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Festival - Freakvalley Festival 2013
30.05.13, 15:00 - 01.06.13, 23:59
Freakvalley Festival 2013
30.05.-01.06.2012 ORANGE GOBLIN | UNCLE ACID AND THE DEADBEATS | LONG DISTANCE CALLING | CAUSA SUI | THE MACHINE | ASTEROID | BRUTUS | NIGHTSTALKER | ORANGE SUNSHINE | THE MUGGS | APE MACHINE | STONED JESUS | BUSHFIRE | ABRAHMA | THE :EGOCENTRICS | PET THE PREACHER | PYRAMIDAL | MAMONT | KATLA | BANDA DE LA MUERTE | WOLVERINE BLUES | MOONLESS | RADAR MEN FROM THE MOON Ticket: 49€ zzgl. Gebühren im VVK alle Infos: http://www.freakvalley.de
Die Rock Freaks aus dem Umkreis Siegen veranstalten auch in diesem Jahr wieder das FREAK VALLEY FESTIVAL. Vom 30.Mai bis zum 01. Juni 2013 öffnen sich die Tore des Festivalgeländes in Netphen-Deuz. Auch in diesem Jahr wurden keine Mühen gescheut, und ein ansprechendes Line Up auf die Beine gestellt.
ORANGE GOBLIN sind eine Heavy Rock/Stoner-Bandaus England, die zur Speerspitze der Szene gehören. Mitreißende Rhythmen und die kraftvolle Stimme von Frontmann Ben ziehen den Hörer umgehend in andere Sphären. Auf eine intensive Performance darf man sich auch bei UNCLE ACID&THE DEADBEATS freuen. Treibende Gitarren, psychedelische Orgelklänge und eine elektrisierende Stimme werden sich gnadenlos in den eigenen Gehörgang fräsen. LONG DISTANCE CALLING haben im März ihre erste Headliner Tour absolviert und konnten dabei durchweg positive bis enthusiastische Reaktionen verbuchen. Mit „The Flood Inside“ haben die Münsteraner ein granitstarkes, frisches Album in der Hinterhand und mit Marsen einen versierten Sänger an Bord. Gänzlich ohne Gesang kommen RADAR MEN FROM THE MOON aus. Das Trio aus den Niederlangen konzentriert sich komplett auf die eigenen Instrumente und die Klänge, die man ihnen entlocken kann. Ordentlich gerockt wird bei BRUTUS. Allerdings haben die Norweger einen guten Schuss Blues im Blut, und der Sound versetzt einen mal eben locker 25 Jahre zurück. Den Spagat zwischen psychedelisch und melancholisch schaffen ASTEROID aus Schweden perfekt, während sich die Landsmänner und –frau von KATLA in deutlich tieftönendere Fahrwasser begeben. Komplettes Line Up: Long Distance Calling – Asteroid – Bushfire – Katla – Uncle Acid & The Deabeats – Banda De La Muerte – Brutus – Mamont – Moon – Naam – Orange Sunshine – Pet The Preacher – The Egocentrics – The Muggs – Orange Goblin – Causa Sui – Abrahma – Ape Machine – Nightstalker – Pyramidal – Radar Men From The Moon – Stoned Jesus – The Machine – Wolverine Blues Ticket: 49€ im VVK gültig für alle 3 Tage inkl. Parken und Camping Alle Infos: http://www.freakvalley.de // wiebke
Auf zu neuen Ufern – die Dritte. Es geht ins Siegerland zum Freak Valley-Festival. Nachdem die vielen Kurven nach Netphen-Deuz genommen sind, erwartet den Besucher ein großes „Welcome To Freak Valley“ Schild. Die gut lesbaren Hinweisschilder leiten einen sicher zum Camping- bzw. in meinem Fall zum Tagesparkplatz.
