Musikzentrum Emil-Meyer-Str. 14-28 30165 Hannover Deutschland
CANNIBAL CORPSE - PROSTITUTE DISFIGUREMENT - AEON
CANNIBAL CORPSE - PROSTITUTE DISFIGUREMENT - AEON
In Australien, Neuseeland und Korea waren sie einmal ganz verboten. In Deutschland dürfen CANNIBAL CORPSE live keine Stücke ihrer ersten drei Alben spielen, und der Verkauf von "Butchered At Birth" ist in Deutschland sogar gänzlich verboten! Man würde geneigt sein zu denken, dass solch ein Druck eine Band daran hindern würde, sich weiter zu entwickeln und zu wachsen. Aber nicht CANNIBAL CORPSE. Seit der Bandgründung vor 15 Jahren in Buffalo, im U.S.-Staat New York, haben es CANNIBAL CORPSE nicht nur geschafft, Platin für ihre weltweiten Plattenverkäufe zu ernten, sondern haben sich auch die loyalste Fanbasis im Death Metal erspielt. Kürzlich wurde gar festgestellt, dass CANNIBAL CORPSE die meist verkaufte Death Metal Band ist, seit im Mai 1991 das elektronische Verkaufserfassungssystem Soundscan in den USA eingeführt wurde! CANNIBAL CORPSE fegen nun mit ihrem neuen Opus "THE WRETCHED SPAWN" alle Versuche weg, sie vom Death Metal-Thron zu stürzen.
PROSTITUTE DISFIGUREMENT
Brutaler Porn-Death Grind Metal! Das ist das wofür Prostitute Disfigurement standen und wie ich bei "Left in Grisly Fashion" merke stehen! Seit 2000 beehren uns die Herren und auch mit ihrem dritten Werk enttäuschen sie die Fangemeinde nicht. Aber seien wir mal ehrlich, hätte jemand etwas anderes erwartet? Diese Band erfüllt eben das Herz und die Seele eines Grinders in vollen Zügen: brutale Drums, deftige PornGrind-Screams & Growls, schnelle Gitarren, dumpfer Basssound, kurzgehaltene Tracks sowie ein typisches Coverartwork und Texte, die zum Genre passen. Mehr nicht, aber es reicht ja!
AEON
Aeon gehören ebenfalls mit zu den größten auf dem Gebiet des Death Metals, weil alle Musiker über eine langjährige Live-Erfahrung verfügen.
Ist die Kurz-Haar-Fraktion der Untergang der Banger-Fraktion?
Mich veranlasst ein einfacher Grund zu dieser etwas anderen Review.
Ich war mit drei weiteren Langhaarigen am vergangenen Mittwoch 26.04.06 in Hannover beim CANNIBAL CORPSE Konzert.
Die Vorfreude war groß, gut gelaunt und voller Erwartung ging es um 18.30 los.
Nach einer guten dreiviertel Stunde trafen wir am Musikzentrum ein. Schon auf dem Parkplatz viel uns auf das die Kurz-Haarigen-Fraktion recht zahlreich vertretten war. Was ja im ersten Moment gar nicht so wild war!
Da wir etwas zu früh eingetroffen waren ließen wir uns auf dem Parkplatz noch das ein oder andere Bier den Rachen hinunter laufen.
Dann so gegen 20Uhr enterten AEON die Bühne. Anständiger Death Metal der einem die Ohren wegfliegen ließ. Was nicht zu letzt daran lag das der Mischer sich entschieden hatte den Sound heute mal ein bisschen höher zu regeln. Kurz, es war echt laut!
Die ersten drei Reihen waren schon mal Rammeldicht gefüllt und man konnte auch schon die ein oder andere Matte fliegen sehen. Es herrschte anständige Konzertatmosphäre.
Nach der Band wurde zum Auto gepilgert um den teuren Bierpreisen etwas zu entgehen.
Von PROSTITUTE DISFIGUREMENT hab ich zu meinem Bedauern nur die letzten drei Songs mitbekommen, da ich vor der Tür durch verschiedene Unterredungen aufgehalten wurde. Das was ich noch mitbekommen hab war saubere Death Metal Arbeit die einen schnell dazu bringt das Haargummi wegzuwerfen und die Friese kreisen zu lassen.
