Flugplatz Asmusstedt 13 06493 Ballenstedt Deutschland
rockharz 25jahre
Das gemütliche Rockharz aus dem beschaulichen Osterode ist mittlerweile erwachsen geworden. Nach dem bereits gebührlich gefeierten 18ten Geburtstag folgt nun ein weiteres größeres Jubiläum. 25 steht auf der riesigen Geburtstagstorte. Und diese Torte besteht mal wieder aus einer feinen Backmischung, die für jeden Geschmack etwas parat hält. Als erstes lässt sich hier natürlich der Headliner IN FLAMES anführen, der immer wieder ein Garant für ein unheimliches Live Erlebnis darstellt.
Doch neben den Giganten auf dem Billing ist es vor allem der unheimliche gute Mix aus den verschiedenen Stilen, der das Rockharz jedes Jahr wieder zu einer Pilgerreise werden lässt.
Cannivbal Corpse trifft auf Alestorm trifft auf Hammerfall. Sodom werden sich in neuester Formation um Frontmann Tom Angelripper präsentieren. Daneben ziehen Gloryhammer in den Kampf, um das Universum zu retten. Equilibrium reisen quer durch Europa, zentraler Punkt dabei ist natürlich auch das Rockharz. Desweiteren wird man wieder viele bekannte Gesichter auf der Bühne erleben dürfen: Schandmaul oder Skalmöld etwa gastieren zum wiederholten Male in Ballenstedt.
Den Die Hard Fans des Festivals braucht man eigentlich nicht mehr viel zu sagen und zu erzählen. Sollte es dennoch Leute geben, die das Festival bisher noch nicht kannten, hier ein paar Fakten:
Anreise:
Die Anreise ist ab Dienstag möglich. Für den Dienstag wird es eine kleine Extragebühr geben, ein Early Check In sozusagen. Die Abreise muss bis Sonntag, 13Uhr erfolgen.
Bands:
Die Bands werden ab Mittwoch spielen. Geöffnet wird das Bühnengelände ab 16 Uhr.
Die sonstige AFM LabelNight wird in diesem Jahr aufgeweitet und erstreckt sich über alle Festivaltage.
Camping:
Das Auto kann direkt am Zelt abgestellt werden. Es wird wohl in diesem Jahr versucht, eine straffere Parkordnung durchzusetzen. Bitte lasst keien zu großen leeren Flächen frei und blockiert nicht unnötig Platz, so haben alle eine entspannte Anreise. Die wenigen Duschen sind für uns leider immer wieder ein Kritikpunkt, vielleicht tut sich da aber was, ähnlich der nun deutlich verbesserten Toilettensituation. Glas, offenes Feuer und Co sind natürlich weiterhin verboten.
Wer nicht unbedingt campen mag, findet im Umkreis viele kleine nette Hotels und Appartements zur Unterkunft.
Auch ein VorOrt Service für Zelte wird angeboten, so dass man sich sein Zelt mieten und aufbauen lassen kann. Ebenso können Dixies gegen Gebühr für den Zeltplatz reserviert werden.
Verpflegung:
Wie jedes Jahr wird es eine reichlich ausgestattete Händlermeile geben, die sowohl Food als auch Non Food anbieten wird. Von Vegetarisch bis zu deftigen FleischSpießen gibt es eine sehr reichliche Auswahl. In den Morgenstunden stehen des Weiteren Frühstückswagen über den Zeltplatz verteilt und sorgen für die Katerbekämpfung.
Alles weitere:
Die Running Order erscheint natürlich erst recht kurz vor Festivalbeginn. Alle weiteren Infos, Mietmöglichkeiten und Kontakte findet Ihr unter: http://www.rockharz-festival.com
Das Hotel666 wünscht allen Rockharz Besuchern schon jetzt ganz viel Spaß und see you in Ballenstedt.
Applaus Applaus. Das Rockharz feierte seine nunmehr 25te Ausgabe mit einer immer stetig wachsenden Fanschar und einer immer größer werdenden Faszination um das Event selber. 2018 ist nun Geschichte und es gilt ein wenig auf ereignisreiche Tage zurückzublicken.