Vor dem Einlass hat sich bereits eine ordentliche Schlange am Bändchenstand gebildet, so dass ich BUSHFIRE – obwohl es dank zahlreicher helfender Hände am Eingang schnell vorangeht – nur akustisch zu Gemüt bekomme. Der Fünfer groovt sich gewaltig voran und der Gesang von Frontmann Bill kommt als ungleich dreckigere Version von Dave Wyndorf daher. Cooler Auftakt. Augenscheinlich und live vor der Bühne führe ich mir dann KATLA zu Gemüte. Die Schweden, um die Maske tragende Frontfrau Lisa geben sich ganz ihrem 70ies Rock hin. Dabei reicht das Spektrum von ganz leisen zarten Tönen bis zum heftigen Einsatz der Schlagzeugbecken. KATLA bringen die Leute schnell zum Witwippen und sorgen bisweilen für einige hypnotische Augenblicke. Setlist: Intro – Haze – Horsehead – Instrumental – Bagdad – I Will Hunt You – neuer Song – Foaming - Psyk ASTEROID haben eine gehörige Menge Blues im Blut. Leidenschaftlich und mit viel Herzblut zelebrieren die Schweden ihre Musik. Gitarrist Robin und Bassist Johannes teilen sich den Gesang, wobei Robin ein bisschen rockiger zu Werke geht und manchmal auch ein wenig neben dem Ton liegt. Macht aber gar nichts, denn ASTEROID haben so viel Spaß auf der Bühne, was schnell auf das ungemein dankbare Publikum überschlägt, so dass auch ein kurzes „Happy Birthday“ für Robins Freundin geschmettert wird. Setlist: Karma – Disappear – Sim Sala Blanco – Move – Exit – Garden – Water – Lady – Time – Big T – Super - Fire Irgendwie ist die Zeit wie im Flug vergangen. Es dunkelt, und der Headliner steht in den Startlöchern. LONG DISTANCE CALLING haben es auch hier bei den Fans nicht schwer. Ihr Enthusiasmus reißt die Leute unweigerlich mit. Zu den Instrumentalhymnen wird getanzt, mit dem Kopf genickt und gehüpft. Aber auch die Stücke mit Martens Gesang werden gut aufgenommen. Gitarrist Dave trägt die Haare endlich offen und schüttelt sie nur allzu gern, während Flo auf seiner Seite viele Grimassen zieht und die Leute schelmisch angrinst. „Black Paper Planes“ wird fleißig abgefeiert, aber auch das abschließende „Arecibo“ entwickelt sich zum Gassenhauer, so dass LONG DISTANCE CALLING wieder ein äußerst zufriedenes Publikum zurücklassen. Setlist: Into The Black Wide Open – Inside The Flood – The Figrin D´an Boogie – Nucleus – Tell The End – I Know You Stanley Milgram – Ductus – Black Paper Planes – Fire In The Mountain – The Man Within – Aurora – Arecibo Anschließend nehme ich den Shuttleservice zum Parkplatz in Anspruch, der – wie übrigens alle wichtigen Dinge – von der Bühne aus angekündigt wird. Die netten Jungs setzen uns sicher ab, so dass mir der matschige Weg durch den dunklen Wald erspart bleibt. Freitag, 31.05.2013 Die Nacht war irgendwie kurz, und ich fühle mich ganz schön gerädert. Dabei hab ich noch nicht mal in einem Zelt schlafen müssen… Das Wetter kann sich auch nicht so ganz entscheiden, ob es nun nieseln soll oder nicht, so dass die frühen Vögel nur langsam vor der Bühne eintrudeln. Ich bewaffne mich mit einem frisch gebrühten Latte Macciato und begebe mich zu BANDA DE LA MUERTE. Die Argentinier spielen einen wilden Mix aus Punk, Rock´N´Roll und Doom. Leider hat Frontmann/Gitarrist Xon arge Probleme mit seiner Klampfe, die phasenweise komplett den Geist aufgibt. Er lässt sich davon zum Glück aber nur partiell ärgern und tobt ohne über die Bühne. Allerdings kann er gegen seinen Gitarristen nur wenig ausrichten, der hat einfach die wilderen Posen drauf. Auch wenn noch nicht viele Nasen anwesend sind, es herrscht eine klasse Stimmung, und BANDA DE LA MUERTE werden wärmstens beklatscht. YAMA sind kurzfristig auf das Billing gerutscht. Die Niederländer rocken schon ganz kräftig, haben auch eine gehörige Portion Blues im Blut, was sich immer wieder beim Gebrauch einer Mundharmonika bemerkbar macht. Frontmann Alex hat sichtlich Spaß und flirtet fleißig mit dem Publikum. Nicht schlecht. MAMONT haben ein Geburtstagskind in ihren Reihen, denn der Schlagzeuger feiert heute seinen Ehrentag. Die Schweden beginnen hypnotisch mit „Mammuten“. Das Stück hat einen Rhythmus der den Körper unweigerlich in Schwingung bringt. MAMONT zelebrieren Rock der angenehmsten Sorte, lassen hier ein bisschen