18.04.2006.
Der Tag an dem PRO-PAIN kamen! Und sie kamen gewaltig… aber dazu erst später.
Denn zunächst schien es mir so als ob keiner kommen würde.
Doch ich konnte mir einfach nicht vorstellen das sich dieser Zustand halten sollte.
Immerhin war es doch die NYHC Legende PRO-PAIN, die sich angekündigt hatte!
Ein weiterer hochkarätiger Act den Emilio Lozano in das Musikzentrum locken konnte.
Aber pünktlich zu Beginn des Konzertes im Musikzentrum Hannover angekommen, erstreckte sich vor uns ein Konzertsaal ohne Besucher. Nur ein paar Menschen trieb es zu diesem Zeitpunkt in das Musikzentrum. Es hatte schon fast die Atmosphäre eines Privatkonzertes.
Doch das hinderte die Jungs von 5 SYMBOLS nicht den Anfang zu machen.
Die Tschechen waren für die Landsmänner von LOCOMOTIVE eingesprungen und gaben sich sichtlich mühe die wenigen anwesenden Fans aus der Reserve zu locken. Leider blieben diese Versuche bei den hüftfaulen Besuchern weitgehend ohne Erfolg.
Nun gut, man kann aber der Band in keinster Weise einen Vorwurf machen, mit absoluter Souveränität zogen sie ihre Metalcore Performance durch ohne irgendwelche Frustrationsanzeichen durchblicken zu lassen. Sehr Ordentlich!
Als Zweite Kapelle baten DRYROT zum tanze.
Und inzwischen trauten sich auch ein oder zwei Leute aus der hintersten Ecke raus in die Mitte des Saals.
DRYROT kann man wahrscheinlich am besten mit so was wie: 90’s New School Thrash mit starken Hardcore anleihen umschreiben. Auf jeden Fall waren die Jungs laut und schnell, sehr angenehm muss ich sagen! Im Verlauf des Sets konnte man sogar einen einsamen Tänzer in der Mitte Halle ausmachen der offensichtlich seine Kunst des Einzelpogos noch nicht ganz perfektioniert hatte. Auch wenn’s lustig aussah, es war zumindest Einsatz und von daher eher die Ausnahme zu diesem Zeitpunkt (wenn man mit Kopf und Beinen wippen jetzt mal außen vor lässt). Die Band hat es nicht wirklich gestört, man kann sich offensichtlich auch an Kleinigkeiten erfreuen!
Die Setlist erfreute mit 'What do you live for', 'Drowned' und 'Raise my Hate'.
Weiter ging es mit UNDERTOW die mit deutlich satterem, doomigereren Sound reinwalzten.
Doch das Set ließ sich nicht darauf festnageln. Mit guten Breaks wurden die Übergänge zwischen wummernden Midtempo und sehr amtlichen Powerpassagen gestaltet.
Inzwischen schien das Motivationsprogramm der Vorarbeiter auch endlich Fuß zu fassen, die Besucheranzahl hatte sich bis jetzt ca. verdreifacht (obwohl es immer noch recht leer war) und die Leute tauten aus ihrer Winterstarre auf. Ein gefundenes Fressen für die Schwaben!
Schon mit dem Opener der neuen Scheibe „Stomping out Ignorance“ oder älteren Stücken wie „Missing Link“ setzten die Jungs zum Gewaltschlag an. Nach weiteren Titeln wie „Homemade Funeral“ „Hateriot“ oder „Crawler“ stand für mich fest das nächste Highlight des Abends gefunden zu haben.
Als UNDERTOW ihren Dienst geleistet hatten wurde es auf einmal schlagartig voller in der Halle. Es war nur noch eine Band übrig, die Headliner, jene für die alle gekommen waren (offensichtlich sogar), der Beginn des PRO-PAIN Auftritts rückte in greibare Nähe ebenso wie die Fans in die ersten Reihen rückten.
Mit mindestens 500 000 Dezibel machten sich die New Yorker daran Boxen, Trommelfelle und tragende Hallenelemente zum Bersten zu bringen. Mit einer 1,5 stündigen Live-Power Darbietung ließ die Band absolut kein Auge, und nur wenige T-Shirts trocken. In dieser Zeit gaben die Mannen mit und um Gery Meskil Hammerstücke wie „Foul Taste of Freedom“, „Bad Blood“, „Shine“ oder „Make war not love“ zum besten.
Das Publikum dankte es mit ausschweifenden Tanzeinlagen und standesgemäßer vokaler Unterstützung. 1,5h , die einem bei weitem länger vorkamen, geprägt von brachialem Hardcore Marke ProPain.