Fangen wir ganz vorne an. Nicht nur 25 Jahre Rockharz, sondern auch 10 Jahre Ballenstedt sind schon Grund genug zu feiern. Daneben gibt es eine weitere Neuerung: Es steht der gesamte Flugpltz für das Festival zur Verfügung. Dass der Platz auch dringend gebraucht wird, zeigte sich spätestens am Donnerstag, als die Zeltflächen knapp wurden. Ein weiterer Aspekt der Vergrößerung: es gibt endlich zwei Zufahrten zum Gelände, und die reservierten Campflächen können zügiger befahren werden. Entspannung also auf beiden Seiten.
Die Anfahrt am Dienstag ist bei uns mittlerweile gut eingepflegte Tradition udn sie verlief in diesem Jahr fast stressfrei. Zu meckern gabs nur an einem Punkt etwas: das eigene Auto mochte die heißen Temperaturen nicht und meldete immer wieder ‚zu heißes Kühlwasser‘. Der Campground war aber schnell erreicht und das Lager aufgeschlagen. Die netten Ordner der Grabenschlampen versuchten noch, die Leute halbwegs einzuteilen und große Lücken zu vermeiden, was leider aufgrund der schieren Masse an Anreisenden kein leichter Job war. Dennoch ein großes Lob schonmal an dieser Stelle für die stets freundliche und hilfsbereite Einweiser Art. Das hat man längst nicht bei allen Festivals.
Der Dienstag tröpfelte dann so langsam vor sich hin, bis es abends ein erstes Mal Richtung Festival Gelände ging. Der Aufbau hat sich zu den letzten Jahren nicht wirklich verändert. Ein kleines Schmankerl steht jedoch direkt am Eingang. Das Luftfahrtmuseum Wernigerode hat ein neues Ausstellungsstück und muss dieses Flugzeug noch von Ballenstedt nach Wernigerode überführen. Freundlicherweise stellte das Luftfahrtmuseum aber eben dieses Ausstellungsstück mitten in den Eingang zum Rockharz und schaffte somit einen wahrhaft imposanten Hingucker. Schnell war auch ein Name gefunden: Harz Force One. Hinter dem Eingang gab es am Dienstag wie gewohnt Konservenmusik und den Biergarten mit allerhand Flüssigkeiten. Daher gibt es auch recht wenig Erinnerungen an den späteren Verlauf.
Der Mittwoch startete recht früh und schmiß das Camp erbarmungslos aus den Autos und Zelten. Die Temperaturen waren schon in den Morgenstunden tropisch und an Wolken am Himmel war nicht zu denken. Aber das ganze Jammern nützt ja nichts, hier geht es schließlich um Musik. Die Briten von MONUMENT eröffnen das Rockharz 2018 und legen die Messlatte gleich mal verdammt hoch. Ich habe die Jungs schon auf ein paar Open Airs erleben dürfen, der Auftritt hier ist aber einer von den besten Live Leistungen. Schwer eine Steigerung zu finden. Doch die nächste Band hat es ebenfalls faustdick hinter den Thrash Ohren. Die Herrn um Sänger Mutz hören auf den harmlosen Namen DRONE. Während Mutz das gesamte Festival über als Bühnen Manager schuftet, darf er die nächsten 45 Minuten mal sichtbar auf der Bühne rumspringen. Das Publikum dankt es mit einem hohen Maß an Interaktion und dem ersten Pit des Festivals. Danach heißt es musikalisch erst einmal durchatmen und langsamer werden. Da die Power Metal Ecke aber nicht wirklich meine Baustelle ist, lasse ich Winterstorm aus der Ferne wirken und kümmere mich um meinen Wasserhaushalt. Die Temperaturen sind nah an der Grenze des ‚Nicht-mehr-bewegen-wollen‘. Doch die nächste Band spielt ihren ersten größeren Festival Auftritt und da sollte man