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Festival - Ragnarök Festival 5
28.03.08, 15:00 - 29.03.08, 15:00
Ragnarök Festival 5
Dieses Jahr steht ein Jubiläum an: Das RAGNARÖK FESTIVAL feiert seine 5. Ausgabe. Und somit werden sich am 28. und 29. März wieder die Tore der Stadthalle Lichtenfels öffnen, um eine Horde feier- und musikwütiger Fans in die heiligen Hallen zu lassen und sich an vertonte Sagen über Götter, Krieger und vieles mehr zu laben. Und auch dieses Jahr hat das Team um Cheforganisator Ivo keine Mühen gescheut und eine Menge hochkarätiger Bands engagiert, von denen einige schon einmal beim RAGNARÖK FESTIVAL gastierten, andere aber wiederum zum ersten Mal auftreten werden.
Zu den „Wiederholungstätern“ gehören PRIMORDIAL und TURISAS. Obwohl stilistisch gänzlich verschieden, haben beide Bands hervorragende neue Alben herausgebracht. Während die Musiker von TURISAS auf „The Varangian Way“ noch epischer zu Werke gehen und ihren „Battle Metal“ weiter perfektionieren, regiert bei PRIMORDIAL die Tristesse gepaart mit quälender Schwere. Bandleader Alan Nemtheanga singt noch inbrünstiger und aggressiver als auf dem Vorgänger, und das will wirklich etwas heißen. Auch SKYFORGER sind nicht zum ersten Mal dabei. Die sympathischen, ein wenig scheuen Letten um Frontmann Peter werden erneut den Donnergott beschwören. Diesmal zum Glück durch das Hallendach geschützt, denn bei Freiluftgigs ziehen regelmäßig Gewitterwolken auf… UNLEASHED werden ihre RAGNARÖK FESTIVAL-Premiere geben. Und zu den Herren aus Schweden muss man nicht mehr viel sagen. Sie kommen auf die Bühne, und die Leute fangen an zu toben. Egal ob Hits wie „The Immortals“ und „To Asgard We Fly“ oder die Stücke vom aktuellen Album „Midvinterblod“, zu jedem wird gemosht was die Haare hergeben. Death Metal Victory! Ebenfalls zum ersten Mal dabei sind HELLSAW. Die österreichischen Black Metaller haben sich auf ihrer 2007er Wintertour mit Shining ordentlich warm gespielt und werden die Bühne nach allen Regeln der Kunst zerhackstückeln, denn im Gepäck befinden sich Perlen wie „The Ember Of Your Own“ und „Might And Hate“, die extrem livetauglich sind. Zudem wird auch eine engagierte und leidenschaftliche Performance geboten. HELRUNAR gehören ebenfalls zu den „Ersttätern“. Mit „Baldr Ok Iss“ im Gepäck werden die Münsteraner Pagan Black Metal der anspruchsvollsten Sorte darbieten. Egal on rasend oder melodisch, HELRUNAR gelingt es spielend, das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Die Verpflichtung einiger äußerst außergewöhnlicher Bands macht das RAGNARÖK FESTIVAL noch interessanter. Da dürfen TROLLFEST natürlich nicht fehlen. Die spielfreudigen Norweger zelebrieren eine verrückte Mischung aus nordischen Melodiebögen, Humppa und Metal und kombinieren das Ganze mit Texten die bunt aus mehreren Sprachen zusammengewürfelt sind. WINTERDOME verfügen ebenfalls über ein spezielles Konzept. Die Hannoveraner erfanden eine eigene Fantasygeschichte mit allem was dazu gehört. Die Rahmengeschichte wird auf der Bühne von Erzähler Bernd Seestädt vermittelt, die von der Band dann musikalisch weiter ausgeführt wird. Auch BATTLELORE haben sich ganz und gar einem Thema gewidmet: den Geschichten von J.R.R. Tolkien. So erhallen Schlachthymnen, Schwertklänge und wunderschöner weiblicher Gesang durch den Saal, wenn die Finnen von Orks, Mittelerde und anderes zum Leben erwecken. Ein besonderer musikalischer Leckerbissen sind AGALLOCH, die zu einem ihrer wenigen Gastspiele über den großen Teich angereist kommen. Den Musikern um John Haughm gelingt es mit Leichtigkeit, den Hörer von null auf sofort in eine andere Welt zu entführen. Bleibt nur zu hoffen, dass AGALLOCH ihr Versprechen wahr machen und endlich „Not Unlike The Waves“ spielen werden, der schon auf CD für absolutes Gänsehautgefühl sorgt. Neben Bands wie MENHIR und XIV DARK CENTURIES, die altes Liedgut in ein modernes Gewand kleiden, werden selbstverständlich auch „moderne“ Kapellen im Line Up zu finden sein. Stellvertretend seien NORTHER genannt, die am 13.2.2008 ihr neues Album „N“ auf die Menschheit loslassen werden. Und auch darauf wird mitreißender, finnischer Death´N´Roll zu finden sein, der auf und vor der Bühne sicherlich für Stimmung und schweißtreibende Momente sorgen wird. Natürlich wird es auch dieses Jahr wieder den reichlich bestückten Metalmarkt im Vorraum geben, und für Speis + Trank wird ebenfalls gesorgt sein. Zudem wird das „Gelände“ um ein Außenareal erweitert, so dass auch für die Raucher gesorgt ist und sich die Eßstandsituation (Gedränge und langes Warten zu Stoßzeiten) entschärft. Das 2 Tages-Ticket kostet 30 Euro (zzgl. Gebühren) und ist direkt über den Shop auf der Festivalhomepage aber auch über die bekannten Vorverkaufsstellen zu beziehen. Tageskarten sind zu je 20 Euro nur direkt an der Abendkasse zu bekommen. Des Weiteren finden sich auf der Hoempage auch sämtliche relevanten Informationen bezüglich Tagestickets, Schlafhalle, Einlassbeginn, Spielabfolge usw. Weitere Infos: http://www.ragnaroek-festival.com // wiebke
