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Konzert - Dark Easter Metal Meeting
05.04.15, 14:00
Dark Easter Metal Meeting
Primordial Desaster Urfaust Endstille AHAB Nocte Obducta Hellsaw Darkened Nocturn Slaughtercult Glorior Belli Ketzter Infestus Ophis Wolves Den Nebelkrähe Abandones Dreams Einlass: 14 Uhr Beginn: 14.30 Ticket: 33€ zzgl. Gebühren Ostersonntag ist es wieder soweit, das Dark Easter Metal Meeting geht in die 5. Runde. Dieses Jahr wirs es drei Bühnen geben, wobei auf Überschneidungen auf den beiden Hauptbühnen im Werk und in der Halle verzichtet wird. Und das Line Up hat es auch dieses Jahr wieder in sich. Ihre Live-Premiere in München werden KETZER und GLORIOR BELLI feiern, für letztere ist es sogar eine Exclusiv-Show in Deutschland. NEBELKRÄHE bestehen mittlerweile auch schon acht Jahre und wissen mit intelligenten, philosophischen und atmosphärischen Black Metal zu gefallen. Nebenbei werden die Münchner natürlich auch ihren Heimvorteil gnadenlos auszunutzen wissen… OPHIS haben sich doomigen Klängen verschrieben. Dennoch drücken die Hamburger Jungs auch gern mal auf die Tube und zeigen so mancher Death Metal Band, wo der Hammer hängt. Die Chefnautiker von AHAB segeln ebenfalls durch doomige Gewässer und entführen den geneigten Hörer schnell in andere Welten. URFAUST zählen zu den absoluten Kultbands und sind eines der wenigen Duos, die einem auf einer großen Bühne nicht verloren vorkommen. Außerdem können die Niederländer mit simpel gestrickten Melodien und Rhythmen einen Gänsehautmoment nach dem anderen erzeugen. NOCTE OBDUCTA gehören ebenfalls zu den innovativsten heimischen Avantgarde Metal Bands. Nachdem es einige Zeit still um die Mainzer war, feierten sie 2012 ihr Comeback. „Onkel Traumschänder und die jung gebliebenen Rabauken von der Zitadelle des Irrsinns“ arbeiten nunmehr seit dem letzten Jahr an einer neuen Veröffentlichung und werden die hungrige Menge hoffentlich mit dem einen oder anderen Stück füttern. PRIMORDIAL haben mit “Where Greater Man Have Fallen” eines DER Metalalben schlechthin veröffentlicht, auf dem ein Hit nach dem anderen gezündet wird. So langsam dürfte die Setlistauswahl auch für die Iren schwerer werden. Aber ganz egal für welche Stücke sich Alan und Co. letztendlich entscheiden, es wird ein intensiv-schwermütiges Spektakel werden. Das komplette Line Up (Änderungen kurzfristig möglich): Primordial - Desaster - Urfaust - Endstille - AHAB - Nocte Obducta - Hellsaw - Darkened Nocturn Slaughtercult - Glorior Belli - Ketzter - Infestus - Ophis - Wolves Den - Nebelkrähe - Abandoned Dreams Einlass: 14 Uhr Beginn: 14.30 Uhr Ticket: 33€ zzgl. Gebühren Infos: http://mrw-concerts.de/dark-easter-metal-meeting // wiebke
Um der osterlichen Völlerei zu entgehen hilft nur eins – wegfahren. Und was bietet sich da Besseres an als ein Ein-Tages-Festival mit schickem Line Up? Also auf nach München zum diesjährigen Dark Easter Metal Meeting im angestammten Backstage. Mit der kurzfristigen, krankheitsbedingten Absage von OPHIS stehe ich zwar mit einem weinenden Auge in der Schlange, bin aber doch auf einige Bands umso gespannter. Der Einlass geht schnell und freundlich von statten, so dass nach Abgabe der Jacke einem vergnüglichen, lauten Konzerttag nichts mehr im Wege steht.
