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Konzert - Sódóma Brennur!
09.04.10, 22:00
SORORICIDE
SÓLSTAFIR IN MEMORIAM BASTARD Einlass: 22 Uhr Beginn: 22.30 Uhr Einlass ab 18 Jahren! Am 09. und 10. April 2010 feiert das Antichristian Festival das 10. Jubiläum. Einst von Aðalbjörn Tryggvason, Guðmundur Óli Pálmason und Sigurður Harðarson als Antwort auf die Steuergeldverschwendung für das „Christian Festival 2000“ ins Leben gerufen, hat es sich fest in der kleinen, aber sehr regen isländischen Musikszene fest etabliert. Obwohl auch „artfremde“ Bands in den vergangenen Jahren auf der Bühne standen, stehen nun vorrangig Bands, die im extremen Metal zu Hause sind, auf dem Programm. Anlässlich des 10. Geburtstags hat man das Antichristian Festival auf 2 Tage ausgedehnt. Weiterhin werden neben zahlreichen isländischen Bands aus Bands vom europäischen Festland antreten. Für die Headliner-Positionen hat man ROTTING CHRIST – SORORICIDE – HATE und SÒLSTAFIR verpflichten können. Unterstützt werden diese vier Hochkaräter von BENEATH - SEVERED CROTCH – ATRUM – CHAO – BASTARD – GRUESOME GLORY – SVARTIDAUDI und GONE POSTAL. Tickets: 1-day-Pass: 3800 ISK (etwa 22 €) 2-day-Pass: 7200 ISK (etwa 41,50€) Alle Infos: http://www.andkristni.is // wiebke
Da in Island der Sprit wahnsinnig teuer ist, muss man zu Hause erstmal vorglühen. Ergo beginnt der Einlass zu Konzerten im Durchschnitt gegen 22 Uhr. Als ich am Sódóma ankomme, steht vor der Kasse schon eine kleine Schlange. Die „Formalitäten“ sind schnell erledigt, und es geht ein Stockwerk höher, wo sich der Saal befindet. Zunächst frage ich mich, wo die Bühne befindet, doch ein 360° Umblick erklärt auch das. Der Laden ist ein wenig kleiner als angenommen. Es herrscht ein reges Treiben, was mir die Frage aufdrängt, ob die Isländer immer so chic gekleidet zu Metalkonzerten gehen. Später stellt sich jedoch heraus, dass es sich um Studenten handelt, die hier die Wahl ihrer Jahrgangsvertreter feiern, was den Konzertbeginn noch weiter verzögert.
Dementsprechend beginnen BASTARD mit etwas über einer Stunde Verspätung. Die Jungs betreten zum Intro die Bühne und legen instrumental los. Schon beim ersten Riff gehen die anwesenden Metalheads steil. Ist bei den extrem tight agierenden BASTARD aber auch angebracht, die sich technischen Death Metal mit einem Black Metal-Einschlag auf die Fahnen geschrieben haben, aber auch vor Midtempo und Melodien nicht zurückschrecken. Frontmann Mik ist ständig in Bewegung, wirbelt sich und seine Haare durch die Gegend und scheint einiges von Mikael Åkerfeldt abgeschaut zu haben, da seine Performance stark an den Schweden erinnert, wenn dieser mit Bloodbath unterwegs ist. Song für Song wird ausgiebig bejubelt, viel zu schnell ist die Spielzeit verstrichen und BASTARD müssen schon wieder ihren Kram zusammenräumen. Setlist: Intro – Waste – Engraved Upon The Monolith – Delirium Tremens – Tomes – Dementia And Filth – Lagiđ I Sūndtjekk Woundneir Als Zweite sind IN MEMORIAM an der Reihe. Die Jungs gehen deutlich rockiger und grooveorientierter zu Werke. Drums und Gitarren braten richtig schön und animieren auch hier zu exzessiven Bewegungen und Moshpits, die bei der Minigröße des Clubs schnell in „violent dancing“ ausarten. Frontmann Árni feuert die Pogenden noch weiter an und lässt sich