Schon wieder ist ein Jahr herum – wie die Zeit dahinrast. Und schon steht das Ragnarök Festival wieder an und zwar mit der fünften Ausgabe. Und zum ersten Jubiläum haben sich die Veranstalter nicht lumpen lassen und eine ganze Reihe hochkarätiger Bands nach Lichtenfels einfahren und –fliegen lassen. Doch zunächst heißt es ankommen und das übliche Freitags-Chaos zu bewältigen, das eifrig am Toben ist. Da die Fahrt dank der Baustellen auf der A5 doch länger als geplant gedauert hat, haben SVARTSOT leider ohne Calani (von Nocturnal Hall) und mich gespielt. Schade, denn die Auftritte der Dänen sind mitreißend und strotzen vor Spielfreude. Dementsprechend geht es für mich also mit NORTHER los. Frontmann Petri hat ein neues Kopfbekleidungsstück, mit dem er sichtlich Spaß hat als er die Bühne betritt. Allerdings hält der Wikingerplastikhelm den ersten Headbangaktionen nicht stand, so dass er nach den ersten Takten des Openers komplett „oben ohne“ rockt. Der gute Mann ist heute bester Dinge und gut bei Stimme, so dass er mit ein paar Worten und einer energiegeladenen Performance bei „Down“ die Fans sofort auf seiner Seite hat. Fäuste werden in die Luft gestreckt und auch der Aufforderung, dass man einen „fucking Pagan Moshpit“ sehen will, wird gerne nachgekommen, so dass sich die Finnen bei „We Rock“ ordentlich ins Zeug legen und gewaltig rocken. Die Gitarren klingen präzise und rasiermesserscharf, der Bass ist ebenfalls gut abgemischt, und die Keyboards sorgen für einen angenehmen Hintergrund. Technisch und in punkto Bühnenpräsenz müssen sich NORTHER keineswegs hinter den Kindern vom Bodomsee verstecken. Neben Frickel Death Metal Krachern alá „Death Unlimited“ zeigen die Jungs aber auch, dass sie eine sanfte Seite haben. So sorgt Gitarrero Kristian Ranta mit seinen wohlklingenden, warmen, klaren Vocals vor allem bei den weiblichen Fans für Begeisterung. Eigentlich sind nun SWORN an der Reihe, doch die Musiker, die jetzt ihre Instrumente stimmen, sind die von AGALLOCH. Huh, jetzt schon?! Nachdem zu Anfang die Halle recht leergefegt ist, strömen die Fans bei den ersten Klängen von „As Embers Dress The Sky“ wieder vor die Bühne. Auch wenn zunächst technische Probleme überhand nehmen, offenbart sich doch schon zu Anfang die Brillanz dieser einzigartigen Band: AGALLOCH entführen in andere Sphären und verzaubern mit ihren Melodien. Dabei schaffen es John Haughm und seine Mannschaft, geschickt ruhige und heftige Stücke zu kombinieren, so dass man emotional angenehm durchgeschüttelt wird. Höhepunkt dieses erstklassigen Sets ist ganz klar „Not Unlike The Waves“. Der Beginn – ruhig – wird sofort mitgeklatscht, dann das Anschwellen und die klaren Vocals bis hin zum markigen „Solstafir“-Schrei. Gänsehaut pur! So muss die Mischung aus Metal und Folklore klingen, gefühlvoll und klischeefrei. Dementsprechend wird auch nach einer Zugabe gefordert, die AGALLOCH leider nicht geben können, da man im Zeitplan schon arg hinterher hinkt. Nach einem Dankeschön an SKYFORGER, die der Band aus Portland freundlicherweise ihre Schlagzeugbecken geliehen haben, verabschieden sich AGALLOCH und hinterlassen ein aufgeputschtes Publikum. Setlist: As Embers Dress The Sky – Dead Winter Days – I Am The Wooden Doors – Not Unlike The Waves – Our Fortress Is Burning II (Bloodbirds) Obwohl SKYFORGER stiltechnisch in eine ganz andere Kerbe hauen, werden auch sie begeistert empfangen. Heute präsentieren sich die Letten sehr zugänglich und offen, so dass Frontmann Peter, der beizeiten wie ein Kobold wirkt, mit ein paar Ansagen die Leute sofort auf seiner Seite hat. Die Stücke klingen schwermütig, rocken aber zugleich wie die Hölle. Dementsprechend wirbeln Bassist Zirgs und Folkinstrumentalist Kaspars über die Bretter und wirken in manchen Momenten wie wild gewordene Waldschrate, was die Performance aber umso sympathischer macht. Der Einsatz von Flöte, Dudelsack