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Interview mit A Traitor Like Judas
Band: A Traitor Like Judas
Homepage: http://www.atraitorlikejudas.com
Datum: 10.04.2006
 
band_logo

Hier ein kurzes Interview mit der Braunschweig Band A Traitor like Judas. Geführt im April 2006 mit Bassman Jan Decker. Wir danken für die informativen Antworten und wünschen der Band alles Gute für die Zukunft!!!

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1.) Habt ihr oder einige von euch vorher in anderen Bands gespielt bzw. tut dies
immer noch? Erzählt mal euren musikalischen Werdegang?

Dan und ich haben schon vorher in diversen Bands zusammen Musik gemacht. Björn und Dan hatten auch vorher schon mal ein Projekt und ebenso Dan und Phill. Hier ist halt alles recht dörflich und wenn man sich entscheidet eine Punkband zu machen, kommen nur eine Hand voll Leute in Frage. Wir haben also dies und jenes gemacht und viel ausprobiert bis wir dann, schwer beeindruckt von der HC-Newschool-Welle, die immer mehr Metal Attitüde annahm, zueinander fanden. Bis auf Christoph, ich glaub der wohnte zu der Zeit noch in Celle und kam dann mit zwei Jahren Verspätung zu uns. Ja, und dann ging´s halt los. Der Rest ist aus unserer Band- Bio unter https://www.myspace.com/atraitorlikejudas zu entnehmen.

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2.) Was ist aus Parker Frisbee geworden. Wenn ich richtig informiert bin, war das der direkte ATLJ Vorläufer, oder?

Ja, so hießen wir bevor Christoph zu uns kam. Ich fand den Namen nicht schlecht, aber irgendwie passte er nicht zu unserer Musik. Wir hätten wohl eher Surfmusik spielen sollen (Für alle die es nicht wissen: Parker Frisbee ist ein Charakter aus „Der ??? Folge „Die Perlenvögel“.

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3.) Auf welche Veröffentlichungen könnt ihr bislang zurückblicken, was für
Veröffentlichungen sind geplant?

Also da kam 2002 erst mal unsere MCD „Poems For A Dead Man“ , ein Jahr später dann unser full-length debut „Too Desperate To Breathe In“. Dann 2004 eine split-cd mit UNDER SIEGE unter dem Titel „Ten Angry Men“ und schließlich „Nightmare Inc.“ im Jahr 2005. Wir planen eine weitere Veröffentlichung in voller Länge, die wahrscheinlich nächstes Jahr erscheinen wird.

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4.) Was macht ihr sonst so (Berufe, Hobbies)?

Wir sind alle mehr oder weniger in unsere Berufe, Studiengänge etc. einbezogen. Christoph macht eine Lehrerausbildung und ich studiere Soziologie. Phill geht zur Technikerschule und schafft auf dem Bau. Björn macht jetzt bald eine Ausbildung zum Krankenpfleger und Dan organisiert Veranstaltungen und widmet sich verschiedenen logistischen Aufgaben im JUZ B58 in Braunschweig. Was an Zeit über bleibt, stecken wir in die Band. Aber oft ist es eben auch anders herum, so dass man manchmal ganz schön ins Schleudern kommt.

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5.) Gibt es irgendwelche nennenswerten Einflüsse (Religion, Zeitgeschehen usw.)
für eure Musik? Was behandeln eure Texte?

Wir hatten in der Vergangenheit öfter mit Missverständnissen wegen unseres Bandnamens zu tun. Da gab es immer wieder Leute die es sich einfach gemacht haben, oder zu borniert waren und uns antisemitische oder militaristische Tendenzen angedichtet haben. Das ist Quatsch. Ansonsten setzten sich unsere Texte auf jeden Fall mit religiösen und zeitgeschichtlichen Phänomenen auseinander. Es geht um Fragen wie und warum es möglich ist, dass ganze Völker aufgrund religiöser Dogmen oder moralischer Normen ausgelöscht werden oder darum, dass wir uns immer fremder werden und es keine Solidarität mehr unter den Menschen gibt, weil es schon schwer genug fällt, an sich selbst zu glauben. Wir leben inzwischen mit so vielen Lügen, dass wir die Wahrheit nicht erkennen könnten, auch wenn wir sie vor uns hätten. Bleibt zu fragen was Wahrheit bedeutet und ob es so etwas überhaupt gibt, so kommt man vom einem ins andere, eine Krankheit hat viele Symptome.

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6.) Gibt es etwas bestimmtes, das Ihr mit eurer Musik ausdrücken oder vermitteln wollt?

Sie soll ihm im Idealfall vermitteln dass da fünf Typen sind, die Spaß an der Sache haben, die sich für nichts zu schade sind und Wert darauf legen auch erreichbar zu sein bzw. dialogfähig zu bleiben. Wir freuen uns immer wenn die Leute direkt nach dem Konzert zu uns kommen und uns anquatschen. Als ich angefangen habe, mich mit Punk, HC, Metal etc. zu beschäftigen, hat mich der Gemeinschaftsgedanke am meisten fasziniert. Wenn man noch sehr jung ist, braucht man ganz dringend Menschen mit denen man sich über das austauschen kann, was gerade so abgeht. Es ist auch wichtig dass es ein aktives und auch kreatives Umfeld ist, damit man Selbstbewusstsein entwickelt, ohne unter diesem krassen Druck unserer Leistungsgesellschaft zerdrückt zu werden. Natürlich muss man sich auch das früher oder später geben, aber es ist, glaube ich, wichtig, das erst mal anders mitzubekommen.

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7.) Wie sieht die Zukunft aus? Was habt ihr geplant?

Wie gesagt, wir wollen nächstes Jahr eine CD veröffentlichen und natürlich möglichst viele Shows spielen.

