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Konzert - Overkill + Support
07.02.10, 19:00
Einlass: 19 Uhr
Ticket: 20€ +Gebühren im VVK, 24€ AK
Dass es noch Bands gibt, die nach 25 Jahren Feuer unter dem Hintern haben, stellen OVERKILL eindrucksvoll unter Beweis. Anlässlich ihres Jubiläums veröffentlichen die Thrash Metaller ihr neues Album „Ironbound“ und begeben sich auf eine ausgedehnte Geburtstagstour, bei der sie am 07.02.2010 im N8 in Osnabrück stoppen. Und wer die Jungs um den quierligen Bobby „Blitz“ Ellsworth jemals gesehen hat, der weiß, dass es bei OVERKILL keine halben Sachen gibt. Mit Leidenschaft präsentieren die Fünf oldschooligen Thrash Metal, der ordentlich Biss hat. Mit Augenmerk auf dem neuen Material werden OVERKILL sich sicherlich nicht scheuen, eine ganze Menge Klassiker in die Setlist einzuweben, um ihren insgesamt 16 Studioalben zu huldigen.
Im Gepäck haben OVERKILL drei Supportbands: Die SUICIDAL ANGELS haben sich gerade auf der Tour mit Kataklysm richtig warm gespielt und werden die gewonnene Sicherheit auch bei den kommenden Shows umsetzen. Die Griechen legen in ihrem Stil auf Agressivität und Spritzigkeit. Die Vocals kommen eher kehlig. Mit „Sanctify The Darkness“ haben die SUICIDAL ANGELS relativ frisches Material am Start, das sie weiterhin ausgiebig promoten wollen, ehe sie sich zurückziehen, um ihren Drittling einzuzimmern. Außerdem sind SAVAGE MESSIAH mit dabei. Die Briten konzentrieren sich ebenfalls auf ihre Gitarrenarbeit und legen viel Wert auf Rhythmik. Gitarrensoli sind den Jungs auch nicht fremd, so dass es in ihren Songs viel zu entdecken gibt. Gesanglich kommt stellenweise ein dezenter James Hetfield-Touch zu Tage. Und wenn SAVAGE MESSIAH ihr Spielvermögen genauso toll umsetzen, wie sie auf Konserve versprechen, dürften sich die Thrasher auf dieser Tournee viele neue Fans erspielen. Last but not least komplettieren CRIPPER das Billing. Die Hannoveraner haben sich mit ihren explosiven Live Shows mittlerweile einen überregionalen Ruf erspielt und reißen die Thrash Metal Fans regelmäßig zu Begeisterungsstürmen hin. Das liegt unter anderem an Frontfrau Britta, die es mit ihrer Energie und Spaß an der Musik schafft, das Publikum zu ordentlich Bewegung zu animieren. Die leidenschaftlichen Gitarrenduelle von Jonathan und Christian sorgen für ein Übriges. Und nicht zuletzt haben CRIPPER auch ein absolutes Ohrwurmpotential, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Wer da nicht mitmosht, ist selbst Schuld! Einlass: 19 Uhr Beginn: 20 Uhr Tickets: 20€ + Gebühren im VVK, 24€ AK Alle Infos: http://www.wreckingcrew.com http://wwwn8-osnabrueck.de http://www.cripper.de http://www.suicidalangels.com http://www.myspace.com/savagemessiahmetal // wiebke
Es ist frostig in Osnabrück. Aber das hält die auf Einlass Wartenden nicht davon ab, das erste Bierchen zu schlürfen während man auf Einlass wartet. Kurz nach sieben öffnet sich die blaue Tür und man strömt schnell ins Warme. Am Merchandisestand gibt es ein großes „Hallo“ mit Britta und den Jungs von CRIPPER, die fleißig Flyer verteilen und ihre T-Shirts an den Mann respektive die Frau bringen.
Unterdessen stehen SAVAGE MESSIAH auf der Bühne und machen einen Line Check, der sich aufgrund diverser technischer Probleme exzessiv in die Länge zieht. Frontmann Dave Silver wird nicht müde, immer wieder zu betonen, dass dies noch nicht die eigentliche Show ist. Irgendwann ist dann auch der letzte Regler eingestellt und die Londoner Jungs legen sich richtig ins Zeug. Auch wenn die Reaktionen beim ersten Song noch eher verhalten sind, tauen Band und Publikum beim zweiten schon mehr auf, und die ersten Matten werden geschüttelt. SAVAGE MESSIAH bewegen sich irgendwo in der Melange aus Testament, Metallica und Megadeth, die Songs zünden mit Rhythmik und Gespür für Melodie. Mit „Absence Of Liberty“ haben die Jungs einen absoluten Kracher im Gepäck, bei dem die cleanen Gesangspassagen für Gänsehaut und die Gitarrenriffs für ein wohliges Bauchgefühl sorgen. Danach ist leider ziemlich abrupt Schluss, da die verlorene Zeit aufgeholt werden muss. Nichtsdestotrotz erhalten SAVAGE MESSIAH ordentlich Applaus und „One more song“-Rufe, so dass die Briten mit einem guten Gefühl von der Bühne gehen können. Setlist: Spitting Venom – The Serpent Tongue Of Divinity – The Absence Of Liberty Hektisch wird das Schlagzeug umgebaut. Jonathan, Christian und BassT stimmen ihre Instrumente und auf Frontfrau Britta harrt der Dinge, die da kommen. Energiegeladen thrashen sich CRIPPER durch ihr Auftaktstück „Short Cut“. Die Vier lassen sich