Jimi Hendrix raushängen und dort ein wenig Black Sabbath. Yummie. Setlist: Mammuten – Jag sår ett frö – Stonehill Universe – Creatures - Sex – Satans Fasoner THE:EGOCENTRICS gehen instrumental zu Werke und kreieren sphärische Soundwälle, drücken zwischendurch auch mal auf die Tube und lassen es krachen. Nur irgendwie fehlt ein bisschen der letzte Pep. Als nächstes sind PET THE PREACHER an der Reihe. Und die haben mit Christian einen optischen äußerst auffälligen Frontmann in ihren Reihen. Der Sound schallt rhythmisch knackig aus den Boxen, so dass gepflegtes Kopfnicken angesagt ist. Mit ein wenig Dreck und noch mehr Laszivität in der Stimme verschafft sich Christian ungeteilte Aufmerksamkeit. PET THE PREACHER lassen fast unbemerkt ein wenig Grunge in ihrem Sound einfließen, was mir besonders gut gefällt. ORANGE SUNSHINE finde – gelinde gesagt – ziemlich schräg. Vielleicht fehlt mir aber auch nur der richtige Blickwinkel, denn ich verzichte – im Gegensatz zum Schlagzeuger – auf bewusstseinserweiternde Substanzen. Besagter Schlagzeuger erinnert mich im Laufe des Gigs immer mehr an Animal aus der Muppetshow, zum einen aufgrund seiner Action hinter dem Schlagzeug, zum anderen aufgrund seines rauen Gesang. Setlist: All Access – Did You Tell Her – Distortion Of D – Straight Shooting – Thank You – Rock Me – Hush Hush – Free – Gimme Shelter THE MUGGS beanspruchen für sich, die hässlichste Band der Welt zu sein. Kann man sicher drüber streiten. Dafür machen die Detroiter erdigen Rock inklusive Orgel und haben sichtlich Spaß auf der Bühne. Ich lasse mich anstecken und rocke einfach mit. Setlist: Doc Mode – Gonna Need/Help – Slow Curve – Never Know Why – 6 To Midnight – Sturm/Beardsloy – Get It On – Down Below – Rattlesnake Shake BRUTUS entwickeln sich für mich zu einem der Überraschungen des Freak Valley Festival. Die Norweger kommen unglaublich sympathisch rüber und bringen die Leute vom Punkt weg zum Tanzen. Die Gitarren singen herrlich, die Schlagzeugbecken befinden sich im Dauereinsatz, und Frontmann Joakims charakterstarkes Organ rundet die 70er Rockmucke galant ab. Nach ein paar Bier gerät der Herr auch arg in Redelaune, was seinen Mitmusikern das eine oder andere Grinsen ins Gesicht treibt. BRUTUS gehören hier ganz klar zu den Gewinnern. Setlist: Hymn – Big Gut – Hellhound – Blues Pills – Mystery Machine – Golden Town – Personal Riot – Can´t Help Wondering - Blues Mittlerweile ist es dunkel geworden. Die Reihen sind gepackt und alles wartet gespannt auf UNCLE ACID & THE DEADBEATS. Die Bühne wird zugenebelt und blau ausgeleuchtet, dann betreten die Briten die Bühne und erwischen einen beeindruckenden Einstieg. Die Fans liegen dem Quartett postwendend zu Füßen. Die Gitarren klingen wuchtig, und die – zum Teil mehrstimmigen – Vocals haben zum Teil Beatles-Charme. Ich persönlich werde von dem Zwiegestirn „Mount Abraxax/Mind Crawler“ total weggepustet. UNCLE ACID & THE DEADBEATS verstehen es meisterhaft eine hypnotische Stimmung heraufzubeschwören und gleichzeitig voranteibend zu rocken. Beeindruckender Auftritt! Setlist: I´ll Cut You Down – Chrystal Spiders - Mount Abraxax – Mind Crawler – I´m Here To Kill You – Valley Of The Dolls – Desert Ceremony – Death Door – Poison Apple II Over And Over – Vampire Circus NAAM hatten mich ja schon in Berlin begeistert. Auch diesmal enttäuschen die New Yorker nicht und zelebrieren zu psychedelischen Lichteffekten ein tolles Set. Es wird gebrummt und gebrüllt, gesummt und gesungen. Sphärische Orgelsounds treffen auf rockige Gitarren. Hier und da ein Break und ein Solo sorgen für Abwechslung. NAAM erhalten viel Applaus und spielen sich in einen kleinen Rausch und übertragen die Energie auch auf die Fans. Stimmungsvoller Ausklang des zweiten Festivaltags. Setlist: A Call – Vow – Skyling Slip - Pardoned Pleasure - Improv Jam – Starchild - Icy Row – Skyscrapers - Brightest Sight - On The Hour – Beyond – Kingdom - Drain You - Black Ice Samstag, 01.06.2013 Das Wetter weiß heute auch nicht so genau, was es denn nun wirklich will. Auf alle Fälle ist es ungemütlich. Ergo lasse ich es ein wenig langsamer angehen und warte einen Regenschauer ab, so dass WOLVERINE BLUES für