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Event - Barge To Hell
03.12.12, 10:00 - 07.12.12, 09:00
Barge To Hell - The World´s Most Extreme Metal Cruise
Miami-Nassau-Miami 03.-07.12.2012 Artillery - At The Gates - Behemoth - Belphegor - Corrosion Of Conformity - Enslaved - Hackneyed - Holy Moses - Hypocrisy - Kampfar - Krisiun - Loudblast - Moonspell - Morgoth - Municipal Waste - Napalm Death - Paradise Lost - Possessed - Rotting Christ - Sacred Reich - Sanctuary - Sepultura - Six Feet Under - Sodom - Soilwork - Sólstafir - more soon alle Infos: http://www.bargetohell.com
Adventszeit? Scheißwetter? Reif für die Insel? Da gibt es für den geneigten Metalfan nur eine Lösung: Die Barge To Hell! Vom 3. bis 12. Dezember 2012 wird zwischen Miami und Nassau hin- und hergeschippert.
Auf insgesamt drei Bühnen gibt es ca. 40 Bands zu bestaunen, die jeweils einmal auf der Poolstage unter freiem Himmel und einmal auf einer der beiden Innenbühne auftreten werden. Dazu ein Landgang auf den Bahamas und die Annehmlichkeiten eines Kreuzfahrtschiffs und natürlich beliebte Specials wie den Bauchklatscherkontest oder Metalkaraoke. Das Line Up liest sich bis jetzt wie folgt: Artillery – At The Gates – Behemoth – Belphegor – Corrosion Of Conformity – Enslaved – Hackneyed – Holy Moses – Hypocrisy – Kampfar – Krisiun – Loudblast – Moonspell – Morgoth – Municipial Waste – Napalm Death – Paradise Lost – Possessed – Rotting Christ – Sacred Reich – Sanctuary – Sepultura – Six Feet Under – Soilwork – Sólstafir Also packt die Bikinis/Badehosen ein und bucht schnell eure Kabine&Flüge, denn die Plätze sind begrenzt. Alle Infos und Buchung auf: http://www.bargetohell.com // wiebke
Von einigen Metal Cruise erprobten Freunden dermaßen angefixt, ist der Entschluss, selbst an Board zu gehen, schnell gefasst. Ein weiterer Grund sind das nasskalte Winterwetter und die trüben Lichtverhältnisse in der Heimat. Also schnell die BARGE TO HELL gebucht, die Sommersachen in den Koffer gepackt, 14$ für die elektronische Einreiseerlaubnisse abgedrückt und den Flieger in Richtung Miami bestiegen. Die Einreiseformalitäten verlaufen reibungsloser als gedacht, so dass zwei Tage Strandurlaub auf dem Programm stehen, ehe ich mich auf der „Majesty of the Seas“ einschiffe, vorher muss man aber noch gefühlte 60x seinen Pass + sein Ticket zeigen und 23x fotografiert werden. Zur Begrüßung gönne ich mir einen Cocktail, bei dem der Fruchtsaft nur zum Färben benutzt wird. Entsprechend guter Stimmung wird zur Rettungsübung aufgelaufen, ehe das Boot mit etwa 60 Minuten Verspätung ablegt. Bei einsetzender Abenddämmerung manövriert sich der Kahn langsam aus dem Hafen, während man die beleuchtete Skyline von Miami bestaunen kann. Den Reigen an Bands des ersten Tages eröffnen EXODUS im „A Chorus Line Theater“. Mit einiger Verspätung feuern die Amis eine Thrash Granate nach der anderen ab. Gary Holt sorgt für das richtige Riffing, während Frontmann Rob Dukes nicht nur für den Gesang sondern auch für die markigen Ansagen zuständig ist. Wieviele „Single Pussies“ er nun eingesammelt hat, entzieht sich zum Glück aber meiner Kenntnis, jedoch hätten sich EXODUS an einer späteren Spielposition sicher wohler gefühlt. Setlist: The Ballad Of Leonard And Charles – Beyond The Pale – Icono – Piranha – Deathamphetamine – Blacklist – Bonded By Blood – Strike Of The Beast Weiter geht es zu KAMPFAR in die kleine „Spectrum Lounge“. Die Lichtverhältnisse sind zwar sehr ausbaufähig, die Stimmung durch die Nähe zur Band