behelfen. Schon das Intro wird bejubelt, und im Folgenden herrscht eine chillige Stimmung. Mir persönlich bleibt heute „Svartir Sandar“ am tiefsten in den Gehörgängen liegen, das Gros der Anwesenden bejubelt aber „Fjara“, das anwesenden Freunden gewidmet wird. Addi schnappt sich beizeiten die Island-Flagge eines Mädels aus der ersten Reihe und heftet sie an seinen Mikroständer. Die „Zeremonie“ geht dann leider auch wieder viel zu schnell dem Ende, und SÒLSTAFIR verabschieden sich mit einem intensiv gerockten „Goddess Of The Ages“.
Setlist: Intro-Náttfari – Ljós I Stormi – Svartir Sandar – Fjara – Goddess Of The Ages
Der Klubsen - nicht ganz ausverkauft – ist mittlerweile gut gefüllt und bleibt es auch beim Headliner LONG DISTANCE CALLING. Die Münsteraner beginnen konzentriert und steigern sich nach und nach in einen wahren Rausch. Bei „Inside The Flood“ ist dann Marsen Fischer zum ersten Mal zu hören, der sich hinter seinem Pult verschanzt hat. Während Gitarrist Dave wie gewohnt eher etwas zurückhaltens reagiert, geht Floh ziemlich aus sich heraus, post und zieht irre Gesichter, um dann schelmisch ins Publikum zu grinsen. Zwischendurch drängelt er sich auch an Bassist Jan vorbei, um auch ein paar Ansagen zu machen und sich zu bedanken. LONG DISTANCE CALLING sind einfach ein sympathischer Haufen, das ist es ganz klar, dass die Münsteraner zu einer Zugabe gebeten werden, die sie sich mit „Apperitions“ auch gewähren.
Setlist: Intro – Nucleus – The Figrin D´anBoogie – Inside The Flood – Black Paper Planes – Ductus – Tell The End – Arecibo (Long Distance Calling) – Aurora – The Man Within – Metulsky Curse Revisited II Apperitions
Was soll man nach so einem Konzert noch groß sagen? Die doppelte Spielzeit für jede Band wäre toll gewesen.