schonmal seinen Körper wieder motivieren. Auch vor der Bühne sammeln sich viele alte und neue Fans. Eric Fish und Johanna Krins bilden das GesangsDuo zu BANNKREIS : eine nicht nur dem Namen nach sehr eng angelehnte Band zu Subway to Sally. Auch inhaltlich geht es sehr artverwandt zu und es wird in mittelalterlichen Tönen gespielt. Ein sehr großer Gegensatz zu DRONE beispielsweise, aber genau diese Gegensätz machen das Rockharz zu dem was es ist: Ein grandioses Festival mit einem bunten Mix aus allen Stilen. Die nächste Band müsste eigentlich mit donnernden Motorrädern die Bühne ‚befahren‘. Epic true Thunder Steel Lightning Metal der Marke Manowar galt es zu belauschen. Allerdings in Form des Ex Manowaren Ross Friedmann (mehrere Alben mit Manowar aufgenommen). Das Set besticht mit wahrem Power Metal. Highlights sind und bleiben jedoch die Manowar Stücke und so wird fleißig zu ‚Hail and Kill‘ oder ‚Fighting the world‘ die Manowar Faust gebildet. Mit Ausklingen der letzten Akkorde geht auch die Sonne unter und es wird allmählich angenehm von den Temperaturen her. Anders auf der Bühne: Zeit für den Headliner des Abends. Und ich glaub, diese Band bedarf keiner großen Vorstellung mehr. KREATOR sind, egal wo sie spielen, ein Garant für ein Set voller Energie und Brillanz. Zitat: ‚It s time to raise the flag of Hate‘
Der Donnerstag startet wie der Mittwoch sehr früh. An den temperaturen hat sich wenig geändert. Zeit also für ein ordentliches Frühstück. Immerhin die wichtigste Mahlzeit am Tag. Und da wir mittlerweile Tag 2 auf dem Campground haben, ist tatsächlich auch alles im Camp aufgebaut. Es gibt traditionell Rührei mit Würstchen und Bohnen, dazu Champignons. Doch auch wer nicht selber kochen möchte bekommt auf dem gesamten Campground an verschiedenen Stellen Brötchen und Kaffe und allerhand lecker Frühstück. Und das Ganze zu fairen preisen.
Zeit für das Infield. Zu unsäglich früher Stunde spielen die Finnen von BLIND CHANNEL die Bühne warm. Die Herren kommen ganz in weiß und haben ‚Violent Pop‘ im Gepäck. Meine Sicht der Dinge mag durch die Mittagshitze etwas getrübt sein, aber der Mix aus Nu Metal, Elektro und Rumgehopse auf der Bühne will bei mir nicht fruchten. Ganz anders sieht es da schon bei NOTHGARD aus. Die Niederbayern stehen für Melodic Death Metal und sorgen für das erste Highlight des Tages. Das mag auch am charismatischen Sänger Dom liegen, der späte auch noch bei Equilibrium in die Saiten griff. Skalmöld sind danach eine hervorragende Fortsetzung und begeistern mit einer feinen Mischung Viking Metal. Dann wird es bunt auf der Bühne. Superhelden und Rockharz, passt das zusammen? Sir Optimus Prime muss die Welt retten und hat Verstärkung in Form seiner Bandkollegen dabei. 45 Minuten lang wurde Dr Skull gejagt und am Ende erfolgreich in die Flucht geschlagen. Power Metal auf einem sehr hohen Niveau. Neben dieser guten laune kommt es beid er nächsten Band mal wieder zu einem Stilbruch, der aber super ins Rock Harz sche Konzept passt. Die Mannen von GOD DETHRONED haben mit „The World Ablaze“ ihren neuen Silberling im Gepäck und zerlegen die Bühne mit feinstem Death Metal. Am Ende des Sets darf natürlich auch der all time Fav ‚Villa Vampiria‘ nicht fehlen. Etwas rhiger wird es danach mit Mittelalter Rock bzw