sehr intim. Dolk und seine Mannen legen energetisch und massiv mit „Mare“ los und haben die Anwesenden gleich auf ihrer Seite. Auf der kleinen Bühne wird heftig gepost und gemosht, so dass man KAMPFAR deutlich anmerkt wie heiß sie auf Live-Gigs sind, und mit „Norse“ und „Ravenheart“ in der Setlist lassen die Norweger ebenfalls nichts anbrennen. Setlist: Mare – Inferno – Troll, Død – Norse – Huldreland - Vettekult – Altergang - Ravenheart SOILWORK habe ich schon ewig lange nicht mehr gesehen. Dementsprechend fiebere ich den Schweden entgegen. Endlich ist der Line Check fertig, das Licht geht aus und SOILWORK legen einen Kickstart hin. Herrlich. Melodie, coole Rhythmik und ein Augenzwinkern. Das macht Laune. Speed bolzt über die Bühne und shoutet, was die Stimme hergibt, lässt sich aber auch durch die cleanen Passagen nicht aus der Ruhe bringen. Auch wenn der Fangesang bei „Rejection Role“ ziemlich dünn daherkommt, haut der Song so richtig rein. Nach und nach kommt die gesamt Mannschaft in Schwung, vor allem Bassist Ola wuselt wie ein Derwisch über die Bühne und kickt mal hier und da einen dreiviertel Meter in die Luft. Ich freu mich jetzt schon auf den Pooldeck-Gig. Setlist: Follow The Hollow – Like An Average Stalker – Night Comes Clean – Rejection Role – The Chainheart Machine – Let This River Flow – Two Lives – As We Speak – Stabbing The Drama – Nerve II Bastard Chain HOLY MOSES schicken sich derweil an, die Spectrum Bühne zu rocken. Mit deutlich verjüngter Band stürmt Frontdame Sabina Classen die Bühne und heizt den Feierwütigen so richtig ein. Agil wie ein Gummiball hüft sie auf und ab und brüllt sich die Seele aus dem Leib. Wenn sie nicht angemerkt hätte, dass sie jetzt 31 Jahre bei HOLY MOSES ist, könnte man es kaum glauben. Setlist: Defcon 2 – Jungle Of Lies – Life´s Destroyer – Symbol Of Spirit – Nothing For My Mum – Finished With The Dogs – Through Shattered Mind – Decapitated Mind – End Of Time – Too Drunk To Fuck Immer wieder ein Genuss sind ENSLAVED. Die Norweger fühlen sich in dem Theater richtig wohl und zelebrieren ein Old School-Set. Gitarrist Ice Dale grimassiert wie ein ärgerlicher Troll, während sich Ivar und Grutle ganz entspannt geben. Grutle macht immer mehr den Eindruck, eines Geschichtenerzählers, der mit seiner angenehm tiefen Stimme gekonnt die Verbindungen von Song zu Song webt. Ich verliere mich immer wieder in den grandiosen Melodien, dennoch hätte ich mir ein paar mehr der neueren Stücke gewünscht. Setlist: Bounded By Allegiance – Convoy To Nothingness – Ansusz Astral - As Fire Swept Clean The Earth - Fenris – Roots Of The Mountain - Giants NOVEMBERS DOOM verzaubern allein durch ihre Musik, denn es gibt kaum Bewegung auf der Bühne. Dunkel und traurig dringt es aus den Boxen, jedoch mit wunderschönen Melodiebögen und dem eindringlichen Growling von Frontmann Paul. Setlist: Dark Worth - Harvest – Autumn – Dark Fields – Desparation – Buried - Rain Mit mehreren Stunden Verspätung ist die Pool Stage fertig aufgebaut und sicher bespielbar, so dass SODOM die Open Air Nacht eröffnen. Tom und Bernemann wuseln mit im Wind wehenden Haaren über die Bühne und thrashen sich und die Fans durch 30 Jahre Bandgeschichte. Nicht besonders originell, aber heiß geliebt und von zahlreichen Anwesenden textsicher mit lautem Gebrüll unterstützt. Setlist: In War And Pieces - Sodomy And Lust - M-16 - Outbreak Of Evil - The Saw Is The Law - Nuclear Winter - Proselytism Real - The Art Of Killing Poetry - I Am The War - City Of God - The