Los geht es mit ABANDONED DREAMS, die für einen ruhigen Auftakt sorgen. Mit vielen Instrumentalparts konzentrieren sich die Drei auf Rhythmen und Melodien. Irgendwo zwischen Post Rock und Progressive mit einigen gewaltigen Ausbrüchen und vorrangig klarem Gesang. Sehr, sehr angenehm. SELBSTENTLEIBUNG zelebrieren hiernach Black Metal. Meist schleppend bis Midtempo laden die Hassbatzen zum Mitmoshen ein, was die Langhaarfraktion auf der Bühne eindrucksvoll vormacht. Derweil krächzt und kreischt Frontderwisch Tötung, dass einem die Nackenhaare zu Berge stehen. GLORIOR BELLI geben von Anfang an Vollgas. Hier werden keine Gefangenen gemacht. Druckvolle Riffs und technisch sehr anspruchsvolles Drumming prägen die Songs. Stillstand ist für Frontmann Billy Bayou ein absolutes Fremdwort. Dabei rotzt er die Texte ins Mikro und greift ab und an sogar zur Gitarre. Nicht schlecht, aber nach einiger Zeit doch recht vorhersehbar. KETZER nehmen nun zum sphärischen Intro Aufstellung und gehen äußerst präzise zu Werke. Das Quintett zieht die Fans von der ersten Sekunde an in Ihren Bann. Jenseits aller Schubladen überzeugen die Bergisch Gladbacher mit einer explosiven, dunklen und doch emotionalen Mixtur. Setlist: Milk – Satan´s Boundaries Unchained – A Requiem For Beauty – The Fever´s Tide - X – Endzeit Metropolis - The fire to conquer the world Schnell durch das Gewühle in den Club zu NEBELKRÄHE, die leider parallel ran müssen. Die Münchner gewinnen mich sofort mit ihren intelligenten Songstrukturen und der intensiven Bühnenshow. Hauptaugenmerk liegt hier ganz klar auf Frontmann umbrA, der mich im besten Sinne an den jungen Robert Plant erinnert. Setlist: Intro – Lebensweisen – Ebenbürdig – Über den Fluss hinweg – Der Flaneur – In et arcadia ENDSTILLE lassen die Gitarren dröhnen und walzen auch sonst alles platt. Frontmann Zingultus pöbelt mit seinen Ansagen schon ein bisschen durch die Gegend, aber Black Metal ist schließlich kein Kindergarten. Bei „Bastard“ kommen dann bei mir irgendwie Nostalgiegefühle auf und so beobachte ich Herrn Wachtfels bei seinem interessanten Mienenspiel. Setlist: The Refined Nation – Anomie – Depressive – Conquest Is Atheism – World Aflame – Sick Heil – Bastard – Reich an Jugend – Endstilles Reich II Frühlingserwachen NOCTE OBDUCTA Machen die Backstage Halle so richtig voll. Von Anfang an Herrscht eine aufnahmefähige Stimmung, jeder Song wird gut abgefeiert. Inklusive Gastsänger malträtieren hier fünf Herren ihre Stimmen und legen eine gehörige Portion Aggression an den Tag. Marcel hat heute einen recht gemäßigten Ton am Leibe als er einen neuen Song ankündigt. Und spätestens nach dem zweiten neuen Stück, das ebenfalls Gefallen findet, möchte man sich die Mainzer schnappen und in ein Tonstudio einsperren, damit man diese Energie möglichst bald dauerhaft abrufen kann. Setlist: Leere – Der Durst in meinen Augen – Niemals gelebt – Theater – Es fließe Blut – November/Und Pan spielte die Flöte – Pfähler – (Waldrand) – Fick die Muse Zu URFAUST zieht es nun alle in das Bachstage Werk vor die Bühne. In der Luft liegt Weihrauch, die Bühne wird zugenebelt. Dann betritt das Duo unter ohrenbetäubendem Gejohle die Bühne und beginnt die Messe. Anders kann man es nicht nennen. Man lauscht andächtig dem Gesang und fragt sich, wie bekommt er diese undefinierbaren Töne hin?? Der klare Gesang hingegen klingt fast beschwörend. Das Schlagzeug frisst sich unterdessen direkt und komplett in die Eingeweide, die von den schleppenden Gitarrenrhythmen noch weiter malträtiert werden. Man muss sich unweigerlich vor- und zurückwiegen und kann sich dem Charisma der Niederländer nicht entziehen. Begebt euch an Bord und vergesst die Schwimmwesten nicht. Die See ist sturmumtost. Die erste Sturmfront naht sogleich, denn AHAB beginnen gleich deftig mit „Old Thunder“. Was für ein Einstieg. Das Timing sitzt und das