Metal von LETZTE INSTANZ. Die Herren sind eine eingespielte Kombo und waren schon des öfteren auf dem Rockharz. Eine sicher Bank also und ein verlässlich gute Auftritt. Und mit solider Arbeit ging es auch weiter. Wieder nicht meine Baustelle, dennoch liefern PRIMA FEAR kompromisslos gut ab und halten die Fahne des traditionellen Metal weit oben. Danach stand der oben erwähnte Dom von Nothgard noch einmal auf der Bühne, diesmal als Unterstützung für EQUILIBRIUM. Sänger Robse ist schon eine imposante Erscheinung für sich und schafft es, die Fans von Beginn an mit zu reißen. Geboten wird deutscher Folk/Epic Metal mit ein paar Abschweifungen in andere Stile wie Viking/Pagan oder auch Black. Als nächstes kam eine Band auf die Bühne, bei der das Bandkarussel mächtig in Schwung kam. Der gute Onkel Tom hatte mal einfach sämtliche Kollegen des Paltzes veriwesen (gut, insgesamt eben nur 2 Mann) und sie gegen eine neue Besetzung ausgetauscht. Was dabei leider auf der Strecke blieb, waren viele kleine Konzert im Frühjahr 2018. Das sorgte mitunter für ziemlichen Verdruss unter alten Fans. Und auch der Auftritt auf dem Rockharz vermochte das angekratzte Image nicht so ganz ins rechte Licht rücken. Der Auftritt war für mich eher langatmig und nicht wirklich bahnbrechend neu. Etwas skurril auch die Tatsache, dass gerade alte Klassiker vermehrt in der Setlist auftauchten. Doch kommen wir wieder zu etwas positivem. Es wurde wieder finnisch auf der Bühne und die sympathischen AMORPHIS eröffneten ihr Set. Zu Beginn gab es mit ‚The Bee’ den passenden Opener vom aktuellen Silberling. Generell galt es wohl diesen zu bewerben und so präsentierten die Herren diverse Songs hieraus. Dafür mussten leider alte Evergreens gestrichen werden. Das tat der sehr guten Stimmung vor und auf der Bühne aber keinerlei Abbruch. AMORPHIS schlagen mit ihren Stilmix aus Death/Prog und einem Wechsel aus klarem bis hin zu Growl Gesang in eine zwar ungewöhnliche, aber unheimlich beeindruckende Kerbe. Darauf folgte wieder einmal Mittelalter. Diesmal von den auch schon öfter zu Gast gewesenen Damen und Herren von SCHANDMAUL. Sie hatten zwar kein nues Album im Gepäck, dafür aber altgewohnte Spielfreude. Textlich und musikalisch ging es im wilden Ritt durchs Mittelalter und mit „Walpurgisnacht“ sammelt man natürlich beim Rockharz immer fette Punkte. Mittlerweile war es wieder einmal dunkel geworden und es heulten die Wölfe auf. Neben den Wölfen im Harz waren es aber die Herren um POWERWOLF, die auf der Bühne zu begeistern wussten. Mit viel Liebe zum Detail wird da ein gigantisches Bühnenbild gestaltet und auch die Maskerade der einzelnen Mitglieder weiß zu überzeugen. POWERWOLF präsentierten ihr neues Werk ‚Sacraments of Sin‘ und spielten fleißig neue Lieder aus eben jenem Silberling. Passend zu dem Bühnenbild gesellte sich auch eine grandiose Pyro und untermalte den Auftritt. Attila Dorn hat zu jederzeit seiner ‚Messe‘ seine ‚Jünger‘ im Griff. Hits wie ‚Amen and Attack‘ ‚Resurrection by Erection‘ lassen die Stimmung aufkochen. POWERWOLF haben sich den Headliner Slot mehr als verdient. Mr. Hurley und die Pulveraffen schließen den Abend mit allerhand Klamauk auf der Bühne und am Gesang ab. Ein lustiger Rausschmeißer, der mit einem großen Augenzwinkern zu betrachten ist.