Vice Of Killing – Blasphemer – Sodomized - Agent Orange - Burst Command 'Til War – Ausgebombt – Wachturm - Remember The Fallen - Bombenhagel BEHEMOTH sind einfach eine Macht, der man sich nicht entziehen kann. Perfekt aufeinander abgestimmt, auf ihre ureigenene Art durchchoreografiert und monumental. Rhythmisch mit dem gewissen „Etwas“ an Melodien. Ich verneige mein Haupt vor dieser unglaublichen Death Metal Kapelle! Setlist: Intro – Ov Fire & The Void – Demigod – Moonspell Rites – Conquer All – Christians To The Lions – Alas, The Lord Is Upon … - Decade Ov Therion – At The Left Hand Of God – Slaves Shall Serve – Chant For Ezkaton – 23 - Lucifer PARADISE LOST können da leider nicht ganz mithalten. Allerdings haben die Briten auch das Pech zu mittlerweile nachtschlafender Zeit auf die Bühne zu müssen. Vor ungefähr 70 Nasen mutet der Gig dann eher wie eine öffentliche Bandprobe an. Das kommentiert Nick auch etwas verschnupft in seinen Ansagen, während die Instrumentenfraktion das Beste aus der Sache macht und zu dem Best Of-Set ordentlich abrockt. Setlist: Enchantment – Honesty In Death – Erased – Tragic Idol – Forever Failure – One Second – Embers Fire – As I Die – Fear Of Impending Hell - Faith Divides Us Death Unites Us – Say Just Words LOCK UP zerlegen derweil das Theater in seine Einzelteile. Dass die Jungs um Bassist Shane Embury, der übrigens den Rekord mit insgesamt 6 Auftritten hält, so dermaßen abgehen, hätte ich echt nicht gedacht. Exodus-Frontmann Rob Dukes sorgt für einige Lacher, indem er Shane aus dem Publikum heraus anfrotzelt. Es fallen ziemlich viele F…-Worte, und Shane wirkt nach einiger Weile doch etwas gequält. Zum Glück konzentrieren sich LOCK UP auf die Musik, und vor allem der sich in Hochform befindene Fronter Thomas Lindberg verleiht den Death/Grind Bastarden die richtige Würze. Mittlerweile ist es vier Uhr morgens als KRISIUN ihre Instrumente checken und dann vor noch einmal reduziertem Publikum alles geben. Allerdings holen die Verbliebenen alles aus sich heraus und feuern die Brasilianer ordentlich an. Der Pool Stage-Gig von MONSTROSITY wird dann auf Mittwoch verschoben, so dass ich mich in Richtung Koje begebe… Tag 2 beginnt für mich um halb 12 mittags mit MORGOTH an Deck. Irgendwie fühle ich mich ziemlich gerädert, doch die Herren pusten mir ziemlich schnell die Ohren frei. Frontmann Marc scheint die Party am Vorabend noch ebenfalls noch ein wenig in den Knochen zu stecken, denn seine Ansagen wirken noch nicht sehr flüssig. Musikalisch gibt es wie immer nichts zu meckern. Death Metal at ist best, und ich freue mich jetzt schon auf Gig Nummer 2. Setlist: SufferLife - Lies Of Distrust – White Gallery – The Travel – Sold Baptism – Body Count – Selected Killing – Burned Identity – Pits Of Utumno Auf LOUDBLAST bin ich sehr gespannt, da ich im Vorfeld nur ein paar Berichte über die Franzosen gelesen hatte und sich Frontmann Stéphane am Vortag als wahres Party Animal entpuppt hat. Und was soll ich sagen? Agressiv und derbst grooving schallt es mir entgegen. Dazu die Reibeisenstimme von Stéphane. WOW! Mittlerweile sind die Metaller aus ihren Kojen gekrabbelt und haben sich bei SACRED REICH vor der Bühne versammelt. Die Thrasher schwitzen ordentlich in der Sonne, haben aber sichtlich Spaß und animieren die Anwesenden durchaus zu einem ansehnlichen Bewegungsmoment. Um 17 Uhr finde ich mich im Konferenzraum zur Begrüßungs-Pressekonferenz ein, der ersten in meinem Leben. Head Of Press Wolfgang und Ultimate Metal Cruises-Chef