und Kokle verleiht dem rohen Metal einen fragilen Touch, sorgt aber auch für eine enorme Lebendigkeit. Natürlich wird älteres Material ebenso wenig verschmäht. So findet beispielsweise „Kauja GArozas Sila“ den Weg ins Set, bei dem die Vocals richtig schön harsch klingen. Setlist: Div Dujinas (Intro) – Latviksu Strelnicki – Virsaitis Nameisis – Kalejs Kala Debesis – Kauja Garozas Sila - Kauja Pie Saule - Ligo, Tirela Purv - Dzives Vismelnaka Stunda II Uz Karinu Balinš Jaja Endlich können SWORN auf die Bühne. Da das Equipment der Norweger leider von der Fluggesellschaft nach sonst wohin verfrachtet wurde, standen die Jungs zunächst ohne Instrumente da, können aber dank SKYFORGER die ohne Umschweife ihre Ausrüstung zur Verfügung stellen, schlussendlich doch spielen. Mit grimmigen Gesichtern nehmen die garstig schwarz-weiß angemalten Fünf Aufstellung und lassen gleich mit „Alleviation“ eine Furie frei. Dabei fällt auf, dass sich SWORN seit ihrer Tour mit Behemoth noch geschlossener präsentieren und viel bewegungsfreudiger sind. Max sorgt als gestandener Frontmann für den Kontakt zum Publlikum und ist nebenbei perfekt bei Stimme, so dass sein Gekreische einen Schauer nach dem anderen erzeugt, die einem langsam über den Rücken ziehen. Neben High Speed Raserei ala „Vivid Visions“ zeigen SWORN aber auch ein feines Gespür für Melodiebögen und Rhythmik. „The Beauty Of My Funeral“ klingt zerbrechlich und bezaubert mit Ohrwurmcharakter, ehe SWORN zu guter Letzt Old School Black Metal Fans mit ihrer Interpretation von Dissections „Night´s Blood“ zu wilden Moshattacken anstiften. Es wird ihnen mit ordentlich Gejohle gedankt, so dass sich das Quintett mit dem guten Gefühl verabschieden kann trotz aller Widrigkeiten einen tollen Gig abgeliefert zu haben. Setlist: Alleviation – Silhouettes Of A Broken World – Vivid Visions – Heart Of Decay – The Beauty Of My Funeral – Night´s Blood Wer eignet sich da besser als TURISAS wenn es um Schlachten, Epen und Hymnen geht? Wohl kaum eine andere Band, und so stimmt Violinist Olli schnell sein Instrument, ehe die Bühne in schummriges Licht getaucht wird und die Battle Metaller nacheinander die Bühne entern. Nach dem rockigen Einstieg mit wird es gleich so richtig episch, denn mit „To Holmgard And Beyond“ haben die Finnen einen ihrer längsten und opulentesten Songs geschrieben. Aus voller Brust singt und spricht Mathias „Warlord“ Nygård seine Texte und spurtet nebenbei noch wie ein Derwisch über die Bühne, was bei seinem Fell-Dress schnell in eine schweißige Angelegenheit ausartet. Aber auch die anderen Musiker sind nicht an ihren Plätzen festgewachsen: Violinist Ollis Bewegungsradius ist ebenfalls ziemlich groß, Bassist Hanu stemmt ständig sein Instrument in die Höhe und streckt am laufenden Band die Zunge raus während Jussi fleißig heabangt. Songs vom Debütalbum und der aktuellen Platte halten sich die Waage und werden gleich gut aufgenommen, allerdings könnte die Stimmung noch ein bisschen mehr brodeln. Das scheint auch der Warlord so zu sehen, denn er startet den „Fan-Contest“: Die Leute in den ersten Reihen werden aufgefordert zu posieren, zu lächeln oder Grimassen zu schneiden, sprich sich in Szene zu setzen. Der hübscheste Fan gewinnt nach der Auswertung ein Fanpaket. Wer im Endeffekt gewonnen hat, weiß ich nicht, aber Band und Fans macht es riesigen Spaß. Musikalisch geht es beschwingt weiter, denn nun wird der „Rasputin“ zelebriert. Selbstredend entsteht im Publikum ein Pit, und es wird lauthals mitgegrölt. Hierbei zeigt sich ebenfalls, dass sich (Aushilfs-)Akkordeonspielerin Netta hervorragend in den Haufen integriert hat. Sie tanzt und quält ihr Akkordeon als gebe es kein Morgen. Zum Schluss gibt es dann noch einen der TURISAS-Songs schlechthin: „Battle Metal“, bei dem Mathias noch einmal stimmlich alles auffährt, um dem Song all seine Facetten zu geben und mit der Rasanz seiner Mannschaft mitzuhalten. Endlich! Die Combo, der ich an diesem Tag sehr entgegen gefiebert habe, betritt die in schummrig blaues Licht getauchte Bühne. PRIMORDIAL haben ihr Coffin Ship geentert und übergesetzt, um erneut ein paar Seelen zu martern. Erfreulicherweise sind die Jungs heute in Komplettbesetzung am Start, so dass man in den Genuss von Ciarans filigranem Gitarrenspiel kommt. Frontmann Alan, der zunächst in einem dicken Armeemantel die Bühne betritt, sich dessen angesichts der auf der Bühne herrschenden Temperaturen aber schnell entledigt, erscheint mir heute recht