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Konzert - Norther - Amoral - Drone
18.10.07, 20:00
Norther - Amoral - Drone
Am 18.10.2007 heißt es wieder Ohrenstöpsel in die Ohren, denn es wird laut im MUSIKZENTRUM HANNOVER. Das Finnendoppel NORTHER und AMORAL plus die niedersächsischen DRONE werden die Stromgitarren stimmen und ein ordentliches Brett auffahren!
Vor allem für DRONE ist das Musikzentrum schon fast zu einem zweiten Wohnzimmer geworden. Als Special Guest beim Halbfinale des Wacken Metal Battle brachten die Celler das anwesende Publikum ins Schwitzen. Wer die Jungs um Fronter Mutz schon live genießen konnte, weiß dass das Quartett auf der Bühne alles gibt. Da wird zu dem modernen Metal mit Thrasheinschlag gerockt, gepost und gesprungen, dass einem schon fast schwindelig werden kann. Außerdem verfügen die vier über eine treue Fangemeinde, die für den Moshpit vor der Bühne sorgt. AMORAL gastierten schon im März letzten Jahres im MUSIKZENTRUM und konnten mit ihrem energievollen Mix aus Death und Thrash Metal auf sich aufmerksam machen und mehr als Achtungsapplaus einheimsen. Mit dem aktuellen Kracher „Reptile Ride“ im Gepäck werden sie motiviert aufspielen und keine Gefangenen machen. Eine arschtretende Liveperformance ist garantiert. Die Landsmänner NORTHER sind ebenfalls keine Unbekannten mehr in der Szene, können sie doch auf eine Diskografie von mittlerweile 4 Fulltime Alben, zwei Mini-CDs und mehreren Singles zurückblicken. Dabei legen die Finnen viel Wert auf technische Raffinesse und ausgefeiltes Songwriting, verfrickelte zweistimmige Gitarrenleads ließen dabei nicht selten Vergleiche mit Children Of Bodom aufkommen. NORTHER gelingt es aber dennoch die eigene Note einzubringen, da sie um einiges schnörkelloser zu Werke gehen. Auf der Bühne hinterlässt das Quintett Eindruck, da sich die Musiker stets eingespielt und hochkonzentriert präsentieren. Tickets kosten im Vorverkauf 13 Euro zzgl. Gebühren, an der Abendkasse 17 Euro. Einlass ist 19 Uhr, Beginn eine Stunde später. Weitere Infos: http://www.norther.net http://www.amoralweb.com http://www.droneband.de // wiebke
Es ist ein trüber und ungemütlicher Tag in Hannover. Als ich das Musikzentrum erreiche hat der Einlass zum Glück schon begonnen, so dass ich gleich hineingehe, weil ich keine Lust habe, draußen im Wind zu stehen. Drinnen ist noch nicht viel los – sprich – es ist nicht viel angenehmer, zumal es auch wie Hechtsuppe zieht. Der eine oder andere Musiker von DRONE lässt sich schon blicken, kein Wunder, man spielt ja fast zu Haus und somit sind auch wieder zahlreiche Freunde anwesend.
Kurz nach Acht entert dann ein blonder, sonnenbebrillter, Mutz´s Cowboyhut tragender Herr, der sich schnell als Amorals Niko entpuppt, die Bühne und kündigt die Niedersachsen mit Rock´N´Roll-Attitüde an. Die Vier lassen sich natürlich nicht lange bitten und donnern mit „High Octane“ los und legen mit „Chainsaw Symphomy“ gleich noch ein paar Kohlen nach. Schlagzeuger Felix pusht seine Jungs gnadenlos nach vorne, so dass Mutz, Marcello und Martin gleich von Anfang an gezwungen sind, Dampf zu machen. Martin schleudert beim Spielen seinen Bass auch soweit der Haltegurt mitmacht durch die Gegend und krönt seine Bühnenaction mit wilden Grimassen. Auch Marcello hat das Guitarposing mittlerweile perfektioniert, während es Mutz für seine Verhältnisse vergleichsweise ruhig angehen lässt. Mit „T.I.A.“ präsentieren die Celler dann auch gleich einen ganz frischen, neuen Song, der sich stilistisch nicht groß vom Modern Thrash Metal des Debütalbums unterscheidet, aber genauso viel Drive hat. Natürlich hebt auch der 1. Flugclub DRONE bei „Theopractical“ wieder ab. Trotz der ansprechenden Show habe ich den Eindruck, dass die Jungs heute ein klein wenig müde erscheinen. Dennoch geben sie alles und rocken bei den letzten Songs noch einmal ordentlich, so dass man besonders bei „Welcome To The Pit“ ein weiteres Mal in den Genuss eines wilden Moshpits vor der Bühne kommt. Setlist: High Octane – Chainsaw Symphony – T.I.A. – Theopractical – Life Of Riley – Stepmark – Welcome To The Pit II Jericho “Wie du mir, so ich dir“ – scheint das Motto des Abends zu sein, denn nun ist es an Mutz AMORAL anzukündigen, was er mit einer lustigen Anekdote tut. Dann ist ein absolut schwuchtelig klingendes 80er Intro zu vernehmen, was den „Wegbombeffekt“ des Openers „Leave Your Dead Behind“ nur noch steigert. Frontmann