Vom angenehmen Erlebnis bei meinem ersten Besuch bei den Rockfreaks angefixt, fällt die Entscheidung wieder nach Siegen zu fahren nicht schwer. Bei schönem Wetter und ohne Zeitdruck vergeht auch die Fahrt wie im Fluge. Vor dem VORTEX haben sich schon einige eingefunden, um das erste Bier zu genießen und ein wenig zu Plauschen.
Kurz darauf entern die BLUES PILLS zur besten Abendzeit die Bühne und legen gleich energiegeladen los. Nach ein paar Minuten des "Beschnupperns“ und der charmanten Aufforderung von Sängerin Elin, doch ein wenig näher an die Bühne heranzukommen, werden die Reaktionen immer stürmischer. Elin steigert sich in einen wahren Rausch, was nicht nur ihr Schellenkranz zu spüren bekommt. Ihre Stimme ist kraftvoll und rauchig und zieht die Aufmerksamkeit unweigerlich auf sich. Aber auch Gitarrist Dorian kann durch seine leidenschaftlichen Gitarrensoli punkten und bekommt für jedes einen Extra-Applaus. Die BLUES PILLS rocken amtlich, hier ein bisschen Black Crows, da ein bisschen Janis Joplin. Ganz klar, dass sie nach dem regulären Set die Bühne noch nicht verlassen dürfen. Nach kurzer Konferenz legt das sympathische Quartett noch einen Song nach. Danach ist dann leider wirklich Schluss, obwohl die Anwesenden dies mit weiteren „Zugabe“-Rufen und viel Applaus zu verhindern versuchen.
Setlist: Bliss – Sweet De – Devil Man – Little Sun – Mind Exit – Astral Punk – Black Smoke
Nach kurzer Umbaupause wird die Nebelmaschine wieder exzessiv angeworfen, und GOLDEN VOID nehmen Aufstellung. Mit frischen Getränken versorgt finden sich alle wieder vor der Bühne ein. Es dauert keinen Song und man frisst Isaiah, Camilla, Aaron und Justin sprichwörtlich aus der Hand. Auf und vor der Bühne wird nun heftig gerockt und noch ordentlicher geschwitzt. Ganz egal, ob es sich nun um ein langsameres, psychedelisches Stück handelt oder um einen schnellen Song. GOLDEN VOID gehen absolut in die Vollen. In den Songpausen schlürft Isaiah genüsslich an seinem Cocktail und macht wirre Ansagen, über die sich Camilla prächtig amüsiert und mit einem Augenzwinkern kommentiert. Kurz darauf verzaubert sie wieder mit wunderschönem Gesang. Einfach nur herrlich! Auch hier vergeht die Zeit wie im Fluge. Und wie schon bei den BLUES PILLS müssen auch GOLDEN VOID ein paar Extrasongs auspacken. Das tun die Amis nur zu gerne, und so wird noch einmal alles gegeben. Nicht ohne sich vorher bei ihrer Vorband zu bedanken. Dorian bekommt dann auch noch Isaiahs Gitarre in die Hand gedrückt und darf ein weiteres Solo zum Besten geben. Das hebt die Stimmung ein weiteres Mal in ungeahnte Höhen, ehe sich GOLDEN VOID musikalisch verabschieden und nach dem Gig zahlreiche Hände schütteln, Platten signieren und sich mit den Anwesenden unterhalten.
Setlist: Art of Invading - The Curve - Rise to the Out of Reach/Smiling Raven - Jetsun Dolma - Badlands - Atlantis - Virtue - Shady Grove - Garden (Groundhogs Cover)