Andi geben einen Überblick über die erste BARGE TO HELL. Das verspätete Ablegen und die Verzögerung auf der Poolstage entstand durch die Mittagspause des Kranführers, so dass die Stage Hands (die nach dem Aufbau das Schiff wieder verlassen mussten) über eine Stunde nicht arbeiten konnten. Weiterhin befinden sich 1250 zahlende Gäste an Board, die aus 43 Ländern angereist und zu 33% weiblich sind. Aber genug der Statistik. Weiter geht es auf der Pool Stage mit BRUJERIA, die einen banditenhaften Eindruck machen und eine Sängerin in ihren Reihen haben, die augenscheinlich sehr den schönheitschirurgischen Eingriffen gefrönt hat. Schräg. SÒLSTAFIR haben ihre Instrumente in der Spectrum Lounge aufgebaut und starten wie schon auf Tour im Frühjahr mit „Ljós I Stormi“. Die Musik wabert aus den Boxen, und nur zu gerne lasse ich mich von Addis Gesang einlullen. Beim „Fjára“ dem Ohrwurm des aktuellen Album streikt leider der I-Pod, und SÓLSTAFIR fliegen raus, wofür Addi sich dann auch gleich entschuldigt. Der zweite Versuch gelingt aber meisterhaft, und mit „Goddess Of The Ages“ beschließen die Vier aus dem Land aus Feuer und Eis einen mal wieder viel zu kurzen Auftritt. Setlist: Ljós I Stormi – Þin orð – Fjára – Goddess Of The Ages CORROSION OF CONFORMITY habe ich bisher noch nie gesehen. Und so richtig werde ich mit dem erdigen Rock der drei Amis auch nicht warm. Irgendwie ist mir das alles zu sperrig. Nichtsdestotrotz legt das Trio eine engagierte Permormance hin, die nett anzusehen ist. NAPALM DEATH sind NAPALM DEATH. Volle Power, Schleudertrauma, keine Gefangenen. Barney walzt wie ein Derwisch über die Bühne, wettert über Gott, die Musikindustrie und was ihm sonst noch so einfällt und macht auch vor dem doch deutlich spürbaren Seegang nicht Halt. Bei MAYHEM läuft die Nebelmaschine auf vollen Touren. Ich dagegen überhaupt nicht, denn die Norweger befinden sich definitiv auf einer anderen Wellenlänge. Das sieht bei SANCTUARY schon ganz anders aus, die den Rücktritt vom Rücktritt gemacht haben. Warrel Dane sieht zwar ziemlich ungesund aus, hat seine Stimme aber voll unter Kontrolle. Die Gitarristen sorgen für den richtigen Drive, so dass ein ums andere Mal Gänsehautgefühl aufkommt. Die Seattler haben mit „Low“ dann auch einen neuen Song im Gepäck. Warrel lässt sich unterdessen über Handykameras und die lausige Qualität von Mittschnitten aus und stänkert ein wenig mit Bassist Jim, der zwischendurch unerhörter Weise den Mikroständer wegtritt, um mehr Platz am Bühnenrand zu haben… Setlist: Die For My Sins – Seasons – Battle Angels – White Rabbit – Mirror Black – Soldiers Of Steal – Sanctuary – Low – Taste Revenge – Long Since Dark – Future Tens AT THE GATES befinden sich in Topform und hauen einem einen Hit nach dem anderen um die Ohren. Während die Seitenfraktion doch recht statisch und ortsgebunden agiert, fegt Thomas Lindberg wie ein wilder über die Bühne, feuert die Fans an und hat einen Riesenspaß, was sich in einem beinahe schon Dauergrinsen manifestiert. Grandios! Setlist: Intro – Slaughter – Cold – Terminal – Raped – Under A Serpent – Windows – World Of Lies – Burning Darkness – Swarm – Suicide Nation – Nausea – Beautiful Wound – Unto Others – All Life Ends – Need – Blinded By Fear - Kingdom Absolutes Highlight des Abends sind aber eindeutig MOONSPELL! Die Portugiesen überzeugen mit einer unglaublichen Bühnenpräsenz, tollem Sound und einer Setlist, die absolut keine Wünsche offen lässt. Da heißt es Kamera weglegen und Kopfabschrauben. Wahnsinn. Setlist: Intro – Axis Mundi – Alpha Noir – Opium – Awake! – Wolfshade – Lickantrophe – Love Is Blasphemy – En Nome De Medo – Vampiria – Alma Mater – Fullmoon Madness SEPULTURA wollte ich mir eigentlich gar nicht so wirklich ansehen. Doch erstmal vor der Bühne, kommt man nicht mehr weg. Das Old School Set wird gehörig abgefeiert, und auch die „Hits“ fehlen nicht. Bei „Rattamahatta“ brechen bei mir dann auch alle Dämme, aber die Nackenschmerzen werden sich ja zum Glück erst Morgen einstellen. Setlist: Intro - Beneath The Remains - Refuse/Resist – Kairos - Convicted In Life – Dialog – Attitude - Altered State - Dead Embryonic Cells – Subtraction - Infected Voice – Arise – Ratamahatta - Roots Bloody Roots POSSESSED ziehen danach eine Menge Fans an. Kein Wunder, denn diese Band ist Vorreiter und hat zahlreiche andere Death Metal Bands beeinflusst. Hauptaugenmerk liegt natürlich auf Frontmann Jeff, der entfesselt in seinem Rollstuhl über die Bühne fährt und ein wildes Posing an den Tag legt. Seine Mitstreiter wirken dagegen sehr in den Hintergrund gerückt, scheinen sich daran aber nicht zu stören. Setlist: Intro – Pentagram – Beyond The Gates – The Eyes Of Horror – Séance – Fallen Angel – Burning In Hell – The Heretic – Phantasm – Evil Warriors – Swing Of The Axe – Tribulation – My Belief – The Exorcist – Confession – Death Metal Schnell noch ein kleines Stelldichein bei ROTTING CHRIST, die gerade ihren letzten Song anstimmen. Präzise und gnadenlos, aber dennoch melodisch. Das schürt die Vorfreude auf den zweiten Gig. Meinen Tag beschließen GRAVE, die auf der Pool Stage ein Feuerwerk veranstalten. Mit Perlen wie „You´ll Never See“ und „Soulless“ kann man aber auch nichts falsch machen. Good fight, good night. Setlist: Intro – You´ll never see – Passion Of The Weak – Morbid Way To Die – Deformed – Bullets Are Mine – Amongst Marble And The Dead – Disembodied Steps – Soulless – Into The Grave Tag 3 beginnt mit dem Landgang in Nassau. Es ist stickig und heiß. In der Hauptstadt der Bahamas herrscht Verkehrschaos und alles wirkt ziemlich heruntergekommen. Irgendwie vergeht mir auch die Lust auf weitere Entdeckungen, so dass ich zeitig wieder an Board bin und herumdrömmele. Die Berichte der anderen Mitreisenden stimmen mich dann doch ein klein bisschen wehmütig, so dass ich für das nächste Mal den Vorsatz einer besseren Planung im Hinterkopf behalten werde. Das Ablegen ist dann sehr stimmig bei Sonnenuntergang und Dunkelheit. MONSTROSITY holen dabei ihren Gig vom Montag nach und können sich eines ordentlichen Zuschauerzuspruchs sicher sein. Die Buben aus Tampa machen ihrem Namen dabei auch alle Ehre und klingen wahrhaft monströs. Sehr coole Sache. Setlist: Intro – Firestorm – Final Cremation – Within Divisions Of Darkness – The Exordium – Destroying Divinity – The Angels Venom – Perpetual war Maniac - … Of Distinction Und noch einmal bietet sich die Gelegenheit, MORGOTH zu genießen. Der Gig im gut gefüllten Spektrum ist sehr familiär und macht wieder großen Spaß! Die Setlist wurde etwas variiert, so dass Langeweile gar nicht erst aufkommen kann. Setlist: Body Count – Exit To Temptation – Unreal Imagination – Resistance – Suffer Life – Sold Baptism – Under The Surface – White Gallery – Isolated Bei NAPALM DEATH dagegen scheint es die gleiche Show, die gleiche Setlist und die gleichen Tiraden zu geben. Ergo ist der Cockatilstand um einiges spannender. PARADISE LOST haben dagegen das Songkarussel gedreht. Nick wirkt ein wenig lockerer und sinniert über das