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8.) Ihr wart ja mit vielen Bands wie z.B. Caliban oder As I Lay Dying auf Tour. Wie liefen diese Touren für euch. Werdet Ihr anständig bezahlt, also lohnt es sich auf solch einer Tour. Wie waren die Resonanzen auf euren Sound und wie war das Verhältnis unter den Bands?

Nein, wir sind niemals Touren mit diesen Bands gefahren. Wir haben gelegentlich zusammen an einem Abend gespielt. Das waren Konzerte wie die anderen auch. Wenn Bands wie Caliban oder As I Lay Dying den Headliner machen, sind natürlich etwas mehr Leute da. Wir haben einmal mit As I Lay Dying in Karlsruhe gespielt, das war echt lustig und die Jungs waren auch okay.

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9.) Seit wann hört ihr Metal, wie seid ihr dazu gekommen?

Ich höre, seit ich harte Musik höre, so ziemlich alles quer durch. Ich bin mit Exploited, Black Flag, Toy Dolls und Schlachtrufe BRD aufgewachsen, habe aber auch Platten von Obituary, Death, Iron Maiden und Black Sabath in meiner Sammlung gehabt. Dann kam irgendwann auch Ami-Hardcore und das ganze Schwedenzeuch á la Satanic Surfers, Breach, Raised Fist etc.. Bei den anderen ist es wohl ähnlich außer bei Christoph und Björn, die waren auf jeden Fall schon immer enger am Metall.

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10.) Könnt ihr euch vorstellen, mal von der Musik zu leben? Hofft ihr das eines
Tages mal zu können, oder ist es ein Hobby und zieht ihr ein geregeltes Leben
vor?

Machen wir uns nichts vor, mit Musik Geld zu verdienen, und gerade mit der Musik wie wir sie machen, ist verdammt hart. Ich glaube nicht, dass wir da jemals von leben könnten. Das geht den meisten Bands aus diesem Genre wahrscheinlich genau so. Bei uns bleibt eigentlich nichts über, die Traitor-Maschine frisst alles auf.
Falls das doch mal möglich sein sollte, bin ich der letzte der sagt „Nö, hab ich keine Lust drauf“, aber wie gesagt...
Ich für meinen Teil will das so lange machen wie es geht. Mir geht es darum Shows zu spielen, unterwegs zu sein, Touren zu fahren und möglichst viel zu sehen.

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11.) Mit wem würdest/würdet du/ihr am liebsten mal zusammen arbeiten?
Lebende wie Tode sind erlaubt. Wie würde deine Traumband aussehen?

Es gibt einen Haufen guter Musiker in guten Bands, aber die meisten kenne ich nicht und kann daher nicht sagen, ob ich mit denen klar kommen würde. Natürlich würde es mir ganz gut gefallen, mit Größen wie z.B. Opeth, Mastodon oder At The Gates zusammenzuarbeiten, aber wenn man persönlich nicht zusammenpasst, nützt die geilste Band nichts. Da bin ich vielleicht einfach nicht Profi genug.

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12.) Mal was zur Unterhaltung. Was war denn eurer schlimmster Patzer auf der
Bühne oder im Studio?

Es gab schon einige unangenehme Situationen, von der typischen gerissenen Saite, dem verpatzten Einsatz bis hin zum Stolpern und hinfallen, aber so richtig in Grund und Boden geschämt, hab ich mich eigentlich nie. Allerdings hatten wir auch so immer genügend zu lachen, aber das ist Situationskomik. Wenn man zwölf Stunden zusammen in einem Bus sitz, tun sich Abgründe auf.

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13.) Gibt es einen Song, den du gerne geschrieben hättest?

Oh ja, da gibt es einige. Ich verweise auf die Frage nach dem Geldverdienen.
Aber um mal einen Klassiker zu nennen: „Master Of Puppets“ – Metallica

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14.) Wie steht Ihr zu dem ganzen „Metalcore ist trendy“ gerede? Auch wenn Ihr alles andere als MTV kompatibel seid, werdet Ihr dieser Szene zugeordnet. Ich bin z.B. der Meinung das diese Szene wichtig für den Metal und Hardcore ist, weil einfach neue Fans dazukommen, die früher oder später auch die Ursprünge für sich entdecken.

Ich glaube Metalcore ist bald überhaupt nicht mehr trendy. Im Moment machen ein paar Bands rund um den Globus etwas Kohle damit, aber die Trends in der Musikbranche sind derartig schnelllebig, dass das nicht mehr lange so bleibt. Im Moment scheint dieses 80er Heavyrock-Zeug immer populärer zu werden und die Leute sehen aus wie Guns´n´Roses früher. Wenn ich auf Shows gehe, sehen die Kids meistens alle gleich aus. Sie definieren sich über Klamotten, die dazu passende Attitüde und posen mit Fotos von sich und „jemanden aus ´ner ganz tollen Band“ im Internet. Wenn du von der Hardcoreszene sprichst, frage ich mich, wo sind die smarten Leute? Was ist mit d.i.y.?! Alles ist auf Konsum ausgelegt. Was zählt ist möglichst cool zu sein und nicht zu zeigen wer man ist. Es ist schwierig zu werden wer man ist, dabei auch noch cool auszusehen ist so gut wie unmöglich.

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15.) Abschließend ein paar Sätze von euch an unsere Leser!!!

Also, kommt runter von der Couch und zu unseren Shows, sprecht mit uns, besucht unsere Web- oder myspace-Seite unter https://www.atraitorlikejudas.com . Ansonsten macht euer Ding und kümmert euch um eure Leute. Versucht aus dieser Welt einen angenehmen Ort zu machen!

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// bazzshot666

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