Die Tage werden länger, die Sonne hat schon gut an Kraft gewonnen. Da erwachen die Musiker auch schnell aus der Winterstarre. Ein ganz besonderes Package macht am 24.03.2012 im Schacht 1 in Oberhausen halt.
THE VISION BLEAK entern wieder die Bühne, um aus ihrem Fundus „ Death, Doom and Horror“ zu zitieren. Rock´N´Roll trifft auf griffige Melodien. Und vielleicht haben die Kapitäne Schwadorf und Konstanz endlich ein Einsehen und zelebrieren nach langer Zeit wieder einmal die „Deathship Symphony“.
HELRUNAR führen auf alte Pfade, berichten von der „Nebelspinne“ und ziehen die Fans in Nullkommanichts mit tiefgehenden, ausdrucksstarken Melodien in ihren Bann.
AGRYPNIE haben mit unlängst ein Lebenszeichen mit der extrem düster gestalteten EP „Asche“ von sich gegeben. Auf die Live-Umsetzung der Stücke darf man sehr gespannt sein. Wer AGRYPNIE auf der Bühne erlebt hat, der weiß, dass man sich auf nichts weniger als einen Orkan freuen darf.
Ticket: 19,40 zzgl. Gebühren im VVK
Beginn: 20 Uhr
Auf zu neuen Orten heißt es für mich an diesem schönen Samstag, denn es geht nach Oberhausen in den Schacht 1, wo sich das Superpackage bestehen aus AGRYPNIE, HELRUNAR und THE VISION BLEAK ein Stelldichein geben. Die Fahrt verläuft erstaunlich unspektakulär, so dass noch eine halbe Stunde bis zum Einlass bleibt. Aber auch die geht schnell rum und schon geht´s vor die Bühne.
Superpünktlich um 20 Uhr entern AGRYPNIE die Bretter und beginnen mit „Der tote Trakt“. Der Sound ist ansprechend ausgepegelt, und auch optisch machen die Jungs einiges her, die fleißig ihre Mähnen bzw. Dreads kreisen lassen. Torsten hat mit seinem charismatischen Gesang die Anwesenden schnell im Griff. Aber auch die apokalyptischen Melodien gehen unter die Haut. Vor dem ganz neuen Stück „Sintflut“ heißt es dann Murphy´s Gesetz Tribut zollen, da eine Gitarrensaite reißt und zunächst keine Ersatzklampfe an Bord ist. Torsten macht seinem Pseudonym alle Ehre und unterhält die Fans mit Stand Up-Comedy-Sprüchenund frechen Grimassen, während sich Discordius von HELRUNAR als Retter in der Not entpuppt und seine Flying V zur Verfügung stellt. Somit setzt „Sintflut“ dann den Schlussakkord, der verdammt neugierig auf das kommende Album macht.
Setlist: Der Tote Trakt – Augenblick – Morgen - Sintflut
Nach einer ausgedehnten Umbaupause entern HELRUNAR die Bühne und beginnen die kommende Stunde mit „Kollapsar“. Die Gitarren klingen wie vom Dach fallende Eiszapfengeschosse – präzise und klirrend. Hinter mir lassen die Fans ordentlich ihre Matten schwingen, angepeitscht von den wuchtigen Drums. Zwischen den Songs entschuldigt sich Skald etwas garstig, dass er nicht so moshen kann, weil ihn ein Bandscheibenvorfall schmerzt. Das macht er aber locker durch ein besonders grimmiges Minenspiel wieder wett. Bassist Samiel und Gitarrist Samiel sorgen unterdessen für das Bewegungsmoment auf der Bühne. Triumphal geraten die letzten drei Songs, besonders von der „Nebelspinne“ lasse ich mich gerne ins Netz locken, wobei jedoch die Publikumsleistung bei „Älter als das Kreuz“ noch deutlich ausbaufähig ist. Danach ist die Spielzeit leider schon rum, und HELRUNAR werden herzlich verabschiedet.
Setlist: Intro – Kollapsar – Unten und im Norden – Unter dem Gletscher – Schwarzer Frost – Nebelspinne – Aschevolk - Ich bin die Leere – Älter als das Kreuz
Zunächst leert sich der Schacht leider merklich. Hoffentlich gehen die alle nur rauchen, schwirrt es mir durch den Kopf. Zum Intro haben sich die Reihen zum Glück doch wieder etwas Gefüllt, als Schwadorf, Konstanz und ihre Wölfe die Bühne betreten. Ab jetzt wird ein absolutes Feuerwerk gezündet. Fette Riffs, hypnotische Vocals, Pathos und Rock´N´Roll verschmelzen zu bester Unterhaltung. THE VISION BLEAK sind Vollblutmusiker, bei denen trotz aller Professionalität der Spaß nicht zu kurz kommt. So tätschelt Gitarrist Josi dem einen oder anderen das Haupt und buckt sich bei Schwadorf an, wenn der es grad nicht merkt. Die Setlist lässt keine Wünsche offen, und so schwingt man die Haare zu „Carpathia“, skandiert den Refrain von „Kutulu!“ und genießt „I Dined With The Swans“. Konstanz´ Ankündigung zu „The Grand Devilry“ wird durch „Deathship Symphony“-Rufe unterbrochen, aber die Ungeduld währt nur kurz, denn das Meisterstück wird kurze Zeit später als erste Zugabe gebracht. Zu guter Letzt gibt es dann noch den „Lone Night Rider“ auf die Ohren, wo sich noch einmal richtig ausgetobt wird. Danach ist leider wirklich Schluss und THE VISION BLEAK lassen sich trotz minutenlanger Zugabe-Rufe nicht noch einmal auf die Bühne zurückbewegen.
Setlist: Intro – Descend Into Maelstrom – Night Of The Living Dead – Carpathia – The Black Pharao Pt. II – Kutulu! – Wolfmoon – A Romance With The Grave – I Dined With The Swans – The Grand Devilry – By Our Brotherhood With Seth II Deathship Symphony – The Lone Night Rider
Dafür gibt es nach dem Konzert noch die Gelegenheit zu plaudern, da alle Beteiligten kurze Zeit später im Vorraum am Merchandisestand auftauchen. Gegen 1 Uhr geht es dann wieder in Richtung Heimat.