gute Essen… Ob er es nun ironisch meint oder nicht, ist egal, denn ich kann mich nicht beklagen, das Büffet lässt keine Wünsche offen und von der Zitronenlimonade könnte ich mir eine Tonne in die Vorratskammer stellen. Setlist: Widow – Rise Of Denial – True Belief – Soul Courageous – In This We Dwell – No Celebration – Pity The Sadness – Tragic Idol – Praise Lamented Shade – Faith Divides Us Death Unites Us – The Last Time - Enemy Auch wenn PARADISE LOST für ihre Verhältnisse recht agil zu Werke gehen, zieht es mich erneut zu GRAVE. Gitarrist Mika dreht posingtechnisch voll auf, aber auch Bassist Tobi braucht sich nicht zu verstecken und animiert die Fans immer wieder zu Unsinn. Setlist: Intro – Inhuman –Amongst Marble And The Dead – You´ll Never See – Now & Forever – Still Hating Life - Day Of Mourning - Passion Of The Weak – Soulless – Into The Grave SANCTUARY sind natürlich auch wieder Pflicht. Die Herren Dane und Sheppard wirken heute um einiges fitter und zünden richtig. Warrel gibt einige Anekdoten zum Besten und hat die Lacher auf seiner Seite. Es wird mit „Wired“ noch ein weiterer Song vom neuen Album „The Year The Sun Died“ vorgestellt, das Warrel für das kommende Frühjahr ankündigt. Man wird sehen. Setlist: Die For My Sins – Seasons – Future Tens – Battle Angels – White Rabbit – Mirror Black – Soldiers Of Steel – Sanctuary – Wired – Taste Revenge – Long Since Dark AT THE GATES die zweite. Tompa rockt wieder wie die Hölle, und ich tu es auch. Setlist: Suicide Nation – Slaughter – Cold – Terminal – Raped – Under A Serpent – Windows – World Of Lies – Burning Darkness – Swarm – Nausea – Beautiful Wound – Unto Others – All Life Ends – Need – Blinded By Fear - Kingdom Und noch einmal stürmisch herbeigeseht: MOONSPELL. Fernando verzichtet heute auf seinen Zenturio-Helm, und auch die Setlist gestaltet sich etwas moderner. Die Intensität bleibt. Schon „From Lowering Skies“, das in einer Extended Version zelebriert wird, treibt mir bald Freudentränen in die Augen. Unglaublich. Setlist: Intro – In And Above – From Lowering Skies – Finisterra – Night Eternal – Opium – Mephisto – Opera Carne – Grandstand – Alma Mater – Fullmoon Madness Die letzte Live-Stippvisite mache ich bei MUNICIPAL WASTE, die sich auf der Pool Stage total verausgaben und mit Barney, Rob Dukes und Thomas Lindberg eine ganze Reihe hochkarätiger Gastsänger dazu bitten. Setlist: Mind Eraser - Headbanger Face Rip - Terror Shark - You're Cut Off - Beer Pressure - Thrashing Is My Bizz – Deathripper - Wolves Of Chernobyl - The Thrashin' Of The Christ - Black Ice/ The Monster With 21 Faces/ The Inebriator - Wrong Answer - Unleash The Bastards - Born To Party Danach wird die Kamera weggelegt, und letztendlich lande ich in der Karaoke-Bar, wo die Stimmung schon recht gut ist. Zahlreiche namhafte Herren treffen eine interessante Songauswahl und interpretieren diese noch abenteuerlicher. Das Gejohle ist groß und eine nicht unerhebliche Anzahl von Cocktails steigert die Stimmung noch weiter, was am Ende in einer lachkrampfauslösenden Fotosession, einem verwirrten Shane Embury und dem privaten Arschbombenkontest im Pool um 5 Uhr früh mit Dajana endet. Unbezahlbar! Dafür gestaltet sich das Aufwachen nach 2 Stunden Schlaf an Tag 4 umso schwieriger. Daher beschließ ich, den Tag heute locker zu verbringen und mit nur die Bands auf der Pool Stage sowie ein paar Highlights im Theater und in der Lounge anzusehen. Los geht es pünktlich um 10 Uhr zu SÒLSTAFIR vor die Pool Stage. Leider ist die