|
|
Festival - Rock Harz Open Air
08.07.10, 13:00 - 10.07.10, 00:00
Wann: 8. bis 10. Juli 2010
Wo: Flugplatz Ballenstedt Kosten: 59,50€ für ein 3-Tage-All-In-Ticket Weitere Informationen findet ihr im Vorbericht.
Seit nun mehr 16 Jahren beglückt das Rock Harz Open Air die Metalheads in der Region rund um Harz und Heideland. Auch dieses Jahr und damit zum 17. Mal in der Rock Harz - Geschichte, treffen unterschiedlichste Subkulturen aufeinander um gemeinsam zu feiern und den Harz zum Leben zu erwecken.
Nachdem die Location bereits letztes Jahr gewechselt wurde, findet das Festival in diesem Jahr wieder auf dem Flugplatz Ballenstedt statt. Für 59,50€ inklusive Camping neben dem Auto, könnt ihr euch 3 Tage lang von Bands diverser Metal und Gothic - Sparten berieseln lassen und feiern bis der Sani kommt! Es besteht unter anderem die Möglichkeit, auf der Website http://www.mitreisen.net/scripts/trip/trips2event.php?eid=899 nach einer Mitfahrgelegenheit zu suchen. Wer also nicht die Möglichkeit besitzt mit dem Auto anzureisen oder keinen Nerv hat Zug zu fahren, dem sei diese Alternative ans Herz gelegt. Festivalbeginn ist Donnerstag, der 08.07. um 13:00 Uhr, die Campingplätze sind bereits einen Tag zuvor ab 14:00 Uhr geöffnet und schließen am Sonntag um 13:00 Uhr. Nach Angaben der Veranstalter ist das Team darum bemüht, bereits am Mittwochabend eine Warm-Up-Party auf die Beine zu stellen, um euch somit auf das Festival einzustimmen. Auf dem gesamten Camping- sowie Festivalgelände herrscht ausnahmslos Glasverbot! Ein Getränke- und Food-Stand, sowie ein Frühstückszelt auf dem Campground bieten euch die Möglichkeit, sich neben Ravioli und altbekanntem Dosenfraß auch anderweitig zu ernähren. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, sich gegen einen geringen Aufpreis der Körperhygiene zu bedienen, da in der Nähe des Campgrounds ein Duschcamp aufgebaut sein wird. Auch dieses Jahr werden zu Beginn Müllsäcke verteilt und Müllpfand eingezogen, wer allerdings einen gefüllten Beutel zurückbringt bekommt nicht nur sein Geld zurück, sondern auch ein Din A1 großes Luftbild vom Festival geschenkt. Beherzigt also bitte den Aufruf der Festivalorganisatoren: Lasst euren Müll nicht überall liegen und schont die Umwelt! Kommen wir nun zu dem Teil, der wohl am interessantesten ist: Wie sieht das diesjährige Billing aus? Nachdem Deicide abgesagt, Burning Skies ersetzt worden und Hypocrisy auf 2011 verlegt worden sind, sieht das Billing zur Zeit folgendermaßen aus: Black Messiah Cast In Silence Dark Age Delain Devildriver Die Apokalyptischen Reiter Disbelief Doro Edguy Eisbrecher Emergency Gate End of Green Ensiferum Equilibrium Excrementory Grindfuckers Feuerengel Gernotshagen Kreator Krypteria Marduk Mono Inc. Oomph Overkill Rage Sonata Arctica Sonic Syndicate Subway To Sally Therion The Haunted Undertow Unzucht Vader Van Canto Varg Bis jetzt steht offiziell ein Headliner fest, auf die anderen beiden darf man weiterhin gespannt sein. Am Freitagabend jedenfalls heißt es: „People of Rock Harz! Are you ready to kill… are you ready to kill each other?