Der Donnerstag war schon ein sehr würdiger kompletter erster Festival Tag. Und so ging für mich der Freitag auch erst mit Nanowar of Steel los. In freudiger Erwartung auf gestählte Körper in Montur ging ich Richtung Bühne und wurde wenig enttäuscht. Doch wer die Kings of Metal und auf einen Schreibfehler im namen hoffte, wurde auf der Bühne eines besseren belehrt. Die 5 Italiener verschreiben sich eher dem Spaß Metal und albern munter mit der deutschen Sprache und Wortakrobatiken umher. Ein munterer Reigen feinster Persiflage auf gängige Genre. Ein wundervoller Einstieg in den Tag. Mit Obscurity ging es danach gleich wieder ein wenig ernster zu und Viking Metal eroberte erneut die Bühne. Dabei muss ich aber gestehen, dass kleinere Auftritte, wie etwa auf dem DarkTroll, einen viel größeren Reiz bei dieser Band ausmachen. Auf der großen Bühne verpufft die Präsenz leider ein wenig. Ganz anders die Urgesteine von CREMATORY. Die Band gibt es gefühlt ja schon eine Ewigkeit und ein wenig länger, von ihrer Kreativität haben sie dennoch kaum eingebüßt. Einzig ihr Stil hat sich von der Kuschelfraktion eher in die düstere Schiene verschoben. Das ist aber mitnichten ein Nachteil. ‚Tears of Time‘ durfte dennoch nicht als old school Titel fehlen. Die nächste Kapelle kam da dann schon etwas progressiver und moderner daher. Wieviel Sänger dürfen es denn sein? Nicht so oft gibt es ganze 3 Sänger innerhalb einer Kombo. Das Konzept geht aber bei AMARANTHE sehr gut auf. Ein wilder Ritt mit zwei männlichen und einer weiblichen Stimme, dazu ein Mix aus Rock, Metal und auch ein wenig Pop. Die Bühnenpräsenz muss hier denke ich, nicht weiter gesondert erwähnt werden. Ein mitreißendes Set und das Publikum zog vom ersten Takt bis zum Schlussakkord mit. Da soll noch einer sagen, es gäbe zu wenig Frauen im Metal. Bei BATTLE BEAST steht die nächste Dame am Mikrofon und führt durch ein klassisches Heavy Metal Set. Wahnsinn was da für eine Energie von der Bühne rüberschwappt. Den Schwung nutzt die nächste Kapelle gleich mit und zelebrierte feinsten Troll Metal. FINNTROLL sind ebenfalls kein unbeschriebenes Blatt und sorgen bei ihren Auftritten stets für feinsten Party Metal, bei dem kein Troll trocken bleibt. Gerade Hits wie ’Trollhammeren’ sorgen für ein ausgelassenes Publikum. Und längst sind die Finnen aus dem Underground Statur emporgestiegen. Battel Beast und Fintroll konnten sich zudem über eine verlängerte Spielzeit freuen, gab es doch Anreise Probleme von Ensiferum. Deren Auftritt verschob sich dadurch nach hinten. Zeit also für eine Pause? Mitnichten. Mit ALESTORM stand abermals sportliche Betätigung auf dem Festival Plan. Auch wenn ich die Band schon mehrfach gesehen hatte, ist die Show doch immer wieder mitreißend und macht einfach nur gute Laune. Titel wie ‚Hangover‘ ‚Shipwreck‘ durften nicht fehlen. Dazu wurde fleißig der neue Silberling mit unter anderem ‚Mexico‘ promoted. Damit war dann auch erstmal Schluß mit Klamauk und es kam zum ersten Headliner des Abends. Merklich viele Besucher hatten sich wohl auch mit Tagesticket auf das Gelände geschoben, um EISBRECHER die Ehre zu erweisen. Der Checker Alex hat nicht nur bei Oldtimern den richtigen Riecher, sondern weiß auch gekonnt, das Publikum anzuheizen. Die Bühnenshow ist perfekt abgestimmt, das Outfit passt und auch die Plüsch Eisbären für die Zuschauer dürfen nicht fehlen. Dazu deutsche Texte und harte Klänge. Insgesamt ein rundum gelungenes Set. Auf so hohem Niveau ist es fast schon schwerlich weiterzu machen. Dafür bedarf es dann schon einer speziellen Show. Bereits im letzten Jahr wurde sehr früh eben jene besonders angekündigt. Unter keinem geringeren Namen als der ‚Harz on Fire‘ Show betraten HAMMERFALL die Bühne. Und das Konzept Power Metal mit trueness Charakter ging vollends auf. Das Set war zwar nicht mit sonderlich viel Überraschungen gespickt, dafür überzeugten die Herren mit einer fulminanten Pyro und Feuershow und Klassikern wie ‚Last man standing‘. Den Abschluss bildete der Titel der Show und ‚Harz on Fire‘ war nicht nur von der Bühne, sondern auch vom gesamten Publikum zu hören. ENSIFERUM holten dann noch ihren Auftritt nach, so richtig wollte die Energie aber nicht überspringen, was wohl auch an der fortgeschrittenen Stunde lag. VERSENGOLD waren der Vorrausschmeißer an diesem Abend. Mit EISREGEN gab es nochmal einen soliden Rausschmeißer. Wer bis dahin noch auf dem Infield war, der war wirklich für EISREGEN da. Entsprechend war die Stimmung vor der Bühne als Blutkehle Roth seine Liedchen trällerte. Eine routinierte Show des Meisters aus Thüringen. Und damit war dann auch der Freitag Geschichte.