ganz einfach von den Rhythmen, die Dennis beim Felle verdreschen erzeugt, davon tragen und animieren die Fans mit ihrer Lebendigkeit zum Mitmoshen. Vor „Fire“ erläutert Britta schnell den Refrain und nach einer kleinen Trockenübung, klappt das dann im Song auch richtig gut. Gitarrist Christian unterstützt mit markigen Backgroundvocals, wenn er nicht gerade wie ein Wilder post. Klar, dass da auch das eine oder andere Mal der Stinkefinger gezückt wird. Das ist Rock`N´Roll! Die folgenden beiden Stücke heizen die Stimmung noch weiter an, so dass bei „Black Terra“ auch im Publikum gut gemosht wird. Schade nur, dass auch bei CRIPPER die Schere angesetzt wird und großartige Stücke vom neuen Album wie „Life is Deadly“ und „FAQ U“ dem Zeitmanagement zum Opfer fallen. Denn die sympathischen Jungs und das Mädel hätten es absolut verdient, sich noch mehr Eindruck zu verschaffen, denn wo sieht man so viel Spielfreude? Setlist: Short Cut – I […] – Fire – I am the Pit – Junkie Shuffle – Black Terra Wieder herrscht hektisches Treiben in der Umbaupause, ehe die SUICIDAL ANGELS mit ihrem Set beginnen können. Doch dann fahren die Griechen ein amtliches Brett auf. „Old School“ – schießt es mir durch den Kopf. Die Jungs brauchen Anfangs noch ein bisschen Zeit, um aufzutauen, dann aber entwickeln sie eine gute Bühnenpräsenz. Slayer-Fans kommen hier voll auf ihre Kosten, so dass die Old School Thrash Metal-Fans hier sicher über die ausgefallenen Konzerte von Tom Araya und Co. hinweggetröstet werden. Setlist: Bloodthirsty – Pestilence Of Saints – Inquisition – Jesus Lies – Mourning Of The Cursed – Dark Abyss – Apokathilosis Eilig wird der Kabelsalat entwirrt, das Schlagzeug abgebaut und alles Überflüssige in einem Affentempo von der Bühne geschafft. Ein paar zusätzliche Scheinwerfer aufgestellt und die Instrumente gestimmt. Dann ertönt das Intro und die Musiker von OVERKILL betreten nacheinander die Bühne und beginnen mit „Green Black“. Bobby bekommt einen Extraapplaus und stürzt sich voll motiviert in seine Performance. Mit jedem Song nimmt das Gedränge vor der Bühne zu, und es wird richtig kuschelig. Um mich herum leuchten die Gesichter, denn man lässt sich von OVERKILL einfach mitreißen. Die Herren haben es wirklich drauf: technisch anspruchsvoll, sehr professionell und konzentriert aber trotzdem mit großer Leidenschaft wird ein Querschnitt durch das 25jährige Schaffen der Band präsentiert. Hauptaugenmerk liegt dabei natürlich auf dem Blitz, dem alle in Sekundenschnelle aus der Hand fressen. Er hat die Fäden in der Hand, auch wenn er immer wieder schnell hinter die Boxen flitzt, um einen Schluck zu trinken oder sich abzutrocknen. Immer wieder bezieht er die Fans ein, indem er Ansagen macht, die Headbanger lobt, Hände abklatscht oder einfach nur betont, wie viel Spaß ihm die Show in Osnabrück macht. Er rast über die Bühne, benutzt die Monitorboxen als Zusatzbühne und verrenkt, nur um dabei ganz nebenbei seinen sehr facettenreichen Gesang darzubieten. Er nimmt es auch ziemlich locker als ein sehr betrunkener Fan auf die Bühne stolpert und ihm irgendwas ins Ohr brabbelt. Die Herren Blitz und Derek legen ab Mitte/Ende des Set dann auch die Oberbekleidung ab und thrashen bis zum Ende mit freiem Oberkörper weiter. Schon schicken sich OVERKILL an, die Bühne zu verlassen. Das kann doch noch nicht alles gewesen sein? Flux werden der Herren mit „Zugabe“-Rufen zurück auf die Bühne gebrüllt. Leider gibt es zunächst ein jähes Ende, da besagter betrunkener Fan erneut die Bühne entert, über Kabel stolpert und damit einen Stromausfall provoziert, der alle Saiteninstrumente lahm legt. Schlagzeuger Ron kratzt das ziemlich wenig, er trommelt einfach weiter, Gesang und Gitarrenparts übernehmen die Fans. Nachdem das Problem behoben ist, starten OVERKILL den Song unter großem Gejubel einfach noch einmal neu. Diesmal geht alles glatt und nach den letzten beiden Zugaben werden OVERKILL fast schon frenetisch verabschiedet. Setlist: The Green Black And Black – Rotten To The Core – Battle – Powersurge – Hello From The Gutter – Overkill – Ironbound – In Union We Stand – Bare Bones – Feel The Fire – Skull And Bones – Gasoline Dream – Bring Me The Night – Elimination – Necroshine II The Old School - Fuck U – Sonic Reducer Eindeutig ein sehr, sehr cooler Gig, bei dem OVERKILL definitiv unter Beweis gestellt haben, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Und nach dem allgemeinen O-Ton nach zu urteilen, haben OVERKILL die Fans eindeutig zu früh in die Eiseskälte entlassen. // wiebke
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