Anzahl der Anwesenden extrem überschaubar, wovon sich die Isländer aber nicht beeindrucken lassen. Heute hat es „Köld“ in die Setlist geschafft. Das Stück wird gut bejubelt und „Fjára“ bejauchzt. Howdy, erstmal frühstücken. Setlist: Ljós I Stormi – Köld – Fjára – Goddess Of The Ages NOVEMBERS DOOM gehen ihren Freiluftgig ebenfalls entspannt an und freuen sich über jede positive Resonanz. Auch wenn der growlige Doom der Fünf nicht unbedingt zu Uhrzeit und Wetterlage passt, sind NOVEMBERS DOOM doch (zumindest für mich) wieder ein Genuss. Setlist: Inri – Rain – Harvest – Autumn – Wet Leather – I Hurt – Buried – Pale Haunt HOLY MOSES geben absolut Vollgas. Ausgeschlafen und aufgeräumt hauen Sabina und ihre Jungs einen Batzen nach dem anderen raus. Da muss man einfach mitmachen oder zumindest mit dem Kopf nicken. Ergo sammeln sich recht viele Zaungäste an den Seiten und verfolgen das Geschehen auf der Bühne. Klar, dass am Ende „Too Drunk Too Fuck“ nicht fehlen darf, obwohl Sabina beteuert, dass sie das noch lange nicht ist, und auch der Level unter den Fans noch sehr gemäßigt scheint. Im Refrain erhält sie dann stimmgewaltige Unterstützung von ein paar auf die Bühne gebetenen Fans. Setlist: Master Of Desaster – World Chaos – SSP – Borderland – Reborn Dogs – Lost In The Maze – Welcome To The Real world – Current Of Death – Too Drunk To Fuck Mittlerweile zum Ritual geworden ist der „Belly Flop Contest“. 10 recht voluminöse Kandidaten machen sich vor versammelten Publikum und einer Jury, bestehen aus Musikern von Moonspell, Enslaved, Grave, Novembers Doom und Exodus, zum Horst. Zunächst steht der Bauchklatscher vom Beckenrand an, danach von einem Podest. Und je nach Höhe der Wasserfontaine wird die Punktzahl vergeben. Von überall hört man nun „ohs“ und „ahs“, und der Sieger ist schnell gefunden. Zur Freude aller, die sich in ausreichendem Abstand befinden, darf er noch einmal springen und macht die Umstehenden mit seiner Wasserfontaine ordentlich nass. ROTTING CHRIST können doch ein ansehnliche Schar vor der Bühne vereinen und bezaubern mich mit ihrem rhythmisch-melodisch-heftigen Gebräu. Sakis wirkt stellenweise ein wenig entrückt und zelebriert seine Vocals mit zahlreichen Gesten, während die beiden anderen Saitenhexer derbst abrocken und die Fans immer wieder anfeuern. ENSLAVED die Zweite. Die Norweger haben eine komplett andere Setlist in petto und überraschen mit Stücken, die zum Teil Jahre nicht mehr live gespielt worden sind. Bei Stücken ohne Keyboards gönnst sich Tastenmann Herbrand eine kleine Zigarettenpause hinter dem Schlagzeug, während Ice Dale einmal mehr seine Gitarre um sich herumwirbelt. „Immigrant Song“ wird SÓLSTAFIR gewidmet, die dem Gig aufmerksam folgen. Setlist: Intro – Isa – The Voices – Madraum – Ormgard – Alfablot – Ground – Materal – Return To Yggdrasil – Immigrant Song Noch einmal LOCK UP, noch einmal Geballer voll auf die Zwölf, noch einmal Toben mit Tompa. Yes!! Setlist: Intro/Pleasures Pave Sewers – Brethren Of The Pentagram – Accelerated Mutation – Slaughterous Ways – Violent Reprisal – Detestation – The Embodiment Of Paradox And Chaos – Castrate The Wreckage – Necropolis Transparent – Feeding On The Opiate - Submission – The Jesus Virus – Vomiting Evil – Storm/Discharge The Fear – After Life In Purgatory Toben kann man auch mit/bei SOILWORK, die sich schon beim „Love Boat“-Intro das Grinsen nicht verkneifen können. Die sechs Herren so richtig auf den Putz und beweisen, dass man nicht aus Göteborg kommen muss, um