Auf auf zum letzten Gefecht, oder aber: Die Hölle des Vorharzes forderte munter ihren Tribut mit extrem hohen Temperaturen und viel zu viel guten Bands am Stück. Nun war also schon der Samstag da und es galt abermals die letzten Kräfte zu mobilisieren. Mein erstes Tageshighlight waren die Jungs von AHAB, die für mich einen unwirklichen Slot bekommen haben. Entsprechend gestaltete sich dann auch leider der Auftritt. Nur einige wenige Die Hard Fans waren da, die aber zelebrierten den Auftritt in vollen Zügen. Den meißten jedoch mutete es schon komisch an, was dort oben auf der Bühne passierte und Doom am Morgen ist halt wirklich nur für eingefleischte Fans. SKYCLAD und TROLLFEST haben es da schon leichter und so sammeln sich im Infield langsam immer mehr Leute. Auch hier sind es wohl auch wieder sehr viele Tagesticket Besucher, die sich unter die Festival Meute mischen. Und um das angeheizte Publikum kümmerte sich dann artig eine Bombast Fantasy Kostümpreisgewinner Band. Angus MC Five lautet der solide Name des Frontmannes der zum Kampf um die Galaxie aufruft. Einen faden Beigeschmack erhält der Auftritt allerdings durch James Cartwright, der mehrmals seine Bierflasche in den Bühnengraben schmeißt, nicht gerade die feine englische Art. Musikalisch hingegen bewegen sich GLORYHAMMER auf einem soliden Niveau und erobern sehr Schnell ihre Fanschar. Es wird mit gesungen, gegröhlt und frenetisch gefeiert. ‚Legends of the astral hammer‘ ist das erste Higlight der Setlist. Doch eigentlich sind die Zuschauer auf ein anderes Werk aus, welches immer wieder in Zwischenrufen gefordert wird. Doh verstehen es GLORYHAMMER die Spannung über das gesamte Set zu steigern und schlussendlich mit ‚Univers on fire‘ das Rockharz abermals in Brand zu setzen. Im sehr krassen Gegensatz dazu kam dann die GOITZSCHE FRONT auf die Bühne. Wieder einmal so ein neue deutsche Härte Ding. Absolut nicht meine Baustelle, daher will ich mich da inhaltlich gar nicht zu auslassen. Erstaunlicherweise gab es aber eine riesengroße Fangemeinde vor der Bühne und scheinbar schien es auch vielen Kuttenträgern zu gefallen. Brachialer dagegen ließen es die US Veteranen von CANNIBAL CORPSE angehen. Nicht erst seit dem Auftritt bei Jim Carrey sollte die Band in aller Munde sein. Was sie machen, ist feinster old school Death Metal. Das können sie und dafür sind sie bekannt. Leider hat sich da auch in den Jahren sehr wenig verändert. Wer also auf Neuerungen oder Innovationen hofft, ist hier fehl am Platze. Dafür überzeugen Corpsegrinder und Mannen aber mit einem sehr soliden handgemachten Todesmetall Set und das gute ‚Hammer Smashed Face‘ beendet eine gelungene Setlist. Deutlich innovativer ist da schon die Nächste Band. Das neue Album hat zwar schon ein par Monate auf dem Buckel, aber so präsentierten sich die APOKALYPTISCHEN REITER mit einer Tour erprobten Spiellaune auch auf der großen Bühne. Der Rote Reiter war ein voller Erfolg für die Herren aus Thüringen und das erkannte man spätestens an der absoluten Spielfreude. Dazu ist das neue Bühnendesign ist auf jeden Fall ein wahrer Augenschmaus. Mit einem wilden Ritt ging es durch die Discografie und es durfte natürlich auch die ‚Reitermania‘ nicht fehlen. Schön auch zu sehen, dass Eumel zum Schluss wieder selber ind ie Saiten greift