zahm im Vergleich zu so manch anderem Auftritt. Nichtsdesotrotz steigt er gefühlsmäßig in jeden Song voll ein und betört mit einer emotionsgeladenen Gesangsperformance. Aufgrund der eingeschränkten Spielzeit beginnen PRIMORDIAL mit zwei Stücken vom aktuellen Album „Empire Falls“, bei denen die Fans eine erstaunliche Textsicherheit beweisen und der Chor den Songs einen enormen Gänsehautfaktor verleiht. Natürlich haben die Iren aber auch ein paar alte Stücke im Gepäck, und so moshen Pól, Ciaran und Michael um die Wette, während Alan in bekannter Manier über die Bühne stürzt, ab und an auch mal einen seiner Mitmusiker unsanft touchiert und all seine Gefühle mit seiner beeindruckenden Mimik zum Ausdruck bringt. „Sons Of The Morrigan“ wird dann auch gnadenlos von den Fans gefeiert, während vom großartigen Album „The Gathering Wilderness“ leider nur „The Coffin Ships“ zum Zuge kommt. Das göttliche „Gods To The Godless“ beschließt einen Auftritt, der an Melancholie kaum zu toppen ist, auch wenn Alans Stimme zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig angeschlagen klingt. Setlist: Empire Falls - Gallows Hymn - Sons Of The Morrigan - As Rome Burns - The Coffin Chips - Heathen Tribes - Gods To The Godless Mit HELLSAW wird dann das volle Kontrastprogramm aufgefahren. Sänger Aries posiert sich mit Fackeln an vorderster Front, seine Instrumentalisten nehmen mit grimmigen Gesichtern Aufstellung und entfachen im nächsten Augenblick ein wahres Inferno. Schon der Opener „The Ember Of Your Own“ überzeugt vollends mit den rasenden Passagen und den unverzerrten Gitarrenmelodien, die beinah schon etwas romantisch klingen. Aber auch die rockige Seite der Österreicher macht ausgesprochen Spaß, so dass man beispielsweise bei dem Kracher „The Inner Revenge Of Nature“ in möglichst tiefer Grätsche headbangen möchte. Die Band sieht das ähnlich, und so sind die Gitarristen ordentlich am Posieren, während Aries ein wenig mehr Pathos in seine Performance einfließen lässt, so dass HELLSAW auch was für das Auge bieten. Mehr! Setlist: The Ember Of Your Own - Silent Landscape - Might And Hate - ...Me Crying - The Inner Revenge Of Nature – Omen - Hate-War-Victory - In Memory - Frozen March – Execution Eine der exotischeren Bands auf dem Ragnarök 5 sind sicherlich SEAR BLISS. Welche (Black) Metal Band steht außer den Ungarn noch mit einem Posaunisten auf der Bühne? Ich kenne jedenfalls keine. Die Posaune verleiht der Musik etwas sehr Majestätisches, wirkt aber viel organischer und voller als Keyboardgedudel anderer Bands. Gleichzeitig legen SEAR BLISS aber auch viel Wert auf Struktur und Eingängigkeit, nicht zu vergessen die Spielfreude, die das Quintett bei jedem Song unter Beweis stellt. Bassist/Sänger Andras feuert das Publikum immer wieder an, growlt aus tiefstem Herzen und freut sich wie ein Schneekönig über die durchweg positiven Reaktionen der Zuschauer. Definitiv eine der Überraschungen des Abends. Vorletzte Band des Abends sind KILLING SPREE, die ihrem Namen alle Ehre machen und so richtig schönen, melodischen Death Metal fabrizieren. Mit den Rhythmen, die einen quasi anspringen, mobilisieren die Spremberger bei vielen Fans die letzten Reserven. Von der Empore aus beobachtet ergeben die vielen fliegenden Haare der vor der Bühne Headbangenden ein imposantes Bild. Die Resonanz scheint auch Frontmann Dirk zu beeindrucken, der seine Freude Worte verleiht. Allerdings nuschelt er dermaßen in sein Mikrofon, dass man nur die Hälfte versteht. Macht nix, schließlich zählt die Musik und da hauen KILLING SPEE ordentlich auf den Putz, allen voran Schlagzeuger Andre, der seinem Spitznamen „Pauke“ alle Ehre macht. Schweißtreibend! Setlist: Arch – 07 - Star Soldiers - Deep In The Woods - Black Summer – Carcass – Flames – Soil Gegen kurz vor halb vier führen dann auch endlich WINTERDOME ihren Instrumentencheck durch. Mit den ersten Worten von Sprecher Bernd Seestaedt erhalten die noch vor der Bühne ausharrenden 20 Nasen noch einmal Zuwachs, so dass auch die Hannoveraner noch ein tolles, wenn auch geschrumpftes Publikum haben, denn die Anwesenden gehen vom ersten Takt an voll mit. Das Konzept hat man heute auf ein festivaltaugliches Maß beschnitten, so dass die Songs im Vordergrund stehen. Frontmann Henrik verbiegt sich in bekannter Manier und geht in seinem Gesang voll auf, aber auch Violinistin/Sängerin Lisa wirft alle Scheu von Bord und geht aus voll aus sich heraus. Da ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann ihr die ersten Heiratsanträge zugerufen werden. Die restliche Saitenfraktion ist aber nicht minder agil: Die beiden Gitarristen lassen die Finger über ihre Griffbretter flitzen und die Haare fliegen. Und so eingängige und dabei trotzdem heftige Songs wie „Weltendämmerung“ und „Flammentanz“ tragen ein Übriges zum Gelingen des Auftritts bei. So herrscht die 45 Minuten über eine ausgelassene Stimmung, und WINTERDOME können diesen Gig am frühen Morgen doch noch als Erfolg verbuchen. Setlist: Haushoch türmten sich die Wellen (Sprecher) – Weltendämmerung - Land Der Nacht - Die Elasaj - Durch unbekanntes Land (Sprecher) – Flammentanz - Leid und Qual - In fast mondloser Nacht (Sprecher) - Ein stiller Schrei Gegen halb fünf ist es dann Zeit endlich in die Federn zu steigen und so schnappen wir uns nach ausgiebiger Verabschiedung ein Taxi, dessen Fahrerin uns in halsbrecherischer Fahrt ins Nachbardorf zu unserem Wochenenddomizil bringt. Nach knapp dreieinhalb Stunden Schlaf, lauwarmer Dusche und einem ausgiebigen Frühstück in lustiger Runde sind die Augenringe auf ein gesundes Maß zurückgeschrumpft und – ich hab es kaum für möglich gehalten – ich stehe pünktlich zur ersten Band wieder in der Halle. Zu meiner Überraschung sind auch schon ziemlich viele Fans auf den Beinen, so dass HELRITT keine öffentliche Probe spielen müssen. Untermalt von rasendem Double Base Gewitter kreischt sich Frontmann Reki die Seele aus dem Leib. Zwischendurch bleibt aber zum Glück auch immer wieder Zeit für ein paar Minuten in denen die Thüringer auf die Bremse treten und ein paar majestätische Melodien entfachen, die von wohlklingendem, klarem Gesang getragen werden. Da geraten die schon wachen Fans schnell in Feierlaune und lassen HELRITT ordentlich hochleben. Setlist: Wotans Esch - Das Mahl - Die Jagd – Berge - Brennende Stürme - Der ehrvolle Weg - Trotzend Dem Niedergang Die Stimmung können die Frohnaturen von ELEXORIEN mit Leichtigkeit noch weiter steigern. Die feierwütigen Niederländer, die heute ihren letzten Gig mit Drummer Joris absolvieren, behaupten zwar, sie seien noch ganz schön erschossen, toben aber trotzdem mit neidisch machender Fitness auf der Bühne herum. Blickfang sind ganz klar Sängerin Iné und Bassistin Liza, die genauso wild moshen wie ihre Kollegen. Auch musikalisch können ELEXORIEN überzeugen, da sie sich von allem bekannten das Beste herausgepickt haben: ein bisschen Within Temptation hier, ein wenig Nightwish da, dazu ein paar Anleihen skandinavischen Death Metal und etwas Viking Metal, fertig ist ein melodisch-vorantreibendes Gebräu, das wie eine Granate zündet. Setlist: Running With The Wolves Of War - Set In Stone - Rising Of The Storm - For Those Who Remain - The Serpent Strikes At Sunstone Hill Pt. II - Dryads & Trolls - The Serpent Strikes At Sunstone Hill Pt. I Ganz anders bei den Herren von TRIMONIUM. Die Vier gehen hochkonzentriert zu Werke und verzichten auf jegliche Show. Hier zählt einzig und allein die Musik. Mitreißende melodische Parts, werden mit klirrenden Black Metal Passagen und einer ordentlichen Portion Heavy Metal verschmolzen. Teutnnics abgehackter, thrashiger Gesang geht durch Mark und Bein, so dass ihm die Aufmerksamkeit gewiss ist. Dass TRIMONIUM aber alles andere als grimmige Gesellen sind, zeigen sie in den Songpausen, in denen sich vor allem Gitarrist Dolch und Bassist Blaze das eine oder andere Lächeln nicht verkneifen können. Nach 30 Minuten ist der Auftritt leider schon wieder vorbei, so dass irgendwie doch ein leicht bitterer Nachgeschmack bleibt, da man den engagiert spielenden Jungs doch noch ein paar Songs mehr gegönnt hätte. Setlist: Son Of A Blizzard - When The Ravens Fly - A Sign In The Sky - Blow The Horns - Prophecy Of The Gyula II My Blood For Yours Wow – gibt es was umsonst? Schlagartig ist die Halle voll, und das nur wegen ein paar abgefahrener Norweger? Jawoll! Denn in der folgenden halben Stunde tanzt der Teufel Tango. Die norwegischen Trolle zelebrieren eine wilde Mixtur aus allem, was man sich nur vorstellen kann: Folk, Country, Metal in zahlreichen Varianten, Polka und was nicht noch alles. Auch sprachlich wird wild herumgewirbelt: Norwegisch, Deutsch und Englisch ist auszumachen. Frontmann Trollmann belustigt zudem auch noch mit einem netten T-Shirt-Spruch. Die Mucke zündet in Sekundenschnelle, so dass im Publikum der Mob tobt. Es wird gesprungen, gemosht, gepogt und geschrien, was die feierwütigen Norweger nur noch mehr