“ Da sich die Essener Thrash-Metal Band Kreator immer größerer Beliebtheit und vor allem Bekanntheit erfreut, war diese Entscheidung wohl der richtigen Riecher. Da bleibt nur zu hoffen, dass neben Klassikern wie „Pleasure To Kill“, „Flag Of Hate“ oder „Betrayer“ auch selten gespielte, aber dadurch nicht weniger explosive Stücke, zum Gehör des Publikums finden. Bis jetzt können sich vor allem eingefleischte Gothic und Folk Fans freuen. Mit Bands wie Subway To Sally, Eisbrecher, Equilibrium, Ensiferum & Co. ist ein klar definierter roter Faden in dieser Richtung zu erkennen. Dennoch ist anzumerken, dass auch andere Genres nicht zu kurz kommen sollen. Devildriver decken den Bedarf an Us-amerikanischem Speed Metal, die seit 1980 agierenden Thrasher Overkill sollen neben Kreator für biergetränkte Matten vor der Bühne sorgen und die inzwischen 20 Jahre bestehende Black Metal Kombo Marduk das ein oder andere schwarze Herz aus dem Takt bringen. Mit Vader und Disbelief findet auch der Death Metal Einzug in den Harz. Klassiker wie Doro, Rage und Edguy sind auch mit von der Partie. Metalcore wird lediglich durch Sonic Syndicate vertreten, was für die meisten Besucher sicherlich kein Problem ist. Kurzum: Das Rock Harz Team scheint noch die ein oder andere Überraschung parat zu haben! Also haltet die Ohren und Augen offen! Alle weiteren Infos unter: https://www.rockharz.de // Kuddl
„Wer hat eigentlich Justin Bieber aufgehängt?“ Eine Frage, die unser Camp vermutlich bis zur nächsten Festivalsaison verfolgen wird, obwohl sie im Prinzip schon geklärt worden ist. Nur wer kann sich zu 100% daran erinnern, wenn die Sonne mit gefühlten 50 °C auf das Campinggelände knallt und 3 Bier reichen um einen guten Schritt in Richtung Totalabsturz zu machen? Dieses Jahr war nämlich seit Ewigkeiten mal wieder gutes Wetter! Kein Regen, kein Sturm und auch das angekündigte Gewitter hat auf sich warten lassen. Die Standard-Rock Harz Ausstattung, sprich Gummistiefel, Regenjacke und warme Pullover, konnte man also getrost zu Hause lassen.
Nachdem Carsten und ich am Donnerstag zu unserer mit uns dann 12-Mann-Kolonne aufschlossen, ging es endlich in Richtung Ballenstedt. Nach etwa einer Stunde erreichten wir das Rock Harz Gelände und wurden sogleich von einer bösen Überraschung erwartet – Müllpfand pro Kopf! Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass unsere Waldbrand-Befürchtungen, man bekomme sein Geld nur zurück, wenn man einen randvollen Müllsack abgibt, umsonst gewesen sind. Die Pfandmarken und Müllsäcke wurden abgegeben, es gab das Geld zurück und ein nettes Poster vom RHOA obendrauf (wenn man dafür 1€ hinblättern wollte). Das Campinggelände war gut durchstrukturiert und die Anweiser vor Ort haben freundlich auf jeden noch so begriffsstutzigen Festivalbesucher reagiert. Ein großes Lob an dieser Stelle. Die strikte Park- und Camping Ordnung sorgte dafür, dass der Weg zum Gelände über Haupt- sowie Nebenwege in geordneten Bahnen verlief. Festivaltypisches Querfeldein-Stolpern blieb einem demnach erspart. Nachdem alle Autos so wie gewünscht standen wurde feierlich mit dem ersten Bier angestoßen. Als alles aufgebaut war und die Suppe in Sturzbächen dahin floss konnte es endlich richtig los gehen. Juuuuuuuuuubel! JOHN TENNIS eröffneten das Harzer Festival, derweil blieben wir im Camp und stärkten uns mit Fleisch und Flüssigbrot. Um 16:45 Uhr zog es mich dann zum ersten Mal aufs Festivalgelände. CAST IN SILENCE legten mit ihren Songs, die sie selbst als „Contemporary Metal“ bezeichnen, trotz der extremen Wetterverhältnisse einen doch soliden Auftritt hin. Dabei fehlten die in Kooperation mit der Rock Harz Orga als