und die Gitarre in der Hand hält. Das ist immer ein sehr schöner Moment und sicher nicht nur für die Die Hard Fans ein gelungener Abschluss. Darauf folgt ein wenig Gothic Metal. Doch nicht von irgendwem. Die AltHerren Liga brachte erneut eine Kapelle auf die Bühne: PARADISE LOST. Der Name mag nicht bei jedem für konstante Qualität stehen, das machte mir und den vielen Fans der Band aber beileibe nichts aus. Böse zungen ehaupteten neben mir, sie schliefen fast ein, bei dem Tempo, dass die Band vorlegte. Doch Highlights wie ‚Embers Fire‘ oder ‚As i die‘ zeigten deutlich, wozu PARADISE LOST fähig sind. Für die kritischen, eingeschlafenen neben mir ging es im weiteren Programm dann aber wieder munterer zu. Die Spaß Blödel von KNORKATOR luden zum Reigen ein. Die meiste Band der Welt versteht es, das Set mit illustren Inhalten zu füllen. Stumpen zeigte sich abermals in Bestformund lud ‚alle Fotografen auf die Bühne‘ für die besonders guten Bilder. Allein für solche Aktionen muss man die Band einfach lieben. Der Rest des Sets war gespickt mit Hits wie ‚Böse‘ oder ‚Ich will nur ficken‘ in der extendend Version. Es folgte die Tradition des Danke sagens. Diesen kurzen Moment Inne zu halten und einfach mal allen Beteiligten den Dank aussprechen finde ich eine gute Idee und schöne Gewohnheit. Dabei floß auch die ein oder andere Freudenträne. Zum beinah letzten Akt des Tages sowie Festivals wurde es dann noch einmal richtig voll vor der Bühne. Wohl auch ein Publikumsmagnet für Tagesbesucher sowie ein Grund für die meisten Festivalbesucher, noch nicht abzureisen: IN FLAMES spielten als absoluter Headliner auf. Und diesen Posten haben sie nicht zu Unrecht. Die Bühnenshow ist für mich immer wieder einfach zu viel des Guten. Immense Led Wände, ein viel zu großer Haufen Lichter und ein medialer Bombast, den die Musik eigentlich gar nicht nötig hätte. Und so war das Publikum wohl zu Anfang auch vor allem erst mal geblendet ob der vielen Megawatt an Licht. Musikalisch indes macht den Göteborgern so schnell keiner was vor. Überraschend früh kam der Evergreen ‚Pinball Map‘ an zweiter Stelle. Ein Indiz dafür , wie hoch das Level der Show war. Und wenn man denkt, das wars dann, sollte man schnell eines besseren belehrt werden. Mit ‚Fear is the weakness‘, ‚only for the weak‘, ‚take this life‘ oder ‚deliver us‘ standen noch einige Kracher auf dem Pflichtenzettel der Schweden. Mit ‚The End‘ beendeten IN FALMES ihr grandioses Set und entließen die begeisterten Besucher. Den Rausschmeißer des Festivals 2018 durften MANNTRA geben. Merklich hatte sich die Zuschauermenge im Infield gelichtet. Viele traten bereits die Heimreise an. Doch vor der letzten band das Gelände verlassen, stand für uns nicht zur Option. Und mANNTRA lehrten uns, dass es gut war. Ein Mix aus Industrial, dazu ein wenig Folk und einfach eine Menge Spaß auf der Bühne. Auch wenn man die Texte inhaltlich kaum verstand, schließlich waren sie in der Landessprache kroatisch verfasst, konnte man wenigstens zur Musik mitgehen. Ein energiegeladenes Set, bei dem auch ein weiteres bekanntes Gesicht auf die Bühne kam: Michi von In Extremo hilft bei einem Titel aus und begleitet auf der Gitarre. Die Kroaten schließen das Rock Harz 2018 würdevoll ab und entlassen die Besucher in die wohlverdiente Nachtruhe.