anspornt. Raserei, harsches Gekreische wechselt sich mit klaren Chorgesängen und Banjogefrickel ab. Exotisch, aber allemal sehenswert. Setlist: Legendarisk ØL – Brakebein - Du Kom For Saint - Willkommen Folk Tell Ragnarök - Das Meerungeheuer – Essenfest - Der Erste Krieg - Uraltes Element - Helvetes Hunden Garm II Skogsfest MINAS MORGUL treten in diesem Jahr mit neuem Sänger an, der zwar „ungerüstet“ etwas farbloser als der Ehemalige wirkt, dafür gesanglich viel auf dem Kasten hat. Im Vergleich zum Vorjahr wirken die Jungs viel sicherer auf der Bühne und gehen mehr auf die Fans zu. Dennoch herrscht ein hohes Maß an Konzentration, um eine optimale Show zu bieten. Flammen flackern stimmungsvoll und passend zu den Songs, die von selbigem sowie ziemlich viel Blutvergießen handeln. Egal ob in Stakkatorhythmus („Eyn Meister des Blutes“) oder im schwarzmetallischen Fluss („Der Sonne entgegen“) – die Stücke zünden. Mit „Blut und Eisen“ findet dann abschließend auch noch ein Stück vom 2002er Debütalbum „Schwertzeit“ den Weg ins Set, so das MINAS MORGUL einen ausführlichen Querschnitt ihres Schaffen präsentieren. Setlist: Prolog - Aus Blut gemacht – Erinnerung – Eyn Meyster des Blutes - Der Sonne entgegen - Meer aus Blut und Stahl – Wies uns gefällt - Blut und Eisen THRONAR geben von Anfang an Vollgas. Stillstand ist vor allem für die Saitenfraktion ein Fremdwort, aber auch die sympathische Keyboarderin mosht hinter ihrem Instrument wie ein Derwisch. Unterdessen erzählt der vor Kraft nur so strotzende Sänger von ruhmreichen Schlachten und großem Blutvergießen. Ein paar Mithüpf-Rhythmen, die arg an Ensiferum angelehnt sind, würzen den Sound der Niederländer. Alles in allem ein solider, aber wenig spektakulärer Gig, bei dem man merkt, dass THRONAR noch ein wenig lernen müssen, dass es ein Unterschied ist, ob man über Schlachten singt oder Battle Metal macht. Setlist(Thronar): To Kill And Be King - Gift From The Gods - The Hunt For Vengeance – Hannibal - Thronar II Crimnor Zeit für eine der beiden Haus- und Hofbands des Ragnarök Festival: WOLFCHANT. Im Gegensatz zu ihrem Auftritt vor zwei Jahren fällt auf, dass sich die Jungs stark verbessert haben. Die Bayern präsentieren sich um einiges geschlossener und eingespielter. Auch Frontmann Lokhi zeigt sich noch souveräner, so dass WOLFCHANT an diesem Tag einen Einwandfreien Gig auf die Bretter legen und mit ihrem melodich-kantigen Pagan Metal ordentlich punkten können. Michel von XIV DARK CENTURIES spricht mir vollkommen aus der Seele, als er die Müllsituation anspricht und die Leute auffordert, ihren Abfall nicht einfach achtlos dahin zu werfen, wo sie gerade stehen. Auch wenn sich nach der Ansprache wahrscheinlich nichts ändert, so ist es doch befreiend, wenn ein „Vorbild“ mal ein ernstes Wort spricht. Aber auch die Musik vergessen sie nicht, und so dröhnt es lautstark aus den Boxen. „Skithingi“ prescht mit lebhaftem Rhythmus vorwärts, aber auch schleppendes und getragenes Liedgut steht auf dem Programm. Michel verknüpft tiefe Growls geschickt mit wunderschön tiefem, klarem Gesang, so dass man schnell an seinen Lippen hängt, während die anderen Musiker immer tiefer in ihr eigenes Spiel abdriften und die Welt um sich herum vergessen zu scheinen. Setlist: Intro - Skithingi – Thing - Louvia - Die ewigen Wälder – Skiltfolk - Herzyn Harug – Runibergun – Julenzeit – Bragarful - Auf zur Schlacht BATTLELORE haben gleich am Anfang mit Soundproblemen zu kämpfen. Ob das der Grund ist, dass Sängerin Kaisa bei dem ansonsten herrlichen „Sons Of Riddermark“ so arg neben der Spur liegt? Keine Zeit, um wilde Spekulationen anzustellen, da es auf der Bühne schon recht heftig zur Sache geht. Keyboarderin Maria wirft den Haarventilator an, dass einem schwindelig werden kann, Bassist Timo zieht fiese Grimassen, was zusammen mit seiner Kriegsbemalung extrem garstig wirkt – sollte er in freier Wildbahn mit einer Keule in der Hand auf mich zukommen, würde ich schleunigst die Beine in die Hand nehmen! Aber auch Frontmann Tomi hat ein Accessoire dabei: Immer wieder schwingt er sein Schwert, wenn er nicht gerade massiv growlt. Jyri und Jussi sorgen für das richtige Riffing und so geraten „Khazad Dum“ und „House Of Heroes“ zu wahren Triumphzügen, denn das Publikum entwickelt einen intensiven Bewegungsdrang. Die Publikumsmassen ziehen sich erneut zusammen, um geschlossen HELRUNAR anzufeuern. Dabei haben die Münsteraner das heute gar nicht nötig, denn sie erwischen einen glänzenden