markante Riff donnert aus den Boxen. Haare auf, Kopfnicken, Song genießen. Grandios geht es dann auch gleich mit „Deliverance“ weiter. Daniels Growls grollen wie ein Gewitter, und die Jungs gehen in ihrer Musik förmlich auf. Da kann man AHAB nur danken, dass sie für diesen Gig ihren Studioaufenthalt unterbrochen haben. Setlist: Old Thunder – Deliverance - ? – The Hunt DESASTER können heute Abend gar nichts falsch machen, und so schraddeln die Koblenzer auch gleich munter drauf los. Frontmann Sataniac brüllt und kreischt und bewegt die Fans munter zum Mitmachen. Gitarrist Infernal wuselt von einer Bühnenecke zur anderen, posiert am Bühnenrand, zieht fiese Grimassen und freut sich über jede Reaktion. Selbige fallen durchweg positiv bis enthusiastisch aus. Da müssen die DESASTER ihre Hymne „Teutonic Steel“ eigentlich gar nicht auspacken. Allerdings frisst ihnen die Meute spätestens hiernach komplett aus der Hand. Was die Koblenzer auf Innovation verzichten, legen sich in punkto Spielfreude und Sympathie zehnfach oben drauf. Als Bonbon hat man dann auch noch einen neuen Song im Gepäck, der harsch beginnt, mit einem gemäßigten Mittelteil in die Irre führt und einen mit der abschließenden Raserei und einer punkrockigen Attitüde voll auf die Zwölf haut. So macht Blackened Thrash richtig Spaß! Während DARKENED NOCTURN SLAUGHTERCULT in der Halle Tod und Verdammnis predigen, mache ich einen Abstecher zu ARS IRAE in den Club. Die Rosenheimer sind kurz vor knapp auf das Billing aufgesprungen und spielen heute Abend Songs des in der Veröffentlichung anstehenden Albums „Dunkle Klänge“. Das Quintett geht beherzt zu Werke und lässt es ordentlich krachen. Blackened Death Metal mit einer Prise Pagan animieren zum Moshen. Eine würdige Einstimmung auf den Headliner. Setlist: Jäger – Herbst – Ein neuer König – Schatten – Wieland D. Schmid – Blutrote Flammen – Dunkle Klänge PRIMORDIAL beginnen nach dem Intro gleich mit dem Titelstück des aktuellen Albums und zeigen den Münchenern, wo der Hammer hängt: „We are PRIMORDIAL from the Republic Of Ireland and I have one question. Are you with us?!“ Der Sound ist anfangs leider ziemlich unausgegoren, so dass einige Melodien untergehen. Irgendwann bekommt man aber auch das halbwegs in den Griff, so dass einem fröhlichen Refrain-Mitgebrülle nichts im Wege steht. Alan Averill ist in guter Kondition und stimmlich voll auf der Höhe und reißt die Fans mit sich. Auf und vor der Bühne werden alle Kräfte mobilisiert. „Gods To The Godless“ lauthals mitgebrüllt. Drei der Klassiker werden Desaster, Urfaust und Endstille gewidmet. Wunderschön und mit wohliger Gänsehaut überzieht es einen bei „As Rome Burns“, bei dem alle lauthals mitsingen. Es gibt am Ende noch ein kleines Extra-Solo vom Publikum, was Alan einen Moment verdattert aus der Wäsche gucken lässt, ehe er sich fleißig bedankt. PRIMORDIAL schaffen es spielend die Stimmung von Lied zu Lied zu steigern, so dass man eigentlich gar nicht genug bekommen kann und auch einige Musiker anderer Bands zur Endphase des Gigs den Graben entern und sich richtig austoben. Setlist: Intro – Where Greater Man Have Fallen – Gods To The Godless – Babel´s Tower - No Grave Deep Enough – As Rome Burns – The Alchemist´s Head – Bloodied Yet Unbound – Traitors Gate – Heathen Tribes – Coffin Ships – Wield Lightning To Split The Sun – Empire Falls Mit dem stimmungsvollen „Empire Falls“ beenden PRIMORDIAL nicht nur ihren Gig, hiermit geht auch ein ereignisreiches Dark Easter Metal Meeting 2015 zu Ende. Ausverkauft war es. Und es dürfte sowohl band- als auch besuchertechnisch das Internationalste bisher gewesen sein. Drei Bühnen erfordern einem eine gewisse Logistik ab, die Bandauswahl war top. Negativpunkt dürfte wohl allein die Schlange am Futterstand gewesen sein. Bis zum nächsten Jahr. // wiebke
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