Free Download auf der Festivalseite zur Verfügung gestellten Kracher wie „Saitraya“ oder „Take a stand“ natürlich nicht. Weiter ging es mit DEVIL DRIVER, die das Pech hatten, auf der Rock Stage zu spielen. Außer extrem lautem Bass, der mich fast an das Ende des Festivalgeländes geschleudert hätte, wirrem Gitarrengeschrammel und Dez Fafaras Geschrei, von dem man bei gutem Sound sicherlich auch textlich wenigstens einen Bruchteil verstanden hätte, hörte man nichts. Von THE HAUNTED habe ich zwecks erster Dehydrierungen nur wenig sehen können – definitiv besteht dort Nachholbedarf! SONATA ARCTICA klimperten um 19:30 Uhr los. Ich denke ich war nicht die Einzige, die den Eindruck bekam, dass Tony ein paar gesangstechnische Probleme hatte. Verpatze Einstiege oder krumme Töne wurden dann mit einem lauten Lacher und einem smarten Lächeln entschuldigt DIE APOKALYPTISCHEN REITER legten, wie nicht anders erwartet, einmal mehr ein Konzert der ersten Klasse hin. Mich beeindruckt immer wieder, mit wie viel Elan und Freude die Jungs auf die Bühne kommen und ihre Fans beglücken. Leider wird wohl eine Setlist wie 2007 beim Party.San eine Rarität bleiben. Die üblich verdächtigen Klänge von „Seemann“, „We Will Never Die“ und Konsorten erreichten die Gehörgänge der Besuchermasse. Auch neueres Material der „Licht“-Platte wurde gespielt, so u.a. „Adrenalin“. Schade, sagen sich da die eingefleischten Fans. Trotzdem wieder einmal mehr überzeugt. EDGUY waren die Headliner des ersten Abends. Mit deren Mucke bin ich nicht warm geworden, so habe ich mich nach 10 Minuten gen Camp verabschiedet und wurde von dort einige Zeit später zum Auftritt von FEUERENGEL geschliffen. Im Repertoire hatten sie nicht nur diverse Rammstein-Cover, sondern auch die zu einer Rammstein Coverband unvermeidlich dazu gehörende explosive Pyro-Show, die mich oft genug hat zusammenzucken lassen. Songs wie „Links 2 3 4“, „Sonne“ oder „Du Hast“ wurden kräftig mitgebrüllt und sorgten somit für einen runden Abschluss des ersten Konzerttages. Der zweite Festivaltag begann um 8 Uhr in der Früh recht nüchtern für mich. Es war bereits so warm, dass man den gesamten Vormittag lethargisch unter dem Schatten spendenden Pavillon verbrachte. A DEATH EXPERIENCE nahm ich am Rande mit, darauf folgten GERNOTSHAGEN, die das Pech hatten bereits um 12:25 Uhr zu spielen. Eine Frechheit, empfanden viele. Dickes Geknüppel gab’s dann mit DEW SCENTED. Auch wenn ich mich über Bretter wie „Bitter Conflict“ gefreut habe, so war die Enttäuschung doch groß, dass Illdisposed nicht an Bord waren. Der Bezeichnung „Absagen Open Air“ muss da wohl oder übel zugestimmt werden. Hypocrisy wurden auf 2011 verlegt, der als Hypocrisy-Ersatz geplante Auftritt von Illdisposed fiel wie bereits geschrieben ebenfalls aus und End Of Green konnten aus gesundheitlichen Gründen nicht auftreten. Spannend wurde es dann, als EQUILIBRIUM mit neuer Besatzung auf die Bühne kamen. Nachdem sich die Band im Februar von ihrem Drummer Manuel Di Camillo und Frontmann Helge Stang getrennt hatten, stießen Robert „Robse“ Dahn und Tuval „Hati“ Refaeli im März zu der bayrischen Pagan-Metal Band dazu. Es bestätigte sich, was ich erwartet hatte. Robse ist zwar ein sympathischer Sänger, aber gesangstechnisch kann er Helge nicht das Wasser reichen. Mit dem neuen Album „Rekreatur“, „Sagas“-Auskopplungen wie „Unbesiegt“ oder „Blut im Auge“ und lediglich „Met“ und „Unter der Eiche“ vom „Turis Fratyr“ Album im Gepäck, konnten sie mich dieses mal leider nicht wirklich überzeugen. RAGE konnten bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, während die Polen von VADER wie immer einen soliden Auftritt auf die Beine stellten und ihren Fans gemütliche Minuten bescherten - in your face! Zurück im Camp wurde sich mit genügend Gerstensaft ausgestattet, um daran anschließend ’ne Runde „Viking“ zu zocken. Als dann irgendwann wildes Thrash Geschrammel zu uns hinüber drang, wurde entsetzt festgestellt: „Scheiße, Kreator spielen!“ Schnellen Fußes ging’s zum Festivalgelände und dann ab nach vorn um kräftig mit zu grölen und die Haare zu schütteln. „Can you feel the panic in you?“ musste sich wohl ein Kumpel fragen, als Micha und ich besoffen im Moshpit verschwanden – geile Kacke! Definitiv ein fetter Auftritt. Der Stiernacken und meine nicht mehr vorhandene Stimme am nächsten Tag zeugten von einem genialen Auftritt der Essener Thrasher. Nach KREATOR gaben sich MARDUK die Ehre, dem Harz eine ordentliche Portion Black Metal zu verpassen. Da sich mein Schädel nach 75 Minuten Kreator allerdings irgendwann verabschiedet hat, nahm ich nur noch 2 Songs von den Schweden mit. Ich bin kein Freund von Black Metal, aber was ich gehört habe war nicht schlecht. In jedem Fall haben sie den Auftritt vom Metalfest (schlechter Sound im Hangar, für den die Band nichts konnte) eindrucksvoll ausgeglichen. Baptism by Fire! Am nächsten Morgen wurde ich von trunkenen „Juuuuuuuuuuuuubel“-Rufen unmittelbar vor meinem Zelt geweckt. Voller Tatendrang beschloss ein Teil unseres Camps bei bereits brüllendem Sonnenschein den Anstieg zu dem Teufelsfelsen, um dort ein leckeres Frühstück mit ausreichend Kaffee zu verdrücken. Total KO und klitschnass ging’s dann zu MY INNER BURNING. Becky hat’s gesanglich einfach drauf, das muss man ihr lassen. Es folgten noch CUMULO NIMBUS. „Was kann schöner sein, als ein Söldnerschwein zu sein?“ 1 ½ Stunden später gaben sich BLACK MESSIAH die Ehre und betraten die Bühne unter Jubelrufen ihrer Fangemeinde. Sänger Zagan hatte unter seinem dicken Pelz ebenso zu schwitzen wie die feiernde Masse vor ihm, die zu Songs wie „Sauflied“ und der Zugabe „Moskau“ ordentlich das Haupthaar schüttelte. Nach dem Met und Bier lastigen Auftritt der Gelsenkirchener war für mich erst mal Pause angesagt. Um 22:40 Uhr erklimmten schließlich OVERKILL die Dark Stage – mein Highlight des Tages und nahezu des gesamten Festivals! Es hat einfach wahnsinnig Spaß gemacht den Jungs bei ihrem Auftritt zuzusehen und obwohl Bobby Elsworth alias „Blitz“ mit seinen 51 Jahren auch nicht mehr der Jüngste in der Szene ist, war er aktiv wie ich selten jemanden auf der Bühne gesehen habe. Von einer Seite auf die andere sprang er im Affenzahn, als würde ihn ein Schwarm Bienen verfolgen. Absolut genial, Respekt an dieser Stelle! Die Lichtshow allerdings hat dann doch etwas gestört, man hat nahezu Augenkrebs bekommen. Trotzdem konnte das kleine Mankerl meine Laune nicht verderben und ich hab dick zu Hits wie „Rotten To The Core“ oder „In Union We Stand“ abgefeiert – Overkill? Gerne wieder! Bleibt letzten Endes nur zu sagen: Hätte der Sound auf den Bühnen gepasst, wäre alles tiptop gewesen! // Kuddl
|
|
|
|||||||
© hotel666
2006-2024 - All rights reserved
designed by EyeSeeRed.com
|
|||||||||||
top |