: Community

: Verein

: Action

: Schlachtbank

: Bandsuche

: Sonstiges

Review zu Nekrarchon - Gehinnam - 1490 Hits
disc Band: Nekrarchon
Album: Gehinnam
Genre: Death Metal
Rls. Datum: 27.05.2016
Label: F.D.A. Rekotz
Laufzeit: 39:27
Wertung: 9.5 / 10.0
 
Ein Pesthauch steigt aus dem südosteuropäischen Europa empor. Genauer gesagt mit dem Debüt "Gehinnam" der 2014 in Athen gegründeten Band Nekrarchon. Dieser Release ist auch ihr erstes Lebenszeichen und da Rico mit seinem Label F.D.A.-Rekotz bisher ja immer einen superguten Riecher für neue fette Brocken hatte, war ich also sehr gespannt auf diese Scheibe, welche übrigens die 100. Veröffentlichung des Labels ist :)!
Nekrarchon sehen sich selber als Konzeptband. Gehinnam ist ein verfluchtes Tal, in dem Menschen ihre Kinder opferten! In dieses verfluchte Tal stürzt ein Engel, der sich gegen Gott auflehnte und ein Massaker anzettelte, und vollzieht seinen Suizid. Die Anwesenheit dieses Engels lässt den Archon erwachen, wobei ich davon ausgehe, dass es sich hier evtl. um einen bösartigen Archonten aus der gnostischen Weltanschauung handeln kann. Diese beiden Wesen verschmelzen und bilden den Nekrarchon! Dieser neue Gott beansprucht alle Macht für sich, fordert das heilige Salböl des (christlichen) Gottes und feiert mit seinen Anhängern und geopferten Göttern die Eucharistie, um die Dunkelheit in die Welt zu bringen!
Dieses pechschwarze Konzept voller religiöser Symbolik schlägt sich auch in der Optik nieder.
Das Cover präsentiert uns neben einem sehr geilen Logo eine auf den ersten Blick, wie ein Rorschach-Test wirkende, düstere S/W-Zeichnung. Es springt uns ein sehr detailreiches und dämonisch wirkendes Wesen entgegen, welches an sich schon eine morbide Stimmung verbreitet, aber der Teufel steckt hier tatsächlich im Detail. Denn, wen es wundert warum der Albumtitel auf dem Kopf steht, sollte das Artwork ruhig einmal drehen. Die beiden zerfallen wirkenden Menschen präsentieren einen alten, verrottenden Mann, welcher mit der Reflexion seines Alteregos am Boden verbunden ist. Aus dem gemeinsamen Genick entspringen Berge. Überdeckt wird dies von einem obskur anmutenden Wesen. Harter Tobak, oder? Aber da für die Band das Bild als Ganzes das visuelle Pendant zu ihrer Vorstellung ist was Gehinnam ausmacht, ist es doch dann recht stimmig. Das Bookletinnere lässt auch keine Hoffnung auf Licht zu. Spartanische S/W-Illustrationen versprühen mit einem maximalen Effekt Trostlosigkeit und Verderben! Perfekt! Solche Sachen sprechen mich ja immer gleich an und machen wirklich Neugier auf die Musik, die uns Nekrarchon auf "Gehinnam" präsentieren!
Nekrarchon sehen sich ja selber als Black Metal-Band, was höchstwahrscheinlich an ihrem Konzept und dem dazugehörigen Erscheinungsbild liegt, denn das strahlt nur finstere Kälte aus. Für mich persönlich handelt es sich aber um eine Death Metal-Band, aber aus dieser sehr schwarz angehauchten und okkulten Richtung, die schon mit einigen beeindruckenden brutalen und düsteren Werken, u.a. von Necros Christos oder Sonne Adam auf sich aufmerksam machen konnte. Und wie sieht es bei Nekrarchon aus? Grandios... kann ich nur sagen! Nach einem unheilvollen Intro, das einer rituellen Beschwörung gleicht, geht unsere Todesreise auch schon los. Wie eine dichte und pechschwarze Nebelwand kriecht "Gehinnam" auf euch zu, umschließt euch und lässt euch verängstigt zurück. Nekrarchons Debüt, welches durch die fließenden Übergänge quasi zu einem Song wird, ist ein wahrlich hypnotisches Death Metal-Werk voller Kälte und Blasphemie! Die Musick ist aber auch wirklich geil. Zu einem großen Teil, abgesehen von ein paar schnelleren Parts, dominiert bei Nekrarchon das walzende Midtempo, welches wirklich intensiv und einnehmend ist. Dies liegt auch daran, dass die Band ihre Songs mit wirklich gelungenen und hypnotischen Melodien bestückt. Es ist wirklich schwierig sich ihnen zu entziehen und das ist auch gut so. Das Ganze ist wirklich schön morbide und heavy zugleich. Die Band setzt jetzt zwar nicht auf die Brutalo Death Metal-Schiene, aber gerade die Atmosphäre die "Gehinnam" versprüht, ist das was Death Metal für mich ausmacht. Halt nicht nur Brutalität, sondern auch morbide Düsternis!
Nekrarchon haben wirklich ein gutes Händchen für ein auf den Punkt gebrachtes Songwriting voller Intensität, das euch wie ein Sog mitziehen wird. Ich persönlich bin sehr von dieser schwarzen Death Metal-Messe angetan... total satanik sickness!
Gesanglich gibt es geilen und brutalen, mit ordentlich Hall unterlegten, Grunzgesang, der die pechschwarze Atmosphäre der Musick mit aller Inbrunst unterstützt! Fiese Schreie und Gekeife gesellen sich passenderweise auch dazu. Die Finsternis seiner bösartigen Texte kriecht förmlich aus der Kehle des Sängers und zieht euch, genau wie die Musick, sofort in ihren Bann! Sehr sehr geil! Total unholy Death Metal darkness!
Produktionstechnisch erwartet euch ein fieser, natürlich klingender Schwefelklumpen, der die dunkele und bedrohliche Atmosphäre dieser Scheibe perfekt einfängt. Der tiefe, fette und dröhnende Sound ist so gestaltet, dass jedes Instrument seine garstige Wirkung frei im Äther entfalten kann. Und mitten aus diesem Pechklumpen kriecht dann die Stimme des Sängers empor. Sehr geil.
Wer also auf düsteren, atmosphärischen und pechschwarzen Death Metal steht, sollte das Debüt der Griechen unbedingt mal anchecken, denn es lohnt sich wirklich sehr! Ich bin auch sehr auf hoffentlich zukünftige Werke dieser Band gespannt, denn ich gehe davon aus, dass Nekrarchon ihr ohnehin schon großes Potential noch weiter ausbauen werden. Und live möchte ich dieses schwarze Ungetüm auch mal sehen. Das ist bestimmt sehr beeindruckend.

Hades entsendet seine todesmetallischen Schergen Nekrarchon, bewaffnet mit "Gehinnam", in die Welt der Sterblichen, um seinen Mantel der Verwesung über uns zu legen und in die endlose Tiefe seines Reiches hinabzuziehen! Necropolis awaits you!!!!

9,5 Punkte!


Songs:

1. Cathode (Instrumental)
2. Repentance
3. Merge
4. Consecration
5. Orison (Instrumental)
6. Baptism
7. Chrism
8. Eucharist
9. Anode (Instrumental)
10. Unction (Instrumental)

Spielzeit: 39:27

// Rudi

 ec

: Rezeption Collapse

© hotel666 2006-2024 - All rights reserved
designed by EyeSeeRed.com
top