Nach einem weiteren Stop am Auto kamen nun die lange erwarteten
CANNIBAL CORPSE.
Die Halle war zum zerbersten voll und es viel sofort auf das sich im Pogo fast ausschließlich Kurzhaarige versammelt hatten. Ich stand am Anfang recht weit hinten, bis mich der Eifer packte und es mich zum Matte schwingen nach vorne zog. Dort fast angekommen bekam ich auch schon die erste Faust in die Rippen und musste mich vor den ersten Elenbogen in Sicherheit bringen. Was war da los? Wollte da jemand Ärger? Wie kommt der Futzi dazu mich zu schlagen? Nach kurzer Beobachtung war klar das dieser Typ mit der 1mm Frisur sein Gehampel als Pogo betrachtete und anscheinend hatte er gleich noch 30 Primatenfreunde mitgebracht! Die benahmen sich alle so!
Nachdem der Schock verarbeitet war suchte ich nach dem Moschpit, nur wo war er? Es gab keinen weil die Karatepoger beschlossen hatten das dass ihr Revier ist und da sie selber nicht Moschen können hat das auch kein anderer zu tun!?
Ich entschloss mich die Sache selber in die Hand zu nehmen und stellte mich links außen hin um die Haare zu einem Strudel zu formen. Kaum hatte ich den Kopf unten bekam ich den ersten Elenbogen gegen die Schläfe, kann ja mal passieren, also weiter Bangen. Als ich dann 5 Sekunden später wieder einen Schlag gegen die rechte Gesichtshälfte bekam, der sich verdammt nach "Elenbogen" anfühlte, schoss ich mit dem Kopf hoch um den Missetäter zu entlarven. Da stand er, freier Oberkörper, Pumper-Figur und was auch sonst, nicht die kleinste spur eines Haares auf dem Kopf. Er war im begriff in meine Richtung Anlauf zu nehmen und guckte dabei so böse wie er nur konnte.
Kurz bevor er bei mir einschlug, streckte ich die Hand aus und stopte ihn mit einem gezielten Griff an den Hals. Nun zog ich ihn zu mir ran und schrie ihm ins Ohr das ich nicht Pogen sondern Bangen möchte. Es sah so aus als hätte er gecheckt was ich will. Ich drehte mich um, um fort zu fahren. Kaum den kopf unten bekomm ich einen Schlag in die Nieren. Das kann doch nicht war sein, ich war sauer! Ich drehte mich abermals um, da kam er rannte volles Brett auf mich zu, denkste, einen Schritt zur Seite und er landete in den ersten drei Reihen. Meine Changse, ich preschte heran und verlieh meiner Forderung nachdruck. Ich war der Meinung nun müsste er es wirklich verstanden haben!
Im Gegenteil er stellte sich vor mich und forderte mich zu einer Schlägerei. Nu war das Maß voll, ich ging zum nächst besten Security Mann, dieser stand Draußen und behandelte drei Platzwunden, die vermutlich aus ähnlichen Motivationen entstanden waren! Letztendlich war der Typ nicht mehr zu finden wahrscheinlich war ihm der Saft ausgegangen.
Was nicht hieß das man einen Moschpit aufmachen konnte. Es gab wie gesagt genug von den Affen die sich eindeutig zu viel Chuck Noris streifen reingezogen hatten und außerdem sich mit sehr fragwürdigen Leuten in ihrer Freizeit rum trieben (Friseure).
Ich kann nur hoffen das so was nicht zur Gewohnheit wird auf Metal Konzerten.
Ich meine hier nur eine gewisse Art von Kurzhaarigen. Ich habe mich nach dem Gig unter anderem auch mit einem Kurzhaarigen unterhalten der meine Meinung geteilt hat. Er war da im übrigen nicht der einzige!
Cannibal Corpse, Prostitute Disfigurement, Aeon
Musikzentrum Hannover
Mittwoch, 26.04.2006 : Cannibal Corpse riefen zu ihrem Vernichtungsfeldzug und lockten die Freunde des gepflegten Metals von nah und fern in das Musikzentrum.
