Am 08.09.2012 findet auf dem Gelände der Plattenfirma Century Media in Dortmund wieder das große Hoffest statt.
Der Startschuss fällt um 14 Uhr, und es wird einiges geboten. Zum einen kann man im Backkatalog der Firma wühlen und CDs zum Schnäppchenpreis ergattern, und sicherlich findet sich auch die eine oder andere Rarität. Zudem gibt es auch eine Tombola.
Aber auch der Nachwuchs wird sich nicht langweilen, denn es wird bis 18 Uhr ein umfangreiches Kinderprogramm geboten. Die Mutigen können sich zum Beispiel im Metal Style schminken lassen. Für Groß und Klein gibt es das Torwandschießen.
Live werden ab 17 Uhr KING´S TONIC, LONG DISTANCE CALLING, die israelischen Todesbleinewcomer SONNE ADAM und die Masters Of Death GRAVE so richtig einheizen. Danach läuft dann die Metal Disco.
Bei begrenzter Parkmöglichkeit empfiehlt sich die Anreise mit den Öffis. Der Eintritt ist frei!!! Also Hintern hoch und party on!
Die Sonne scheint, und es herrschen sommerliche Temperaturen. Perfektes Setting also für den Yardsale 2012 auf dem Gelände der Plattenfirma Century Media in Dortmund. Als ich auf dem Hinterhof aufschlage, ist die Schlange vor dem CD-Lager schon sehr lang. Geduldig uns bestens gelaunt harren die Metalfans aus, um eine Viertelstunde später das eine oder andere Schnäppchen einzusammeln. Ich drehe erst mal eine Orientierungsrunde, ehe ich mich auch einreihe und statt mit der gesuchten CD (die ich leider nicht finde) mit einem Haufen anderer wieder aufzutauchen…
Auf dem Hinterhof lässt sich Nachwuchs im (Black)Metal Stil oder auch in bester Kiss-Manier schminken oder versucht sein Glück beim Torwandschießen, wo es für jeden Treffer einen kleinen Preis gibt. Die Erwachsenen stöbern unterdessen an den Zeltständen und wer mag, investiert in Tombolalose, wo als Hautgewinn ein schickes Skateboarddeck winkt.
Das kühle Blonde der ebenfalls auf dem Hof ansässigen Bergmann Brauerei mundet, so dass eine relaxte Stimmung herrscht, als KING´S TONIC gegen 17 Uhr die Bühne entern. Das Duo aus Dortmund ist lediglich mit semi-akustischen Gitarren bewaffnet und schmettert ein punkrockiges Potpourri aus eigenen Songs und Coverstücken. Gleichzeitig haben die beiden auch den einen oder anderen lockeren Spruch auf den Lippen mit denen sie kleinere technische Pannen geschickt überbrücken. Macht Laune.
Voller vor der Bühne wird es dann bei LONG DISTANCE CALLING, die als nächste Band am Start sind. Die Münsteraner werden enthusiastisch angekündigt und legen gleich mit Voller Energie los. Gitarrist Florian rockt wie die Hölle und zieht irre Grimassen, kuschelt zwischendurch mit Mitklampfer Dave, der sich zwischenzeitlich zwischen Zopf und Nicht-Zopf entscheiden muss. Bassist Jan ist auch für die Ansagen verantwortlich und taut während des Gigs immer mehr auf. Auch das Publikum geht bei den Instrumentalstücken immer mehr mit und beschert LONG DISTANCE CALLING am Ende einen warmen Applaus und Zugabe-Rufe.
Wären SONNE ADAM nicht auf Tour hätten die Israelis den weitesten Anreiseweg. So haben die Vier eine Nacht im Tourbus verbracht und stehen nun konzentriert auf der Laderampenbühne. Musiktechnisch gibt es nun einen Mix bestehen aus den klassischen Death Metal Spielarten. Eine bisschen Morbid Angel hier und etwas Schwedentod dort und zwischendurch immer wieder fett das Gaspedal durchgetreten. Technisch haben es SONNE ADAM definitiv drauf. Auch an der Bühnenpräsenz von Frontmann/Gitarrist Davidov gibt es nichts zu meckern, so dass sich in den ersten zwei Reihen doch zahlreiche Headbanger einfinden. Mir persönlich fehlt ein bisschen der rote Faden, so dass ich mir erst mal ein weiteres Bierchen genehmige.
Die Sonne ist mittlerweile untergegangen als auf der Bühne ein letztes Mal umgebaut und ein Line Check durchgeführt wird. Die Nacht zuvor scheint ziemlich hart gewesen zu sein, denn Frontmann Ola wirkt – gelinde gesagt – etwas derangiert. Nach nostalgischer Ansage, bei der mir Erinnerungen an die endgeniale „Masters Of Death“-Tour hochschießen, spielen GRAVE dann auch endlich auf. Bassist Tobias legt ein exzessives Posing an den Tag und kommuniziert fleißig mit dem Publikum, wobei beide Seiten sehr viel Spaß haben. Ola zockt tapfer seine Leads und grölt als gebe es kein Morgen, während sich die Fans von den rhythmischen Death Metal Hymnen mitreißen lassen. Zwischendurch buckt er sich immer mal wieder bei Tobias an, als wolle er einen Mütze Sekundenschlaf nehmen. Klassiker wie „Soulless“ oder „You´ll Never See“ werden ebenso abgefeiert wie „Winds Of Change“ vom neuen Album „Endless Procession of Souls“, bei dem Ola vorneweg bekundet, dass er Scorpions-Fan ist. Die reguläre Spielzeit vergeht wie im Fluge und schon schicken sich GRAVE an, die Bühne zu verlassen. Klar, dass das so nicht geht, denn ein Klassiker fehlt noch. Somit wird fleißig gejohlt und „Zugabe“ gebrüllt. Die Schweden lassen sich dann erweichen, kommen zurück und kündigen „Into The Grave“ an, das aber 3x gebrüllt werden muss, weil es Ola zu leise ist. Nachdem man dann noch einmal ordentlich grooven konnte, ist der musikalische Teil vorbei, und es bleibt noch Zeit für ein oder Zwei Bier, ehe sich das Gelände doch recht schnell leert.
Fazit: Schön ist es gewesen und entspannt. Bis zum nächsten Yardsale!