United Metal Forces am 17.3.2006 mit Kreon, Sniper und Dawn of Fate
Am frühen Abend machten wir uns auf den Weg nach Hannover.
Die abenteuerliche Suche nach der Callinstraße erwies sich zwar als spontane Sightseeing-Tour, doch letztendlich erreichten wir ohne nennenswerte Verspätung unser Ziel.
Als wir das Labor betraten, klärte sich für einige bereits die Frage, wer sich hinter den angekündigten „Special Guests“ verbergen möge. Andere tappten hingegen noch im Dunkeln, bis Sänger Morti schließlich das Geheimnis lüftete:
Niemand geringeres als die Death Metaller von KREON sollten uns heute die Vorspeise servieren: Auf den Brettern garnierte man Songs der aktuellen Demo mit vertrackten Riffs und solidem Drumming, doch auch brandneue Werke wie „Doomologic“ sorgten für Stimmung unter den anwesenden Sound-Gourmets.
Mich persönlich zog die Band allerdings erst gegen Mitte der Setlist in ihren Bann, denn man wurde rustikal und bombardierte uns mit einer gehörigen Ladung Todesblei.
Mit „Asphyxiate In Peace“ zeigten uns KREON abschließend noch einmal, wo der Hase läuft: Vom brachialen Geschwindigkeitsrausch bis hin zu atmosphärischen Doom-Parts überzeugte man durch Innovation und Professionalität.
Doch nach dieser schwer verdaulichen Kost, brauchte das Publikum erstmal eine Pause...
Nach kurzer Umbauphase schossen dann die Jungspunde von SNIPER den Vogel ab. Als Hauptgericht servierte man uns nicht etwa eine zarte Hühnerbrust: Nein! Old School Thrash Metal mit originellen Death Metal Anleihen stand auf der Speisekarte.
Die Rothenburger Stadtmusikanten zeigten bereits mit dem Intro „World Funeral“, dass sie ihr Handwerk beherrschen. Routiniert und eingängig zockten sich die Jungs mit derben Riffs und moshbaren Mid-Tempo Parts durchs Menü. Die musikalischen Leckerbissen würzte man mit massiven Growls, thrashigen Shouts und technisch versierten Gitarrensoli.
Mit „Raining Blood“ wurde diesem Gericht ein energiegeladenes Sahnehäubchen der Marke SLAYER verliehen.
So wurden die Teller blitzblank gemosht und man forderte lautstark nach einem Nachschlag, der uns von SNIPER prompt mit „Final Strike“ geliefert wurde.
Als Dessert wurde dann eine blutige Portion „Hass“ nach Torgauer Art aufgetischt.
Die Jungs von DAWN OF FATE boten uns eine Kalorienbombe der Spieltechnik mit melodischen Black Metal Zutaten.
Nebelkrähe Thomas offenbarte uns mit krächzendem Geschrei seine „Gedanken des Hasses“, welche durch rasend schnelle Trommel-Parts und eintönige Gitarren unterstrichen wurden.
Eine interessante Wendung zeigte sich dann mit dem Schmankerl "Death Against Me”:
Doomlastige Klampfen und grollende Doublebass-Parts sorgten für eine finstere Atmosphäre, welche reizvoll mit todesmetallischem Grunzen in Szene gesetzt wurde.
Dieses Arrangement konnte man sich auf der Zunge zergehen lassen.
Den krönenden Abschluss bildete dann eine Hypocrisy-Kuvertüre. Der Klassiker „Roswell 47“ machte allerdings die gravierenden Qualitätsunterschiede zu Fünf-Sterne Koch Peter Tägtgren und seiner Crew nur allzu deutlich.
Trotzdem rundete man damit ein genussvolles 3-Gänge-Menü ab, bei dem die Death Metal Gourmets der Landeshauptstadt voll auf ihre Kosten kamen.
Nach diesem ereignisreichen Abend konnte man satt und zufrieden die Heimfahrt antreten.