Niko stürmt wild moshend über die Bühne und grölt seine Texte inbrünstig ins Mikro. Dabei demonstriert er eine beeindrucksvolle Fitness, jeder andere wäre vermutlich bei dem Bewegungsmoment nach dem dritten Song platt. Erst bei „Mute“ bleibt ein bisschen Zeit zum verschnaufen, da der Song ein paar gemäßigtere Parts aufweist, auch wenn das Gitarrensolo wahnwitzig rüberkommt. Nichtsdestotrotz habe ich den Eindruck, dass AMORAL live ihre Songs ein paar Zacken schneller spielen, als sie sich auf CD anhören. Das ändert allerdings nichts an der technischen Perfektion, die die Thrasher mit dem Death Metal Einschlag ihr Eigen nennen. Die Gitarristen Silver Ots und Ben Varon liefern sich stellenweise sehr „gefährliche“ Duelle. Der Spaß kommt bei aller Eingespieltheit zum Glück auch nicht zu kurz: so übt sich Niko in Deutsch, was – wie kann es anders sein – in nicht jugendfreien Ansagen gipfelt, über die im Publikum geschmunzelt wird. Leider ist selbiges bei dem Gig der Finnen ein wenig distanzierter, so dass hinter den zwei Reihen direkt vor der Bühne ein großes Loch klafft, das auch bis zum Ende hin nicht sehr viel kleiner wird. AMORAL lassen sich davon aber nicht beeindrucken und ziehen ihr Ding knallhart durch. Ein weiteres Ärgernis ist der miese Sound, der einem Stücke wie „Showdown“ echt madig machen kann. Der letzte Song „Bleeder“, mit einem chillig klingenden Mittelpart, wird dann den Damen gewidmet, ehe AMORAL dann doch einen warmen Abschiedapplaus verbuchen können. Setlist: Leave Your Dead Behind – Decrowning – Nervasion – Mute – Denial 101 – Showdown – Snake Skin Saddle – Distract – Bleeder Offensichtlich sind die meisten wegen NORTHER gekommen, denn in der nun folgenden kurzen Umbaupause füllt sich der Platz vor der Bühne kontinuierlich. Die Finnen haben auch ein äußerst geschmackvolles Intro mitgebracht. Aus den Boxen tönt die erst-doch-und-dann-wieder-doch-nicht lesbische Girlieband Tatu mit dem unsäglichen „Not Gonna Get Us“. Zum Glück hat das Quintett ein Einsehen und stapft nach kurzer unter lautem Gejohle auf die Bühnen, so dass das Ohrenbluten gerade noch abgewendet werden kann. Die präsentiert sich in bester Stimmung, und da unter den Anwesenden einige Die Hard Fans sind, die jede Textzeile mitsingen, herrscht sofort eine ausgelassene Stimmung. Der musikalische Schwerpunkt liegt ganz klar bei den Songs der Alben „Mirror Of Madness“ und „Till Death Unite Us“, aber auch die aktuelle „No Way Back“-EP wird bedacht. Gleich mit dem zweiten Stück „Throwing My Life Away“ können die Finnen mit der Mischung aus Aggression und Dramatik die komplette Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Petri ist glänzend bei Stimme und anscheinend auch bester Laune, denn er macht einen offenen Eindruck und feuert die Fans immer wieder an. Gitarrist Kristian Ranta entpuppt sich als wahrer Sympathiebolzen, der nicht nur wohlklingende Vocals beisteuert und damit „Omen“ sowie „Frozen Angel“ zu etwas ganz besonderem macht sondern auch ständig mit dem Publikum flirtet. Bassist Jukka mimt derweil den etwas unnahbaren Rocker, kann sich ein zufriedenes Grinsen zwischen den Songs dann und wann aber auch nicht verkneifen. Und da sag einer, Finnen wären verstockt… Während „Unleash Hell“ wird selbige frei gelassen, man sieht jede Menge Haare fliegen, so macht der teilweise ordentlich frickelige Metal mit allerhand stilistischen Einschlägen doch gleich noch mehr Spaß. Viel zu schnell wird dann auch der letzte Song „Death Unlimited“ angestimmt, bei dem ebenfalls richtig die Post abgeht. Danach gehen NORTHER von der Bühne und kehren trotz lauter, minutenlanger „Zugabe“-Skandierungen nicht noch einmal zurück. Schade, denn eine Zugabe hätte das noch nicht vollkommen ausgepowerte Publikum verdient gehabt. Außerdem hätten es die Fünf sicher hinbekommen, zumindest eine Coverversion aus dem Ärmel zu schütteln, von denen sie ja einige auf CDs gebannt haben. Setlist (Norther): Blackhearted – Throwing My Life Away – Midnight Walker – Deep Inside – Hellhole – Omen – Evil Ladies – Of Darkness And Light – Norther – Frozen Angel – Unleash Hell – C.U.S. – Death Unlimited Trotz des abrupten Endes ist wieder einmal ein angenehmer Konzertabend gewesen, so dass man mit gutem Gefühl den Heimweg antreten kann. Und beim nächsten Gastspiel von NORTHER haut es dann hoffentlich auch mit einer Zugabe hin. // wiebke
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