Lange Zeit haben sich PAIN OF SALVATION rar gemacht. Nun sind sie endlich zurück! Am 16.10.2010 werden sie im Rahmen ihrer „Road Salt One“-Tour Station in der Zeche Bochum machen.
Wer sich ein wenig ausgiebiger mit PAIN OF SALVATION beschäftigt hat, weiß, dass sich Frontmann Daniel Gildenlöw viele Gedanken über die moderne Welt um sich herum macht. In musikalische Lebendigkeit gehüllt singt er über eine ernste Themen, die er geschickt in beißende Ironie kleidet. Mit „Road Salt One“ haben PAIN OF SALVATION im Mai 2010 ein neues Meisterwerk auf die Fans losgelassen. Auch hier kommen die Pain Of Salvation-Trademarks voll zur Geltung: das unglaubliche Gespür für Melodien und mehrstimmige Gesänge, das rockende Moment zum richtigen Zeitpunkt und jede Menge Tiefgang.
In diesem Sinne: „Come inside, have a cup of life. But know this – go too deep and you might never be the same again!”
Einlass: 18.30 Uhr,
Beginn: 19.00 Uhr.
Tickets für EUR 24,- zzgl. Vvk.-Geb. ab sofort an den bekannten VVK.- Stellen.
Es ist Konzertzeit. Nach einem Zwischenstopp in Münster, wo ich von Geburtstagskind Dajana eingesammelt wurde, geht es weiter nach Bochum. Es steht ein Interview mit Pain Of Salvation und natürlich auch deren Gig in der Zeche an. Eine halbe Stunde vor Einlass stehen schon zwanzig Nasen vor der Tür, die gut gelaunt warten. Drinnen stellt sich dann leider raus, dass das Interview doch nicht stattfinden wird. Schade, denn so haben wir uns das Hirn umsonst nach ein paar schlauen Fragen zermartert…
Pünktlich um 19 Uhr legen dann BEARDFISH los. Von deren Existenz hatte ich bis dato noch überhaupt gar nichts mitbekommen. Ergo lasse ich mich einfach überraschen. Die Schweden überraschen mit frischem Rock und mitreißenden Melodien. Robert spielt mit verzücktem Gesichtsausdruck seinen Bass und rutscht in Socken auf der Bühne herum. Frontmann Rikard wechselt zwischen Gitarre und Orgel/Keyboards hin und her. Gesanglich und auch vom Aussehen her erinnert er mich irgendwie an Jack Black. BEARDFISH agieren progressiv und voller Herzblut, so dass die Fans von Song zu Song immer mehr mitgehen. Es wird ein Querschnitt des Schaffens der Band geboten. Dabei können die Jungs auf immerhin auf fünf Alben zurückgreifen. Am Ende werden BEARDFISH nach gut 45 Minuten mit einem äußerst warmen Applaus verabschiedet.
Setlist: Into The Night – The Hunter – Destined Solitaire – Harmony - Without You – Green Waves
Jetzt herrscht rege Geschäftigkeit auf der Bühne. Gefühlte hundert Meter Kabel müssen eingewickelt werden, die Monitorboxen werden weggeräumt, Schlagzeug und Keyboard frei geräumt, neue Mikros aufgestellt und die Instrumente gestimmt. Dann erlischt endlich das Licht und als das Intro beginnt, bricht der erste Jubel los. PAIN OF SALVATION betreten die im Dunkeln die Bühne und starten mit „Of Two Beginnings“. Frontmann Daniel wird kryptisch wechselnd von links und rechts angestrahlt und zieht die Fans mit seiner Leidenschaft sofort in seinen Bann. PAIN OF SALVATION bauen Song für Song mehr Spannung auf. Die Stimmung ist sowohl vor als auch auf der Bühne gelöst. Fonrtmann Daniel versteht es blendend mit einigen Ansagen für gute Laune zu sorgen. Das fängt mit einer Anekdote über „danke schön“ an und hört mit Aufforderung zur Jubelaktion in einem Gitarrenbreak auf. Zwischendurch nimmt er sich selbst nicht zu ernst, als der den Lichtmann bittet, es etwas heller werden zu lassen, weil er sein Griffbrett nicht sehen kann. Seine Mitmusiker stehen ihm in nichts nach, ziehen Grimassen, posen und steuern exzellente Backgroundgesänge bei. Vor „Road Salt“ wird dann eine Kanzel auf die Bühne geschleppt, von der aus Daniel den Song „predigt“. Viel zu schnell wird das reguläre Set mit „Falling/The Perfect End“ beendet. Danach lassen sich PAIN OF SALVATION recht lange zur Zugabe bitten. Geben aber dann doch noch eine Kostprobe ihrer großartigen, progressiven Musikalität, ehe ein großartiges Konzert um kurz vor 22 Uhr dann sein – gefühlt - viel zu schnelles Ende findet.
Setlist: Of Two Beginnings – Ending Theme – People Passing By – Linoleum – Ashes – Diffidentia – Winning A War – No Way – Road Salt – Of Dust – Kingdom Of Loss - Falling/The Perfect Element II Hallelujah (Leonard Cohen)
Was soll ich sagen? Ich bin hin und weg von diesem Erlebnis. Ein bisschen schade ist einzig die Tatsache, dass „Scarsick“ etwas vernachlässigt wurde. Nach der Show machen PAIN OF SALVATION dann ihr Versprechen war und treffen sich mit ihren Fans auf einen Plausch am Merchandisestand. Auch die Niederländer dürften glücklich sein, denn es wurden noch ein paar T-Shirts übrig gelassen.