Auch meine drei Mitfahrer und ich machten uns auf den Weg. Auf der Hinfahrt trieben sie mich mit ihren blöden Sprüchen bezüglich meines fahrbaren Untersatzes – ich sage nur „pöt pöt pöt“ und „Franzeckenauto“- fast in den Wahnsinn, so dass ich fast wider umgedreht wäre. Glücklicherweise habe ich die Torturen ertragen, denn sonst hätte ich ein wirklich sehr geiles Todesmetalpackage verpasst. Die drei Bands strotzten vor Energie und Spielfreude. Dies war ein Ohren- und Augenschmaus für jeden Deathmetalfan!
Die erste Band des Trio Infernale waren AEON. Die fünfköpfige Schwedencombo um ihren sehr böse dreinschauenden und grunzenden Frontmann Tommy Dahlström betraten gegen 20 Uhr die Bühne und prügelten ohne Rücksicht auf Verluste wild drauflos. Die abwechslungsreichen Songs ließen keine Wünsche übrig; blastspeedlastige Stücke waren von melodischen groovigen Midtempoparts und Grindelementen durchsetzt.
Angesichts der musikalischen Fähigkeiten der Jungs, die ihren teilweise sehr technischen Deathmetal mit einer Leichtigkeit und Spielfreude darboten, starrte ein Großteil der halbgefüllten Halle wie hypnotisiert auf die Bühne. Dennoch gelang es Dahlström mit seinen bösen Blicken und Gestiken die ersten drei Reihen zum Mitbangen zu animieren.
Als sich die Jungs gerade richtig warm gespielt hatten und sich auch die Leute im Publikum bewegten, war der Auftritt nach 30 Minuten auch schon abrupt vorbei. Die Jungs bedankten sich beim Publikum und verließen die Bühne. Schade, in Zukunft sieht man die Jungs hoffentlich noch öfter live spielen.
Nach einer kurzen Umbaupause, Verschnaufpause gab es dann das nächste Brett um die Ohren. Die Deathmetalporngrinder PROSTITUTE DISFIGUREMENT aus Holland hauten uns ihre groovig schnellen musikalischen Ergüsse um die bangenden Matten. Sie waren die „Partyband“ des Abends und steckten mit ihrer guten Laune und ihren geschmackvollen Songs über „gore, sexual deviance und rape“ auch die anwesenden Metalheads an. Eben Death / Grind wie frau / man ihn mag. In der mittlerweile gut gefüllten Halle sah man überall fliegende Haare und kleine Moshparties. Auch ich steckte inmitten solch einer Party und war mächtig am Kopfschütteln. Nach 45 Minuten war auch diese Party dann vorbei und die Leute strömten zum Merchandisestand oder an die frische Luft.
Die musste man auch vor dem Auftritt der Deathmetal Urgesteine CANNIBAL CORPSE tanken. Die Halle war zum Bersten gefüllt; Metaller jüngeren und älteren Kalibers. Nur vom Stehen lief einem schon die Suppe aus den Poren.
Die Jungs um den Corpsgrinder Fisher gaben sowohl die Songs vom neuen Album „Kill“ wie „The time to kill is“, „Murder Worship“, „Make them suffer“, „Kill“ und „Death Walking Terror“ als auch alte Klassiker wie „Stripped, raped, strangled“, „I will kill you“, „Disposal of the body“, „ Pit of Zombies“, „The wretched Spawn“, „Born in a casket“ zum Besten.
Nicht zu vergessen „Fucked with a knife“, der klassische Corpsesong „for all the women“ wie der Corpsegrinder grinsend ankündigte. Die Halle war am ausrasten. Leider bildete sich in der ersten Reihe kein Moshpit, stattdessen wurde dort wild und rücksichtslos gepogt und Schläge mit dem Ellenbogen ausgeteilt. Als die Zugabe „Hammer smashed face“ gespielt wurde, verwandelte sich die Halle in einen Hexenkessel. CANNIBAL CORPSE ließen sich auf der Bühne feiern und wenn man genau hinsah, dann huschte den so grimmig und ernst dreinschauenden Jungs ein kurzes Grinsen übers Gesicht.
Bis auf die Zwischenfälle in den ersten Reihen herrschte eine Superstimmung in der Halle, es wurde gemosht, geheadbangt und gefeiert bis zum Umfallen. Um 23.15 Uhr verließen wir total fertig, aber glücklich und zufrieden die Halle. Es war ein rundum gelungener Deathmetalabend.