AARDVARKS
Wolfsburg, Schlachthaus 3.3.2006
Es begann wie jeden ersten Freitag im Monat. Man fand sich im Schlachthaus ein und trank in netter Gesellschaft ein paar Flaschen Bier.
Doch plötzlich: Dunkelheit, Nebelschwaden und ein hünenhafter Schatten, der mit martialischer Geste nach dem Mikro griff...
„Profondo Rosso, dieses Lied widmen wir der weiblichen Menstruation“. Mit diesem Statement hatte der überaus charismatische Shouter Guido Meyer de Voltaire die Sympathie des vorwiegend männlichen Publikums bereits auf seiner Seite.
Anschließend ballerten uns die Bonner „Erdferkel“ AARDVARKS eine fesselnde Mischung aus hämmernden Mid-Tempo Riffs, donnernden Doublebassparts und markant eingängigen Vocals um die Ohren.
Ein wahres Körpergulasch! Vor der Bühne wurde die Matte geschüttelt, während halbwüchsige Poger in den hinteren Reihen ihr Unwesen trieben. Guido entgegnete dieser Tatsache gelassen:
„Wir sind hier nicht auf einem Punk-Konzert. Wir spielen Death Metal!“, und erntete zustimmendes Gröhlen.
Knüppelhart ging es weiter und mit dem Nackenbrecher „Grey“ erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Die Erdferkel zogen das Publikum mit blitzsauberer Gitarrenarbeit des Klampfers Hernan Martinez in ihren Bann.
“Scanning the crowd for a beauty” grunzte Zwei-Meter Mann Guido ins Mikro und sein gieriger Blick schweifte durch die Menge. Unweigerlich wurde klar, dass „Meat“ nicht etwa die Lust auf ein Holzfällersteak, sondern vielmehr das Verlangen nach einem Pfund geballter Weiblichkeit thematisierte. Mächtige Moshparts killten alles, was noch nicht durch Trommelmonster Martin Below in Grund und Boden gedroschen worden war.
Komplettiert wurde dieses musikalische Bombardement durch „Merry-Go-Round“, bei dem auch Ömer Hamzaoglu, der sympathische Mann am Bass auf seine Kosten kam.
Bis zum letzten Song wichen die Jungs kein Stück von ihrer Linie ab und sogar dem „Primus“- Cover „Too many Puppies“ verliehen sie ihren eigenen Stil.
Das Publikum würdigte die Arbeit und forderte Zugaben. Mit „Late Onus“ und „Farkas’ Lemma“ wurde eine sehr gelungene Setlist abgerundet. Voller Zufriedenheit konnten wir an diesem Abend das Schlachthaus verlassen.
Fazit: Lasst es euch nicht entgehen, wenn AARDVARKS das nächste Mal die Sau raus lassen!