Tag. Bei exzellentem Sound starten die vier Sympathiebolzen mit „Löka Lögsaga“ vom aktuellen Album „Baldr Ok Iss“. Helvete, so habe ich Frontmann Skald Draugir noch nie gesehen! Mit verkniffenem Gesicht und wütenden Bewegungen speiht er seine Texte nur so ins Mikro – intensiver geht es einfach nicht! „Älter als das Kreuz“ – gleich als zweiten Song hinterher geschoben - gerät zum wahren Triumphzug, da es lauthals mitgesungen wird, so dass der Frontmann zwischendurch ein paar Mal übertönt wird. Außerdem werden HELRUNAR ihren Song „Hauch wird Sturm“ wohl in „Hauch wird Orkan“ umbenennen müssen, denn ein derartiger wird bei diesem Titel entfacht, was sich in einem großen Pit äußert. Die Aktion vor der Bühne stachelt auch Gitarrist Dionysos an, der sich in viele fetzige Rocker-Posen schmeißt und des öfteren die Zunge rausstreckt. „Seelenwinter“ klirrt förmlich aus den Boxen und vermittelt eine eisige Stimmung, initiiert von Skalds charismatischem Auftreten. Pagan Black Metal as ist best – oder HELRUNAR wissen definitiv was sie tun! Dementsprechend ist es überhaupt keine Überraschung, dass nach einer Zugabe verlangt wird. Setlist: Loka Lögsaga - Älter als das Kreuz - Hauch wird Sturm – Glámr – Seelenwinter - Dreifach Dorn - Til Jardar Ob ARKONA die enthusiastische Stimmung halten können? Sie können, da Frontfrau Masha alle Register zieht. Das Energiebündel springt, rennt, tritt und boxt in die Luft, während sie mal singt und mal brüllt. Ihre Saiteninstrumentalisten lassen es da etwas ruhiger angehen und „beschränken“ sich auf Dauerheadbanging. Das Quartett entführt den geneigten Fan auf eine Reise durch die russische Folklore, die teils recht entzerrt, dann wird in ein metallisch-heftiges gekleidetes Gewand vorgetragen wird. Mir persönlich werden ARKONA nach einer Weile zu anstrengend und so mache ich einen Abstecher in das Zelt, in dem die Stände untergebracht sind. Nach einem kleinen Bummel bin ich pünktlich zu MENHIR wieder zurück. Die Thrünger haben heute Künstlerpech und fliegen beim Opener „Einherjer“ gleich zweimal raus, da anscheinen die Bühnenmonitore nicht vernünftig funktionieren, wodurch sich Gitarrist/Sänger Heiko zu ein paar wütenden Worten hinreißen lässt. Beim dritten Anlauf geht dann aber alles gut, und MENHIR können ihre wahren Stärken entfesseln: gewaltige Vocals, majestätische Soundwälle bei gleichzeitiger Roheit. Die klaren Gesänge kommen ebenfalls präzise und so brauchen sie MENHIR nicht grämen, die Fans fressen ihnen aus der Hand. Mit Stücken wie „Wotans Runenlied“ und dem „Hildebrandslied“ untermauert das Quartett wieder einmal ihren Platz an der (Speer)Spitze der Pagan Metal Szene. Setlist: Einherjer - Wotans Runenlied - Das alte Lied des Windes – Menhir - Des Kriegers Gesicht – Hildebrandslied - Das verborgene Reich Auch HAGGARD bleiben ihren Gewohnheiten absolut treu und somit beginnen Asis und Co. ihren Auftritt mit ungefähr halbstündiger Verspätung, da noch eine ganze Weile am Feintuning des Bühnensounds gefeilt werden muss. Man verzeiht es den Münchnern aber gerne, da Man nicht erst „durch Raues zu den Sternen muss“, sondern die geballte Ladung Klassik-Metal direkt in den Gehörgang gepustet bekommt. Gitarrist Claudio verbiegt sich, feuert die Zuschauer an und gibt auch sonst den toughen Rocker, Sängerin Su ist ebenfalls bestens aufgelegt, tanzt, flirtet und liefert eine 1a-Gesangsperformance ab, während die Streicher für verträumte aber auch dramatische Aspekte sorgen. Auch wenn „Herr Mannelig“ schon unzählige Male interpretiert wurde, ist die ruhige Opernversion von HAGGARD doch immer wieder schön anzuhören. Und in welcher Band bekomt man schon einen moshenden Kontrabassisten zu sehen? Setlist: Haeven Wept - Per Aspera Ad Astra - The Observer - In A Pale Moon's Shadow - Herr Mannelig - Prophecy Fullfilled - Eppur Si Muove - Awakening The Centuries Schlussendlich scheuen wir dann doch das Risiko, den armen Kerl eventuell aus dem Konzept zu bringen, in dem wir „come Johnny, scream for me“ brüllen. Allerdings kommt UNLEASHED-Frontmann Johnny Hedlund dem Wunsch indirekt dennoch nach. Die Schweden zünden nämlich nicht nur ein Hitfeuerwerk allererster Sahne, sondern legen trotz aller Routine eine Spielfreude an den Tag, die ihresgleichen sucht. Rhythmic Death Metal bis der Orthopäde klingelt, um die Nackenwirbel wieder einzurenken. Die üblichen Spiele ala „Come people, scream for me…“ – „DEATH METAL VICTORY!!!!!!!!!!!