SÒLSTAFIR haben mit dem Doppelalbum „Svartar Sandir“ im letzten Jahr ein Meisterwerk auf die Menschheit losgelassen. Europaweit überschlugen sich die Magazine mit lobenden Rezensionen, was liegt da näher, als die Stücke auch live zu promoten?
Auf der Paganfest-Tour haben sich SÒLSTAFIR schon mal warm gespielt für eine Reihe Headlinergigs. Den Anfang machen sie in Finnland, wo am 19.04.2012 das NOSTURI in Helsinki auf dem Programm steht.
Beistand bekommen sie dabei von HEXVESSEL, der charmenten Forest/Psychedelic Folk Rock Band um Mat „Kvohst“ McNerney.
Helsinki zeigt sich von seiner sonnigen Seite als ich kurz vor dem geplanten Einlass am Nosturi eintreffe. So ist es dann auch nicht ganz so schlimm, dass sich selbiger um 20 Minuten verzögert, weil der Soundcheck noch nicht abgeschlossen ist. Bei Einlass heißt es dann 2 Euro Servicegebühr bezahlen, was bei den meisten Venues hierzulande Pflicht ist, ehe es nach oben in den Saal und in den separat gelegenen Barbereich geht.
Das Nosturi ist noch recht spärlich gefüllt, als das Intro ertönt und die acht Musiker von HEXVESSEL die Bühne betreten. Zunächst weiß ich gar nicht so recht, was auf mich zukommt, so dass mich die ersten Takte in Staunen versetzen. Folk, Rock, 70ies und Psychedelic werden hier zu einer stimmigen Mischung verwoben. Mat McNerneys Gesang klingt beizeiten leidend und dann wieder beschwörend. Unterstützung gibt es von Marja, die nicht nur für allerhand Percussioninstrumente zuständig ist. Leider ist ihr Mikrophon sehr leise eingestellt, so dass man sie nicht immer hört. Langsam aber sicher spielen sich HEXVESSEL in einen wahren Rausch, woran auch Violinist Kimmo wesentlich beteiligt ist, so dass man nicht umhinkommt, eifrig im Takt mitzuwippen.
Setlist: Intro – Invocation Summoning – Heart Of The Mind World – The Death Knell Tolls – I Am The Ritual – Birch - The Tunnel At The End Of The Light – Portal - Solomonm´s Song – Unseen – Head
Während der Umbaupause wird der Vorhang zugezogen, so dass man nur Geräusche zu hören bekommt. Das erhöht die Spannung unter den Fans natürlich enorm, so dass SÒLSTAFIR ausgiebig begrüßt werden. Die Isländer rocken sich mit dem Instrumental „78 Days In The Desert“ richtig warm und lösen mit dem Doppelschlag „Þin Orð/Köld“ richtige Begeisterungsstürme aus. Die ansprechende Lightshow bietet ebenfalls einiges für das Auge. Frontmann Addi nutzt die Gelegenheit und bedankt sich eifrig beim Publikum und lässt mal eben Samit Tenetz hochleben, was diesem sichtlich peinlich ist. Die Songs vom neuen Album „Svartir Sandar“ zünden auch, besonders natürlich der Ohwurm „Fjara“. Zum Abschluss gibt es „Ritual Of Fire“, wo Addi wie gewohnt die Gitarre weglegt, seinen Bassisten mit Whisky tränkt und sich Jim Morrison-like am Mikro windet. Zugaben werden wohl aufgrund des Curfews gestrichen, vielleicht sind sie in Finnland auch nicht üblich, keine Ahnung. Jedenfalls werden die Anwesenden sehr schnell aus dem Saal gefegt, die sich nun am Merchandisestand konzentrieren. Mir bleibt festzustellen, dass dies ein gelungener Tourauftakt ist, auch wenn da bei den folgenden Shows sicher noch einiges gehen wird.
Setlist: Intro (Ljósfari) – 78 Days In The Desert – Þin Orð – Köld – Sjuki Skugginn – Ljós I Stormi – “Duran Duran” – Fjára – Ritual Of Fire