zwischen den einzelnen Stücken auch gerne ein wenig feiern, während sich seine Musiker ein wenig mehr im Hintergrund halten, den Gig aber nicht weniger genießen und ebenfalls ordentlich moshen. Das Publikum feiert hier besonders die auf Isländisch gesungenen Songs der Thrasher ab, von denen IN MEMORIAM einige im Gepäck haben. Setlist: Isolation Of The Mind – Allt Sem Lifir Deyr – Feelings Of Hate – Fađir Vor – Trúleysi I – Eternal Darkness - Trúleysi II Für mich sind natürlich SÓLSTAFIR, die die Co-Headlinerposition innehaben. Endlich sehe ich die Jungs unter Heimspielbedingungen und was jetzt abgeht, ist definitiv Premier League-verdächtig. Addi und Co. kennt hier jeder und anders herum genauso, so dass auch bei diesem Gig für ein hohes Energielevel gesorgt ist. Als Intro fungiert wieder „Nattfari“, so richtig geht es dann mit „I Myself The Visionary Head“ los. Und wie! Die Stimmung vor der Bühne ist sehr ausgelassen, um nicht zu sagen explosiv. SÓLSTAFIR wirken sehr relaxt. Locker flockig geht es in „Nature Strutter“ über. Die ersten Zeilen werden inbrünstig mitgebrüllt, danach bricht wieder die Hölle los. Dass man zu dem psychedelischen Gebräu aus Rock und Metal Pogo tanzen würde, hätte ich nicht gedacht. Zum Glück hält der Zaun vor der Bühne der Action stand, ansonsten würden die Fans den Musikern im Sekundentakt vor die Füße purzeln. SÓLSTAFIR rocken sich schnell in den üblichen Rauschund zelebrieren Coolness, Riffs, Pathos und Leidenschaft. Kurz vor Ende gibt es dann auch noch einen ganz frischen Song zu hören, der noch keinen Titel hat, ehe vehement „Köld“ gefordert wird. Diesem Wunsch kommen SÓLSTAFIR auch in Form des Rausschmeißers nach. Ziemlich schief wird auch hier jede Zeile mitgesungen, was der Stimmung aber keinen Abbruch tut. Klar, dass eine Zugabe verlangt wird, die aber aufgrund der fortgeschrittenen Zeit nicht gegeben werden kann. Setlist: Náttfari – I Myself The Visionary Head – Nature Strutter – Bloodsoaked Velvet – Ghosts Of Light – New Song-untitled - Köld Headliner des Abends sind SORORICIDE, die in Island Kultstatus besitzen, da sie die erste Death Metal Band der Insel waren. Nach einigen Jahren Trennung hatten die Jungs nun doch wieder Bock auf Brachialmucke, was ihnen gut zu Gesicht steht. Perfekt vorbereitet und gut aufeinander eingespielt zocken sich SORORICIDE durch ihr Set. Vorwiegend im Midtempobereich agierend, legen die Vier ein fulminantes Rhythmusgefühl an den Tag. Hierzu wird, wenn auch mittlerweile in etwas personenreduzierter Form, ausgiebig gebangt. Frontmann/Bassist Gisli growlt extrem voluminös und verleiht dem Ganzen hiermit eine spezielle Note. SORORICIDE walzen alles platt, was nicht niet- und nagelfest ist und hinterlassen ein ausgepowertes Publikum. Setlist: Saturated/Redrum – In Your Empty Eyes – Baldur – Godlike – Human Recycling – Godflesh – Life Below – Entity – Deathless Mittlerweile ist es weit nach drei Uhr, und das Sódóma leert sich rasend schnell. Die noch verbliebenen Partywütigen ziehen in die noch geöffneten Bars weiter oder zu Privatparties, um dort noch bis in den späten Morgen weiter zu feiern. Ich ziehe mich nach dem Gig in Richtung Bett zurück und verbuche den Abend als cooles Konzert in netter, relaxter Atmosphäre. // wiebke
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