“ bei eben jenem Song fehlten ebensowenig wie das Grimassenfestival von Schlagzeuger Anders. Ganz großes Tennis, das wieder ungemein Spaß macht und UNLEASHED einen weiteren überdimensionalen „Hinkelstein im Brett“ der Fans beschert. Setlist: Blood Of Lies - Triumph Of Genocide - Never Ending Hate - Don't Want To Be Born - In Victory Or Defeat – Midvinterblot - This Is Our World Now – Winterland - The Longships Are Coming - Execute Them All - To Asgaard We Fly - Into Glory Ride II Death Metal Victory - Shadows In The Deep - Before The Creation Of Time Special Show? Wie jetzt? Der Auftritt von VREID geht zwar dismal ohne Stromausfall ab, verläuft aber bestimmt nicht so wie ursprünglich geplant. Zum einen scheint der Beamer nicht zu funktionieren, da nur das Logo an die Rückwand geworfen wird, zum anderen schleichen sich auch sonst noch so einige technische Probleme ein. VREID lassen sich aber trotzdem nicht beirren und vertrauen auf ihre spielerischen Fähigkeiten und die Durchschlagskraft ihrer Songs. Mit „Jarnbyrd“ und „Under Isen“ vom aktuellen Album „I Krig“ gelingt es den Norwegern, den erschöpften Fans noch einige Reserven zu entlocken. Fast schon traditionell markiert „Pitch Black Briagde“ das Ende eines wieder sehr ansprechenden Gigs, bei dem Gitarrist Ese an Gesichtsakrobatik nicht zu bieten war und VREID einfach erneut demonstrieren, wie moderne frostige Dunkelheit zu klingen hat. Setlist(Vreid): I Krig, Raped By Light, Jarnbyrd, Hengebjørki, Helvete, Under Isen, ???, Pitch Black Brigade Endlich stehen NEGURA BUNGET auf einer Bühne, die ausreichend Platz für die Instrumentarien dieser außergewöhnlichen Band bietet. Dementsprechend braucht sich Disciple´s um sein Horn keine Gedanken machen, mit dem er den Opener „Inaborat“ einleitet. Im Folgenden spielen sich die Rumänen durch ein Set, das nur wenig von dem der kürzlich abgeschlossenen Tour unterscheidet. Auch zu so später Stunde gelingt es den grimmig dreinschauenden und sich an Kommunikation auf ein Minimum beschränkenden Musikern, ihre Magie zu verbreiten. Mystische Klänge, wabernde Sphären und harscher Black Metal üben einen Reiz aus, dem man nicht widerstehen kann. In den rhythmischen Passagen muss man unweigerlich seine Haare schütteln, während man während der verträumten Momente einfach nur die Augen schließen und in andere Sphären abdriften möchte. Es mag abgenudelt klingen, aber für diese leidenschaftliche Musik gibt es nur zwei Worte: intensiv (und) wunderschön. Setlist: Înarborat, Conoasterea Tacuta, Hora Soarelui, Norilor, Cel Din Urma Vis, Tesarul De Lumini An FIMBULTHIER liegt es schließlich, das 5. RAGNARÖK FESTIVAL zu beschließen. Das tun sie allerdings ohne mich, da ich einfach keine Puste mehr habe. Somit verfolge ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge wie sich ein guter Kumpel von einer Horde Norweger nach allen Regeln der Kunst abfüllen lässt. Da ist ein fieser Kater nach dem Aufwachen vorprogrammiert. Dank der Zeitumstellung ist es dann auch schon wieder halb fünf als wir die Stadthalle verlassen, um uns wenigstens ein paar Stunden Schlaf zu genehmigen…und wieder ist ein Festival wie im Fluge vergangen. Was bleibt zu sagen? Ein paar Bands weniger und dafür längere Spielzeiten würden viel zu einem noch entspannteren Festival beitragen. Durch die Verlegung der Verkaufsstände und des Essensstand nach draußen, wurde die räumliche Situation in der Halle und im Foyer entzerrt. Schlangestehen, um sich zunächst eine Essensmarke zu kaufen, hat man aber trotzdem müssen. Ein großes Problem ist definitiv die Abfallentsorgung, zum einen aufgrund zu weniger Müllsäcke, zum anderen weil viele Besucher ihren Dreck einfach auf den Boden geworfen haben. Pfui!! Suboptimal ist streckenweise auch die Situation im Fotograben gewesen, wenn man nach einem ¾-Song wieder hinaus muss, obwohl einem eigentlich zwei bis drei zugesagt waren. Schade. Ansonsten ist es wieder sehr schön gewesen, die meisten Bands haben gute bis überragende Gigs gespielt und man konnte sich bei den zahlreichen Autogrammstunden mit seinen Lieblingsmusikern unterhalten und die ein oder andere verdammt witzige Geschichte erleben. Last but not least eine fettes Danke an Cal, die mich sicher durch die Gegend kutschiert hat und auch dem schlappen Sack, den ich am Sonntag abgegeben habe, nicht überdrüssig geworden ist sowie an die Jungs von WINTERDOME, HELRUNAR und SWORN, die dafür Sorge getragen haben, dass ich auch ja nicht verdurste. // wiebke
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