mich den Anfang des letzten Festivaltages markieren. Der Fünfer aus der Ukraine kommt mit angenehmen Stoner Rock daher und lässt die ersten Mähnen flattern. ABRAHMA legen hiernach eine ziemlich sperrige Performance auf die Bretter. Zum Teil eingängig rockend, dann wieder mit bluesigen und psychedelischen Passagen überraschend, dann wieder ein wenig brachial, machen es die Franzosen einem nicht leicht. Dennoch kann man sich ABRAHMAs Charisma nur schwer entziehen. Setlist: Tears Of The Sun – Vodun 3 – Neptune Of Sorrow – Headless Horse – The Maze – Dandelion Dust – Vodun 2 – Honkin Water Roof PYRAMIDAL begehen ihr Set hochkonzentriert und wirken fast schon schüchtern. Auch wenn sie Rockmusik spielen, klingen die Spanier sehr sanft, was die warme Gesangsstimme von Gitarrist/Frontmann noch unterstützt. PYRAMIDAL lassen ihre Gitarren gekonnt singen und geben ihren Songs beizeiten einen Sessioncharakter. NIGHTSTALKER zelebrieren Rock mit psychedelischem Einschlag, bei dem man sofort mitrocken muss. Treibende Gitarren, ein angenehm wummernder Bass und Frontmann Argy mit einer Stimme, die ein wenig an Dave Wyndorf erinnert. Dazu haben die Griechen wahnsinnig viel Spaß auf der Bühne, schütteln ordentlich ihre Matten und schaffen es spielen, die Lebendigkeit auf das Publikum zu übertragen. Da ist es dann auch gleich gar nicht mehr so kalt. Mit „Baby, God Is Dead“ packen NIGHTSTALKER dann auch noch mal einen richtigen Ohrwurm aus, dessen Gitarrenmelodie ich auch noch Stunden später immer wieder vor mich hinsumme. Setlist: Go Get Some – Comandos – Vodoo You Do – Iron – Just/Burn – Link – Superfreak – Freakland – The Underdog – Baby, God Is Dead – Trigger Happy STONED JESUS haben mit Technikproblemen zu kämpfen, da eine Gitarre partout nicht ihren Dienst tun will. Die Jungs aus der Ukraine lassen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen, lächeln die Proleme einfach weg und leihen sich eine Klampfe von ihren Landsmännern WOLVERINE BLUES. Danach legen Gitarrist/Sänger Igor und Bassist Sergii einen ordentlichen Bewegungsdrang an den Tag und nutzen den Raum der Bühne voll aus. Der Stoner Rock perlt munter aus den Boxen und lädt zum Mitnicken ein. APE MACHINE legen im Anschluss noch drei Kohlen zu und rocken sich wirklich sprichwörtlich den Allerwertesten ab. Die Haare der Jungs fliegen permanent durch die Gegend und zeugen von Lebendigkeit und Spaß an der Musik. Das überträgt sich postwendend auf das Publikum, das APE MACHINE fleißig beklatscht. Gemächlicher lassen es THE MACHINE im Anschluss angehen, die bei den Rockfreaks gern gesehene Gäste sind. Die Niederländer spielen sich in einen Flow und lassen sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Setlist: Awe – Slooch – 1st u.p. – Soy – Solar Corona – Sphere (… or Kneiter) – Not Only - Chrystalis Als ORANGE GOBLIN loslegen, stelle ich fest, dass ich den ganzen Tag nur auf diese Band gewartet habe, obwohl ich sie vorher gar nicht kannte. Vier strubbelige Kerle, die mal eben ein Riffmonster loslassen. Haare auf, Fäuste ballen und Mitrocken! Frontmann Ben bolzt über die Bretter und nutzt seinen volumigen Resonanzkörper voll aus. Der Mann hat wirklich Schmackes in der Stimme. Außerdem hat er sichtlich Spaß, mosht und posiert, spielt Luftgitarre und bedankt sich breit grinsend für die enthusiastischen Publikumsreaktionen. Die Saitenfraktion haut ebenfalls richtig rein, so dass ORANGE GOBLIN nicht nur einen fetten stoner-rockigen Auftritt, sondern einen Bombengig hinlegen. Leider übermannt mich die Müdigkeit und die Kälte kriecht in der Umbaupause wieder in die Knochen, so dass ich nun doch vor CAUSA SUI den Heimweg antrete. Fazit: Das FREAK VALLEY FESTIVAL muss man jetzt schon zu den Highlights der noch jungen grünen Saison zählen. Top-Organisation und –Logistik, leckeres Essen und moderate Preise. Die Rockfreaks lösen kleine Probleme im Handumdrehen (z.B. Engpässe aufgrund verstopfter Toiletten) und haben zu jederzeit ein offenes Ohr. Sogar das Verfolgen des DFB-Pokalfinales wird möglich gemacht, so dass auch der Fußballfan auf nichts verzichten muss. Nächstes Jahr gerne wieder! // wiebke
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