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Review zu The Foreshadowing - Seven Heads Ten Horns - 1320 Hits
disc Band: The Foreshadowing
Album: Seven Heads Ten Horns
Genre: Doom Metal
Rls. Datum: 22.04.2016
Label: Cyclone Empire Records
Laufzeit: 55:32
Wertung: 9.5 / 10.0
 
Ha! Und mal wieder eine coole Band, die mir bisher noch nicht geläufig war. Und zwar handelt es sich um die Italiener The Foreshadowing, die nun über Cyclone Empire ihre bereits vierte Scheibe "Seven Heads Ten Horns" veröffentlicht! Hätte ich mal eher etwas von dieser Band mitbekommen, denn die Scheibe ist wirklich geil! Und wer sich über den Albumtitel wundert, es beschreibt das Biest der Apokalypse aus der Johannes-Offenbarung. Ich möchte dieses Mal auch erst mit dem nichtmusikalischen Inhalt dieser Scheibe beginnen. Ist bereits der Albumtitel biblisch-apokalyptisch, wird dieser Faden im Konzept von "Seven Heads Ten Horns" weitergesponnen. Das Konzept des Albums beinhaltet den Untergang des heutigen Europas bzw. der EU als das aktuelle Babylon hervorgerufen durch den Hass und der Intoleranz gegenüber anderen Kulturen, Sprachen und kulturellen Gepflogenheiten. Ihr seht, das Thema ist mehr als aktuell (am Ende meines Reviews habe ich mal die einzelnen Songerläuterungen aus dem Infoblatt kopiert). So entsteht in Kombination mit biblischen Referenzen, dem Bandnamen (Vorahnung), dem okkult wirkendem Bandlogo und dem absolut phänomenalen Cover, welches, die dem Untergang geweihte, Mutter Europa in einem apokalyptischen Szenario aufzeigt, und mit der Musik ein wahrhaftig düsteres und hoffnungsloses Bild einer vielleicht gar nicht so unrealistisch wirkenden Zukunft unseres Kontinenten... alleine der aktuell überall zu beobachtende Rechtsruck in Europa ist schon sehr beunruhigend.
Allein mit dem Konzept und der visuellen Präsentation hatte mich The Foreshadowing schon am Haken. Fehlt also nur noch die Musik :)! Wenn ihr auf Doom Metal mit unkitschigem Gothic Metal-Einschlag steht, seid ihr hier auf alle Fälle schon mal richtig. Wie gesagt, kenne ich die ersten drei Scheiben nicht, aber das was mir The Foreshadowing servieren hat es wirklich in sich. Nach einem altertümlich klingenden und sehr schönem Akkustikintro beginnt es auch schon beeindruckend und geht auch die ganze Scheibe so weiter. Der Natur des Musikstils entsprechend ist das Tempo der Songs eher gemächlich, machen dabei aber ordentlich Druck ohne die Intensität der bedrückenden Atmosphäre zu verlieren. Sauber! The Foreshadowing gelingt es ihren, teils überlangen, Songs viel Dynamik und Abwechslung zu verleihen, so dass sie ihre Spannung nicht verlieren. Es wird viel mit ruhigen Parts gespielt, die die dann einsetzenden Gitarren umso wuchtiger klingen lässt. Betörend, mitreißend, schön und düster zugleich. Natürlich lebt solche Musik auch von ihren Melodien und die sind wirklich umwerfend! Voll trauriger Schönheit ziehen sie einen in ihren Bann, denn sie klingen wirklich umwerfend und geben der Musik ihre nötige Tiefe und Düsternis, was gerade bei dem thematischen Konzept mehr als wichtig ist. The Foreshadowing sind auch Freunde des Keyboards, denn sie nutzen es wirklich sehr gerne und zum Glück auf eine Art und Weise, die die Atmosphäre ihrer Musik nicht zerstört, soll heißen, dass es hier keine kitschigen Dudelmelodien gibt, sondern episch wabernde Soundwände oder verspielt klingende und schöne Melodien. So gefällt mir das :).
Gesanglich bieten uns The Foreshadowing passend zur düsteren und melancholischen Atmosphäre dieses Albums eine wunderbar warme und leicht tiefe Klarstimme, die voller Inbrunst und Emotion einer düsteren Zukunft entgegen singt. Die Stimme des Sängers strahlt dabei eine ergreifende Tristesse aus, welche sie wie eine Decke über euch legen wird und euch auf der Reise durch dieses Album nicht mehr loslässt. Beeindruckend! Eine Frauenstimme oder Chöre gesellen sich zur Atmosphärischen Unterstützung auch dazu und verfehlen ihre Wirkung absolut nicht.
Soundtechnisch gibt es auch absolut nichts zu meckern, denn die moderne Produktion ist sehr gelungen und klingt nicht überproduziert. Der Gesamtsound macht ordentlich Druck, ist heavy und die Gitarren kratzen schön :). Die Produktion lässt allen Instrumenten auch genügend Raum, um sich zu entfalten und ist zum Glück nicht undifferenziert, so dass die vielen Feinheiten in den Liedern nicht untergehen.
Ich bin von "Seven Heads Ten Horns" wirklich sehr angetan, denn die Musik ist wunderschön und wenn ihr auf düsteren und doomigen Metal steht, der die Heaviness nicht missen lässt, solltet ihr, die auf Paradise Lost, My Dying Bride oder auch Katatonia steht, auf alle Fälle ein Ohr riskieren. Es lohnt sich!


9,5 Punkte für ein wirklich beeindruckendes, dunkles und mitreißendes Werk!


Songs:

1. Ishtar (Instrumental) 02:31
2. Fall Of Heroes 04:57
3. Two Horizons 05:16
4. New Babylon 06:52
5. Lost Soldiers 04:46
6. 17 06:10
7. Until We Fail 04:54
8. Matyrdom 06:01
9. Nimrod (The Eerie Tower/ Omelia/ Collapse/ Inno Al Dolore) 14:05

Spielzeit: 55:32


Track by track:

ISHTAR – an instrumental pilgrimage towards the tower through the door of Ishtar.

FALL OF HEROES – the so-called heroes prepare themselves to fall from the crumbling tower they erected.

TWO HORIZONS – A mourning doom ballad places us in a difficult dilemma: to stay, or leave?

NEW BABYLON – in the central square of a town, a fire is burning like a thorn in the side of The Great Europe.

LOST SOLDIERS – The stranger, the loner, the outsiders faces different people, places and words and fights alone for a lost battle.

17 – The scarlet woman riding a beast coming out of the sea, with seven heads and ten horns: all is written in the revelation 17 is coming back to our days.

UNTIL WE FAIL – The prophets of religion confess their falsity and their will of corrupting people’s minds in a delirious soliloquy.

MARTYRDOM – Not far from here, the echoes of an eastern revolution which scares us.

NIMROD - Four chapters in a suite describing the tower fall in the Babel of our times.
a) The Eerie Tower: the first movement is the tower erection,
b) Omelia: a brief intermezzo bringing us into a dreamlike universe.
c) Collapse: doom and heavy riffs filled with melancholic flavour show the final act of the tower’s collapse.
d) Inno al Dolore: The national anthem of the decay of Modern Europe.

// Rudi

 ec

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