Es gibt nicht viel, für dass ich alles stehen und liegen lasse, aber eine Headlinershow von SÒLSTAFIR gehört definitiv dazu. Gleichzeitig wird auch das 7-jährige Bestehen des VORTEX gefeiert. Also heißt es nach einem chaotischen Frühdienst schnell die Fotosachen gepackt und die Hühner gesattelt. Die Autobahn ist zum Glück staufrei, so dass ich nach etwas mehr als zwei Stunden Siegen erreiche. Das VORTEX entpuppt sich als kleiner, gemütlicher Laden. Personal und Besucher machen einen sehr entspannten Eindruck, so dass sofort ein Wohlfühl- und „Wieder-herkommen-will“-Faktor gegeben ist. Das „Sold Out“-Schild an der Tür spricht ebenfalls eine deutliche Sprache, und so wird es nach und nach recht kuschlig im Konzertsaal.
Nachdem die letzten technischen Probleme beseitigt sind, betreten SÒLSTAFIR gegen 22.30 Uhr die Bühne und legen zum ausklingenden Intro mit „78 Days In The Desert“ los. Der Alltagstress fällt sofort von einem ab und man taucht in eine andere Welt ein. Während ich mit knipsen beschäftigt bin oder zu den rockigen Gitarren wie Schilfgras im Wind hin- und herwiege, wirkt das konsumierte Bier bei einigen wie Treibstoff. Denn es wird einiges an Energie freigesetzt, was sich in ausgelassenem Hüpfen äußert. Außerdem wird schnell klar, dass sich hier beinharte SÒLSTAFIR-Fans im Publikum befinden, die Addis Ansagen auswendig kennen und diese wie einen Pistolenschuss intonieren, so dass selbst Addi am Ende kapituliert. „Köld“ wird um mich herum begeistert mitgesungen. Hui! Am Ende lohnt es sich für SÒLSTAFIR eigentlich gar nicht, sich von der Bühne zu kämpfen, um die „Zugabe“-Rufe zu genießen, da der Weg zur Tür ziemlich beengt ist und sie zwei Sekunden später wieder auftauchen. Bei den Klängen von „Fjara“ geht erneut ein jubelnder Ruck durch die Anwesenden. Zu allerletzten Song des Abends „Goddess Of The Ages“ wird noch einmal ausgelassen getobt. Danach ist leider endgültig Schluss. Und eigentlich bleibt wieder nur der Standardsatz: viel, viel zu kurz.
Setlist: Ljósfari(Intro) – 78 Days In The Desert – Þin Orð – Ljós I Stormi – Svartir Sandar – Sjuki Skuggin – DURAN – Köld – Djakninn II Fjara – Goddess Of The Ages
Der Abend ist aber zum Glück noch nicht zu Ende, denn nun gibt es 80er Jahre-Musik aus der Konserve. Bei mir macht sich so langsam aber sicher die Müdigkeit breit. Aber eines ist sicher, das war nicht der letzte Besuch im VORTEX.