vernünftigen Modern Melodic Death Metal zu zelebrieren. Frontmann Speed pendelt zwischen Gebrüll, klarem Gesang und Geschrei hin und her, die Gitarristen sorgen für ausgefeiltes Riffing. Für einige Grinser sorgt auch Bassist Ola, der die Sympatien mit seinem Höhlenmenschencharme sofort auf seiner Seite hat. Dem geneigten Hörer sei schon mal das Doppelalbum „The Living Infinity“ ans Herz gelegt, das SOILWORK im März 2013 auf die Menschheit loslassen werden. Setlist: Stabbing The Drama – Bastard Chain – Like An Average Stalker – Sadistic Lullaby – Nerve – Chainheart – River – Two Lives – As We Speak – Follow The Hollow – Late For The Kill Die zweite LOUDBLAST-Show ist nur zum Genießen da. Kamera weggepackt und ordentlich abgerockt. Setlist: Frozen Moments Between Life And Death – Taste Me – Presumption – Wisdom…(Father On) – Flesh – Emptiness Crushes My Soul – Never Endin´Blast – The Horror Within – Cross The Threshold – My Last Journey Zeit, dass BEHEMOTH die Poolstage unsicher machen. Bassist Orion hat die Oberbekörperbekleidung weggelassen und sorgt bei meiner Wenigkeit und einigen weiteren Damen für offene Münder… Ansonsten heißt es erneut in Perfektion ohne gelangweilte Routine zu schwelgen und die Hymnen BEHEMOTHs einfach genießen. NACHTMYSTIUM lassen aber auch keine Peinlichkeit aus. Nachdem der Gitarrist nach Nassau nachfliegen musste, weil sein Flug gestrichen wurde und er das Schiff nicht mehr bekam, musste der erste Gig der Chicagoer Black Metal Weirdos schon verschoben werden. Der Zweite findet leider gar nicht erst statt, da Frontmann Blake nicht aufzufinden ist… ziemlich unprofessionell und eine Enttäuschung für die Fans, die sich auf den Gig gefreut haben. Gleichermaßen muss man sich aber auch nicht zweiteilen und kann den Pool Stage-Gig von EXODUS in voller Länge bewundern. Die Herren haben sich so richtig in Schale geworfen und rocken in feinen Smokings los. Der Raum vor der Bühne ist gut gefüllt, und EXODUS werden gnadenlos abgefeiert. Bei „Bonded by Blood“ entert Tompa noch ein letztes Mal die Bühne und grölt den Gassenhauer fleißig mit. Setlist: Intro – Deliver Us To Evil – Fabulous Disaster – And Then There Were None – A Lesson In Violence – War Is My Sheperd – Metal Command – Piranha – Impaler – Bonded By Blood Nachdem EXODUS uns verschwitzt in die Party Nacht entlassen haben, geht es noch im Spectrum und der Karaoke-Bar weiter. Ich entscheide mich nach einem leckeren, aber tödlichen Long Island Ice Tea dann doch für die Option Koje und somit geht ein großartiges Abenteuer langsam aber sicher zu Ende… Fazit: Was soll man sagen, ohne mit Superlativen um sich zu werfen? Die BARGE TO HELL 2012 war ein ganz besonderes Erlebnis. Tolles Schiff, leckeres Essen, tödliche Cocktails und ein Schatz von Kabinensteward. Über die Preise drum herum kann man streiten, einiges in den Shops und zum Teil auch beim Merchandise ist schon heftig, was sicher auch Komissionszahlungen und Zoll geschuldet ist. Da muss man halt genau hinsehen. Die Security ist sehr zuvorkommend und freundlich, hat jedoch Probleme mit einigen wenigen Stagedivern, die einfach über die Hände der anderen Fans zurückgeschubst werden. Das kann man noch verbessern. Die nächste BARGE TO HELL wird kommen, auch wenn bei dieser noch viele Kabinen frei geblieben sind. 2014 ist angestrebt, dann aber nicht im Dezember. Und wenn das Line Up wieder so ansprechend ausfällt, gibt es nur wenige Gründe zu Hause zu bleiben. // wiebke
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